Zum Tod des US-Präsidenten: Jimmy Carter ist tot

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James Earl „Jimmy“ Carter, geboren am 1. Oktober 1924 in Plains, Georgia, geboren, verstarb dort 29. Dezember 2024: Er war der 39. Präsident der Vereinigten Staaten (1977–1981). Bekannt für seine Bescheidenheit, Integrität und sein Engagement für soziale Gerechtigkeit, legte Carter besonderen Wert auf Menschenrechte, internationale Diplomatie und Umweltschutz.

Wichtige Ereignisse und Errungenschaften

–   Fokus auf Menschenrechte Carter machte die Förderung der Menschenrechte zu einem zentralen Element seiner Außenpolitik. Er kritisierte autoritäre Regime und setzte sich für die Rechte von Menschen weltweit ein. In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung 1977 sagte er:

–   „Wir können nicht die Augen vor Unterdrückung verschließen, egal wo sie auftritt. Menschenrechte sind universell.“

– Durch seinen Druck auf Regierungen wie die in Südafrika, die unter dem Apartheid-System litten, und seine Unterstützung für Dissidenten in der Sowjetunion, gab Carter eine klare Botschaft ab, dass die Vereinigten Staaten Gerechtigkeit über geopolitische Interessen stellen wollten.

Camp-David-Abkommen (1978)

Ein bedeutender Meilenstein seiner Präsidentschaft war die Vermittlung des Camp-David-Abkommens zwischen Israel und Ägypten. Dieses Abkommen führte 1979 zu einem Friedensvertrag zwischen den beiden Nationen – dem ersten seiner Art im Nahen Osten. Mit viel Geduld und diplomatischem Geschick brachte Carter den ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat und den israelischen Premierminister Menachem Begin an einen Tisch.

„Das Schicksal von Frieden oder Krieg liegt jetzt in unseren Händen“, sagte Carter bei den Verhandlungen, die oft als diplomatische Meisterleistung angesehen werden.

Energiepolitik

In einer Zeit schwerer Energiekrisen setzte Carter auf eine Energiewende. Er appellierte an die Amerikaner, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, und förderte erneuerbare Energien. Seine berühmte „Sweater Speech“ 1977 unterstrich die Bedeutung von Energieeinsparungen:

„Unser Problem ist nicht nur, dass wir zu wenig Energie haben, sondern dass wir zu viel verschwenden.“

Er gründete das Energieministerium und investierte in Solarenergie, was ihn zu einem Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel machte.

Panama-Kanal-Verträge (1977)

Carter unterzeichnete die Verträge zur Übergabe der Kontrolle über den Panama-Kanal an Panama bis zum Jahr 2000. Dies wurde als symbolischer Schritt für gerechte internationale Beziehungen angesehen. Carter erklärte:

„Die gerechte Behandlung anderer Nationen ist der erste Schritt zur Sicherung unseres eigenen Friedens.“

Iran-Geiselkrise (1979–1981)

Einer der schwierigsten Momente seiner Präsidentschaft war die Iran-Geiselkrise, bei der 52 amerikanische Diplomaten und Bürger 444 Tage lang in Teheran festgehalten wurden. Trotz internationaler Bemühungen und einer misslungenen Befreiungsoperation blieb Carter standhaft in seiner diplomatischen Herangehensweise:

„Die Würde der Geiseln und die Ehre unseres Landes erfordern Geduld und Beharrlichkeit.“

Die Krise schadete jedoch seinem Ansehen und war ein Faktor für seine Wahlniederlage 1980.

Umweltschutz

Carter legte großen Wert auf den Schutz der Umwelt. Er unterzeichnete wichtige Gesetze wie den „Superfund Act“, der zur Reinigung von Umweltverschmutzungen diente, und richtete nationale Schutzgebiete ein.

„Wir müssen die Erde, unsere einzige Heimat, bewahren – für uns und für die kommenden Generationen.“

Nach der Präsidentschaft

Nach seiner Amtszeit widmete sich Carter humanitären Projekten und gründete das Carter Center, das weltweit für Frieden, Gesundheit und Demokratie arbeitet. Sein Engagement brachte ihm 2002 den Friedensnobelpreis ein.

Er sagte einmal:

„Ich habe gelernt, dass es eine größere Ehre gibt, Frieden zu schaffen, als einen Krieg zu gewinnen.“

Jimmy Carter bleibt ein Vorbild für moralische Führungsstärke und humanitäres Engagement – ein Präsident, der oft schwierige, aber prinzipientreue Entscheidungen

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