WPCD und Ludwig-Erhard-Stiftung präsentieren mit Roland Koch neue Kanzler-Memoiren

Quelle: LUDWIG-ERHARD-STIFTUNG

Der Wirtschaftspolitische Club Deutschland (WPCD) und die Ludwig-Erhard-Stiftung mit ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. h.c. mult. Roland Koch, Ministerpräsident von Hessen a. D., stellten am 22. Oktober 2024 die neu erschienenen Memoiren aus Ludwig Erhards Kanzlerzeit vor. Über 100 Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kamen in der Hessischen Landesvertretung zusammen, um über Erhards zeitlose Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und deren Bedeutung für die heutige Wirtschaftspolitik zu diskutieren.

Das Buch „Ludwig Erhard – Erfahrungen für die Zukunft. Meine Kanzlerzeit (1963–1966)“, das auf einem bisher unveröffentlichten Manuskript basiert, gewährt profunde Einblicke in die Gedanken und Herausforderungen eines der einflussreichsten Politiker der Bundesrepublik Deutschland und seine Konzepte für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik.

Prof. Dr. Ulrich Schlie, Herausgeber des Buches und Henry Kissinger Professor für Sicherheits- und Strategieforschung an der Universität Bonn, entdeckte die Kanzler-Memoiren im Nachlass von Hans „Johnny“ Klein, einem engen Vertrauten Erhards und dessen Ghostwriter, und bereitete sie für die Öffentlichkeit auf.

Im Anschluss an die Buchvorstellung folgte eine Paneldiskussion zum Thema: „Neue Perspektiven auf Erhards Vermächtnis: Chancen für die Wirtschaftspolitik von morgen“, mit Ulrich Schlie, Roland Koch, Marc S. Tenbieg, Vizepräsident des WPCD und geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstand-Bundes, moderiert durch Prof. Dr. Andreas Freytag, WPCD-Vizepräsident und Professor für Wirtschaftspolitik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

In der Debatte zog Ulrich Schlie einen direkten Bezug zur gegenwärtigen politischen Situation: „Ludwig Erhard würde Robert Habeck sicherlich genauso die Leviten lesen, wie er dies 1976 mit Kurt Biedenkopf getan hat. Die Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft, so wie sie Ludwig Erhard verkörpert und vertreten hat, stünde Deutschland gerade in der gegenwärtigen Lage gut an.“ Zudem betonte er: „Freiheit und Verantwortung statt Selbstverwirklichung und Überbürokratisierung, das ist ein Programm, das auch heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.“

Roland Koch betonte: „Der Staat ist kein Wohlstandsgarant – dazu ist er weder berufen noch in der Lage. Schon das Versprechen, das Politiker oft zu leichtfertig geben, überfordert ihn. Die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, das ist Aufgabe des Staates! Der Wohlstand wird dann von freien Bürgern, Forschern, Unternehmern, Arbeitnehmern und Selbständigen geschaffen. Der Staat, so das Denken Ludwig Erhards, darf ihnen dabei nicht im Wege stehen.“

Marc S. Tenbieg unterstrich in der Diskussion die Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen für die Zukunft der deutschen Wirtschaft: „Ludwig Erhards Vision von der Sozialen Marktwirtschaft ist ein Schlüssel zu nachhaltigem wirtschaftlichem Erfolg. In einer Zeit, in der kleine und mittlere Unternehmen mit Herausforderungen wie Digitalisierung, Fachkräftemangel und steigenden Energiekosten konfrontiert sind, können Erhards Prinzipien der Freiheit und Verantwortung den notwendigen Rahmen bieten, um unternehmerische Innovation und Wachstum zu fördern.“

Die lebhafte Diskussion verdeutlichte, dass Erhards Ideen nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der deutschen Wirtschaft spielen und weiter Modell für die deutsche Wirtschaftspolitik sind. „Die Lehren von Ludwig Erhard zur Sozialen Marktwirtschaft und zur Förderung von Wettbewerb sind nicht nur nostalgische Erinnerungen, sondern handfeste Lösungen für die heutigen Herausforderungen. Wir müssen seine Konzepte neu beleben und an die gegenwärtige wirtschaftspolitische Lage anpassen und anwenden“, resümierte Andreas Freytag die Debatte.

Der WPCD und die Ludwig-Erhard-Stiftung setzen sich dafür ein, die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft lebendig zu halten und deren Bedeutung für die gegenwärtige und zukünftige Wirtschaftspolitik zu betonen.

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