1. Juli 2017 eröffnet die Retrospektive „Wolfgang Mattheuer – Bilder als Botschaft“ in der Kunsthalle Rostock.
Aus Anlass des 90. Geburtstags des Leipziger Malers werden annähernd 90 Gemälde Mattheuers gezeigt, darunter hochkarätige Leihgaben aus deutschen und europäischen Museen, wie dem Städel Museum Frankfurt, der Berliner Nationalgalerie oder dem Ludwig Museum Budapest.
Wolfgang Mattheuer
1927 geboren am 7. April in Reichenbach/Vogtland
1933 – 1941 Schulbesuch in Reichenbach
1941–44 Lithografenlehre in der Firma Carl Werner, Reichenbach. Erste Aquarelle
und Druckgrafiken
1944 – 1945 Einberufung zu den Gebirgsjägern nach Salzburg. Kriegseinsatz in der Slowakei, dort verwundet. Lazarettaufenthalt in Prag. Gefangenschaft durch die Rote Armee. Flucht aus der Kriegsgefangenschaft. Heimkehr nach Reichenbach.
1946–47 Besuch der Kunstgewerbeschule in Leipzig. Begegnung mit Ursula Neustädt
1947–51 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei den Professoren Egon Pruggmayer, Walter Arnold und Elisabeth Voigt. Abschluss mit dem Grafikdiplom.
1953 – 1974 Grafiker bei der Illustrierten Rundschau in Berlin. Mitglied des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands, Heirat mit Ursula Neustädt.
1953 Rückkehr nach Leipzig. Freischaffend als Grafiker, Autodidaktische Weiterbildung an der Malerei. Es entstehen vorwiegend Landschaftsbilder.
1953–74 Lehrtätigkeit an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig:
1953–56 Assistent, 1956–65 Dozent, 1965–74 Professur. Die Lehre an der Hochschule wird Inhalt und Form von Wolfgang Mattheuer wesentlich prägen. Neben Bernhard Heisig und Werner Tübke ist er ein Hauptvertreter der sogenannten Leipziger Schule.
1955 Bleibende Eindrücke durch den Besuch der Picasso-Ausstellung in Hamburg und Beckmann-Gedenkausstellung in West-Berlin.
1958 Die Abrechnung Chruschtschows mit dem Stalinismus auf dem XX. Parteitag der KPdSU veranlasste ihn, in die SED einzutreten.
1959 Erste Ungarnreise
1961 Reise in die UdSSR und an die Schwarzmeerküste
1965 Die Staatliche Galerie Moritzburg Halle erwirbt als erstes Museum ein Gemälde Mattheuers, „Kain“ (1965).
1966 Mehrwöchige Reise durch die UdSSR
1967 Mit „Gestrandeter Vogel“ und „Fernsehstilleben“ wird der Holzschnitt, ab 1979/80 der Linolschnitt, zur bevorzugten druckgrafischen Technik.
1968 Kunstpreis der Stadt Leipzig
1969 Entwurf der Bühnenbilder zu Friedo Solters Inszenierung „Der Nachbar des Herrn Pensa“ von Günther Rücker am Deutschen Theater, Berlin. Erste Farbsiebdrucke.
1970/71 Ungarnreise
1971 Erste umfassende Einzelausstellung (Malerei, Druckgrafik, Zeichnungen) im Staatlichen Museum Schwerin. Beginn der plastischen Arbeiten.
1972 Hartmut Koch, Chemnitz, erwirbt aus der 8. Bezirksausstellung Leipzig drei druckgrafische Blätter und legt damit den Grundstock für seine Sammlung des druckgrafischen Gesamtwerkes von Wolfgang Mattheuer.
1973 Kunstpreis der DDR
1974 Niederlegung des Lehramtes an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig, seitdem freischaffend in Leipzig und Reichenbach tätig. Die Hamburger Kunsthalle erwirbt als erstes Museum außerhalb der DDR ein Gemälde Wolfgang Mattheuers, „Alter Genosse am Zaun“ (1971).
1975 Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur
1976 Auf Initiative von Fritz Cremer beteiligt sich Wolfgang Mattheuer an der Ausgestaltung der Galerie im Palast der Republik in Berlin; dafür entsteht das Gemälde „Guten Tag“. Reisen nach Amsterdam, Hamburg und Mexico.
1977 Erste bedeutende Erwerbung durch den Sammler Peter Ludwig, Aachen. Beginn der Zusammenarbeit mit der Galerie Brusberg, Berlin.
1978/79 Mehrwöchige Reisen durch die BRD
1980 Reisen nach Schweden und durch die Schweiz. Beginn der Arbeit an der überlebensgroßen Plastik „Gesicht zeigen“ („Großer Maskenmann“).
1981 Italienreise, nachhaltige Eindrücke in Umbrien und Assisi
1983 Reise durch Österreich
1984 Beginn der Arbeit an der Großplastik „Jahrhundertschritt“. Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur.
1985 Ernennung zum Ehrenbürger von Reichenbach/Vogtland. Reisen in die BRD und nach Frankreich.
1988 Es erscheint die umfassende Monografie „Wolfgang Mattheuer“ von Heinz Schönemann. Reisen in die USA zur Eröffnung der Ausstellung in der Galerie Prakapas in New York. Austritt aus der SED mit einem veröffentlichten Schreiben.
1989 Aktive Beteiligung an den Montagsdemonstrationen in Leipzig
1993 Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Verleihung des Verdienstkreuzes I. Klasse zum Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Beendigung der Zusammenarbeit mit der Galerie Brusberg, Berlin. Seitdem vertreten durch die Galerie Schwind, Frankfurt am Main/Leipzig.
1994 Austritt aus der Akademie der Künste Berlin Brandenburg aus Protest gegen Intoleranz.
1995 Das Städtische Museum Spendhaus Reutlingen erwirbt sämtliche Holzdruckstöcke.
1997 Es erscheint das Buch „Bilder als Botschaft – Die Botschaft der Bilder“ Betrachtungen Ursula Mattheuer-Neustädts zum Werk Wolfgang Mattheuers.
1999 Ankauf zweier Gemälde für das Reichstagsgebäude in Berlin
2002 Anlässlich des 75. Geburtstages von Wolfgang Mattheuer gehen dessen Druckgrafiken aus der Sammlung Hartmut Koch als Schenkung in den Besitz der Kunstsammlungen Chemnitz über. Es erscheint das Buch von Wolfgang Mattheuer „Aus meiner Zeit – Tagebuchnotizen und andere Aufzeichnungen“.
2003 Wahl zum Mitglied der „Freien Akademie der Künste Hamburg“
2004 Wolfgang Mattheuer stirbt am 7. April in Leipzig.
Posthum Verleihung der Ehrenmedaille der Stadt Leipzig
2006 Ursula Mattheuer-Neustädt gründet die Ursula Mattheuer-Neustädt und Wolfgang Mattheuer Stiftung
2008 Das Städel Museum Frankfurt am Main erwirbt das Gemälde „Koloss II“ von 1970 als Schenkung aus Privatbesitz, Frankfurt am Main
2012 Anlässlich des 85. Geburtstages von Wolfgang Mattheuer erscheint der Reprint „Wolfgang Mattheuer – Aus Skizzenbüchern“ im Plöttner Verlag
Aufstellung des Unikats des 5 Meter hohen „Jahrhundertschritts“ in Potsdam, Einweihung am 16.09.2012
Werkstandorte
Aachen, Ludwig Forum für Internationale Kunst
Ahrenshoop, Kunstmuseum
Altenburg, Lindenau-Museum
Augsburg, Kunstmuseum Walter
Bad Frankenhausen, Panorama Museum
Berlin, Deutsches Historisches Museum
Berlin, Kunstsammlung der Berliner Volksbank
Berlin, Neuer Bundestag
Berlin, Staatliche Museen – Nationalgalerie
Beeskow, Kunstarchiv Beeskow
Bonn, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Budapest, Ludwig Museum
Chemnitz, Kunstsammlungen
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister
Durbach, Sammlung Hurrle – Museum für aktuelle Kunst
Erfurt, Angermuseum
Frankfurt am Main, Kunstsammlung Deutsche Bundesbank
Frankfurt am Main, Städel Museum
Frankfurt am Main | Leipzig, Sammlung Fritz P. Mayer
Frankfurt/Oder, Museum Junge Kunst
Halle/Saale, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt
Hannover, Sprengel Museum
Köln, Museum Ludwig
Leipzig, Kunstsammlung der Sparkasse
Leipzig, Museum der bildenden Künste
Leipzig, Stadtgeschichtliches Museum
Leipzig, Zeitgeschichtliches Forum
Magdeburg, Kulturhistorisches Museum
Mannheim, Kunsthalle
München, Staatliche Graphische Sammlung
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum
Peking, Ludwig Museum für Internationale Kunst
Plauen, Vogtlandmuseum
Potsdam, Museum Barberini
Potsdam, Sammlung der LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG
Schwerin, Staatliches Museum
St. Petersburg, Museum Ludwig im Russischen Museum
Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Neues Museum und Schlossmuseum
Wien, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig
… sowie Werke von Wolfgang Mattheuer in zahlreichen privaten Sammlungen
Bronze „Jahrhundertschritt“, 1984
Bonn, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Berlin, Grundkredtibank (bemalter Eisenguss)
Halle/Saale, Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt
Leipzig, Galerie Schwind
Leipzig, Zeitgeschichtliches Forum
Oberhausen, Sammlung Ludwig
Bronze „Gesichtzeigen“, 1981
Berlin, Staatliche Museen – Nationalgalerie
Heilbronn
Leipzig, Museum der bildenden Künste
Leipzig, Südfriedhof (auf dem Grab Wolfgang Mattheuers)
Leipzig, Galerie Schwind
Reichenbach
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