Seit Januar 2022 konnten Annalena Baerbock und Robert Habeck ihre Beliebtheit in der deutschen Bevölkerung verdoppeln und setzen sich somit im Zufriedenheitsranking deutlich von den anderen Ministern ab. Das zeigt eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Waren im Januar nur jeweils 16 Prozent mit der Arbeit der Außenministerin und des Wirtschaftsministers zufrieden, geben ihnen im Juli etwa ein Drittel der Deutschen (Baerbock: 33%; Habeck: 32%) auf der Zufriedenheitsskala von 1-10 die höchsten Werte 8-10. Auch bezüglich ihrer Nettozufriedenheit, also der Differenz zwischen denjenigen, die sehr zufrieden und sehr unzufrieden sind, können beide seit Januar deutlich zulegen. Habeck gewinnt hier 21 Punkte und Baerbock kann sich seit Jahresbeginn sogar um 27 Punkte steigern. Bei Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hingegen hat sich seit Januar die Zahl derjenigen, die sehr unzufrieden mit ihrer Arbeit sind, fast verdoppelt. Der Wert stieg in den vergangenen Monaten von 29 auf 49 Prozent. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verzeichnet seit Januar heftige Zufriedenheitsverluste. Sein Nettozufriedenheitswert sank seit Beginn des Jahres um 23 Punkte – so viel wie bei keinem anderen Kabinettsmitglied.
Auch Scholz wieder beliebter
Bundeskanzler Olaf Scholz kann seine Beliebtheit im Juli ebenfalls steigern. Trotz deutlicher Verluste seit Januar verzeichnet er gegenüber der letzten Erhebung im Mai ähnlich wie Baerbock und Habeck starke Gewinne. Jeder Vierte (25%) gibt im Juli an, sehr zufrieden mit der Arbeit des Kanzlers zu sein. Im Mai tat dies nur jeder fünfte Befragte (20%). Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP bleibt relativ konstant eher niedrig. Sowohl im Mai (19%) als auch im Juli (21%) gibt etwa jeder fünfte Deutsche an, sehr zufrieden mit ihrer Arbeit zu sein.
Zufriedenheit mit übrigen Ministern seit Januar mehrheitlich stabil
Die Nettozufriedenheitswerte der meisten übrigen Minister des Bundeskabinetts seit Anfang des aktuellen Jahres bleiben größtenteils stabil. Deutliche Abweichungen gibt es lediglich bei Verkehrsminister Volker Wissing, der seit Januar neun Punkte verliert. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hingegen konnte seit Jahresbeginn um acht Punkte zulegen.
Methode
Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 01. und 02. Juli 2022 durchgeführt.
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