Wissenschaftler sind gegen Abschaltung der Atomkraftwerke

atomkraftwerk kühlturm sonnenaufgang blaue stunde, Quelle: distelAPPArath, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Es ist nicht so, dass sich keine Professoren in öffentliche Debatten einmischen. Sobald es aber um einen Beitrag geht, der vom immer schmaleren Meinungskorridor abweicht, sind es in der Regel Emeritierte, die ihre Stimme erheben,

Anders bei der „Stuttgarter Erklärung“ von Professor André Thess zum Weiterbetrieb der deutschen AKWs, der sich zwanzig aktive Professoren anschlossen. Interessant ist die Argumentation der Erklärung. Es geht nicht nur darum, dass steigende Energiepreise und sinkende Versorgungssicherheit die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand Deutschlands akut gefährden. Das Festhalten am Atomausstieg schade vor allem den Klimaschutz, weil Kohleenergie erforderlich ist, um die Stromversorgung sicherzustellen.

Thess ist Professor für Energiespeicherung an der Universität Stuttgart. Er sagte der „Welt“, die dankenswerter Weise einen Artikel über die „Stuttgarter Erklärung“ veröffentlichte:

„Es gibt in der Wissenschaft einen breiter werdenden Konsens, dass Deutschland die Aussagen des Weltklimarates über die Kernenergie als Klimaschutztechnologie nicht länger ignorieren darf“.

So ist es, aber die Botschaft, dass nicht nur der Weltklimarat, sondern auch die EU gegen den Widerstand Deutschlands die Atomkraft zur nachhaltigen Technologie erklärt haben ist bei unseren Grünen noch nicht angekommen. Sie halten eisern an ihrer Ideologie fest, dass es keinen Ausstieg aus dem Atomausstieg geben darf. Wenn sie von der Realität gezwungen werden sollten, die letzten drei AKWs noch weiter laufen zu lassen, wollen sie das nur als Ausnahme, nicht als Revision ihrer Politik ansehen. Dabei benötigen Atomkraftwerke wenig Platz. Deshalb kommen sie im Gegensatz zu Wind und Sonne kaum in Konflikt mit Naturschutz, Artenschutz und Landschaftsschutz. Das interessiert die angebliche Umweltpartei aber nicht.

Kürzlich ist durch Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Lemke ein Großangriff zur Aushebelung von Natur-und Artenschutz gestartet worden, um „Hindernisse“ beim Ausbau von Windkraft zu beseitigen. Dabei wird unterschlagen, dass mehr Gaskraftwerke gebraucht, wenn mehr Windräder aufgestellt werden, um die wetterbedingten Schwankungen der Energieversorgung auszugleichen.

In der Debatte glänzen die Grünen mit Unwissenheit. Sowohl Ministerpräsident Kretschmann, als auch Außenministerin Baerbock betonten in der Öffentlichkeit, wir hätten kein Strom-, sondern ein Gasproblem. Das wir dieses Gasproblem haben, ist eine Folge grüner Politik. Die Gaskraftwerke produzieren den Strom, den vorher die AKWs eingespeist haben – CO2-arm, umweltschonend, sicher.

Die Stuttgarter Erklärung im Wortlaut.

Die Liste der Unterzeichner finden Sie hier.

Quelle: Vera Lengsfeld

 

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