Wo wichtige Forschungen schon vor über 200 Jahren ihren Anfang nahmen – in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München – genau an diesem historisch bedeutsamen Ort gibt die Bayerische Staatsregierung ihre Strategien zur Mobilität von morgen bekannt. Wichtige Partner wie das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie vereinbaren mit Kooperationspartnern wie der Bayerischen Motoren Werke AG eine Erklärung, die eine moderne Industriepolitik in den Mittelpunkt rückt. Wie in einem Orchester unterschiedliche Instrumente den Klang ergeben, so sollen in einem digitalen Transformationsprozess alle Parameter synchronisiert werden. Ministerpräsident Markus Söder glänzt neben Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in seiner Paraderolle als Dirigent im Prolog eines digitalen Mehrteilers, der die Autoindustrie und ihre Bedeutung für den Standort Bayern und Deutschland dramatisiert – ganz im Zeichen des omnispräsenten Wandels im digitalen Zeitalter und last not least im Hinblick auf den Klimawandel. Was Präzisionsmechanik made in Germany einst weltweite berühmt machte, wird eine Neuauflage der Edition Wachstumsprogramm via Hightech wieder ermöglichen. „Bayern steht wie ein Fels in der Brandung“, so der Ministerpräsident, dessen Ziel es ist, daß Bayern die Spitze der weltweit angesehenen Technologie wieder /weiter einnimmt. Innovative Maßnahmen und Projekte gehören zur Genesis des Codex Bavarikon. Auch die Elektromobilität schafft Arbeitsplätze – ohne Reichweitenangst. 300 Millionen Euro werden im Nachtragsaushalt bewilligt. Dazu gehören Qualifizierung und Kompetenzbildung, neue Berufsprofile, mehr Flexibiliät. Und die Zulieferer sind positiv zu stimmen, wenn es verlässliche Rahmenbedingungen gibt. Das Batteriekompetenzzentrum in Dingolfing ist ein gutes Beispiel dafür. Hier geht es um die Förderung von Arbeitsplätzen in Bayern, die gerade auch klein- und mittelständische Betriebe voll einbezieht. Freilich müssen auch weiterhin die Märkte bedient werden können. Divergente Felder wie Oslo und Neapel sind für einen Hersteller wie BMW, der in 160 Länder liefert, eine betriebswirtschaftliche Herausforderung. Was Bayern und Carl Friedrich von Martius & Baptist Johann von Spix mit der ersten europäischen Expedition nach Brasilien (1817-1820) leisteten, das klingt nach einem abenteuerlichen Weckruf, die Zeichen der Zeit zu erkennen und solche Forschungen ad hoc zu revitalisieren. In bester bayerisch-globaler Tradition und Kommunikation. Die aktuelle Hightech Agenda Bayern hat einen beeindruckenden Leistungskatalog, der sich von der Forschung und Entwicklung über Förderung von Pilotprojekten mit einer großen Bandbreite bis zu Arbeitsprozessen zur Transformation und strategischer Verkehrslenkung beschäftigt. Die avisierten Mobiliätslösungen, die seitens der Bayerischen Staatsregierung und deren Tarifpartner, für die Unternehmensleitungen und Arbeitnehmervertretungen und die Kooperationspartner am 25.November 2019 unterzeichnet wurden, sind sicher ein trittfester Schritt in die richtige Richtung „für Technologieoffenheit bei der Antriebsentwicklung“. Was die nun zu schnürenden Bildungspakete innerhalb solch eines Wandels betrifft, lässt sich nur gemeinsam lösen, auch bei all den individuellen Bedürfnissen und Unterschieden. Eine Spezial-Aufgabe, für die es noch keinen offiziellen Studiengang oder Abschluß gibt?
Und daß die Produktionen nicht nach außen in Billigländer gehen, daß Bayern, Deutschland und Europa in diesem gewaltigen Umbruch gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Chancen sieht, das sollte in einem Masterplan ausgearbeitet werden. Mit einer wegweisenden Koordinierungsstelle. Und hier stehen wir wieder ante portas der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Wer öffnet uns die Tore, die den Wissensschatz in die heutige Zeit transformieren? Der Dirigent hat nicht nur die Instrumente vor sich, sondern ein großes Orchester von Menschen, die sich jeden Tag von neuem auf dem „Zukunftsforum Automobil“ regional und überregional engagieren wollen. „Wie freue ich mich auf das Orchester!“
( zitiert aus dem Nachlaß eines berühmten Dirigenten und eines Buchtitels).
Im Bild von links nach rechts
Johann Horn Bezirksleiter IG Metall Bayern, Wolfram Hatz VBM -Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e.V., Hubert Aiwanger MDL Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Dr. Markus Söder, MDL Bayerischer Ministerpräsident, Oliver Zipse Vorstandsvorsitzender BMW AG, Sabine Jaskula, Mitglied des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG