Ab morgen, Dienstag den 16. März dürfen die Alte Pinakothek, die Pinakothek der Moderne mit ihren vier Museen und das Museum Brandhorst endlich wieder besucht werden. Die Sammlung Schack öffnet regulär am Mittwoch, den 17. März. Nach Monaten der Schließung können die Museen ihre Gäste wieder mit ihren weltberühmten Kunstwerken und ihrer Atmosphäre begeistern. Nachfolgend bieten wir einen Überblick über die größtenteils im Lockdown eingerichteten, jetzt zugänglichen Ausstellungen und Präsentationen.
Aufgrund der aktuellen Covid-19-Bestimmungen, abhängig von der aktuellen Inzidenzzahl, ist ein Besuch jedoch nur nach vorangehender Terminbuchung und unter Angabe der Kontaktdaten möglich. Das Ticketsystem aller Häuser wurde in Zusammenarbeit mit München Ticket kurzfristig auf eine Online-Buchung mit Time-slots umgestellt*. Auch Medienvertreterinnen und ‑vertreter werden gebeten, sich dort ein Freiticket in Verbindung mit einem festen Zeitfenster für ihren Museumsbesuch zu buchen. Alle Informationen hierzu finden Sie unter www.pinakothek.de/tickets.
Prof. Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen äußert sich zufrieden: „Museen sind notwendig für die Gesellschaft und so freuen wir uns, unserem Publikum seine Museen wieder zur Verfügung stellen zu können, um den Dialog über Kunst wieder anzufachen und den wichtigen Menschheitsfragen mit den Kunstwerken vor Ort nachzugehen.“
Folgende Ausstellungen und Präsentationen sind ab 16.3.2021 zu sehen:
ALTE PINAKOTHEK
BIS 30. MAI 2021 | SKULPTURENFOTOGRAFIE IN ROM 1850 – 1870: Zu den beliebten Motiven der frühen Fotografie in Rom gehörten Aufnahmen der berühmten antiken Skulpturen in den Museen des Vatikans und auf dem Kapitol. Die Präsentation im Erdgeschoss der Alten Pinakothek zeigt eine Auswahl von 15 Fotografien von Giacomo Caneva bis Giorgio Sommer, die auch die rasante Entwicklung des Mediums von den ersten Abzügen auf Salzpapier bis zu den technisch ausgereiften Aufnahmen aus der Zeit um 1870 belegen.
BIS ENDE JULI 2021 | JAN BRUEGHEL DER ÄLTERE (1568-1625) DER NEUBURGER JAHRESZEITEN-ZYKLUS ZU GAST IN DER ALTEN PINAKOTHEK: Zu den größten Schätzen der Alten Pinakothek zählen die Gemälde von Jan Brueghel d. Ä. – darunter Hauptwerke des Meisters wie der „Große Fischmarkt“, der „Seehafen mit der Predigt Christi“ und die in Zusammenarbeit mit Peter Paul Rubens entstandene „Madonna im Blumenkranz“. Bedeutende Gemälde von Brueghel sind grundsätzlich auch in der Staatsgalerie in Neuburg an der Donau zu sehen. Während einer dortigen Baumaßnahme werden sie nun in einer exquisiten Auswahl in der Alten Pinakothek präsentiert. Höhepunkt ist die in Zusammenarbeit mit Hendrik van Balen entstandene Folge der „Vier Jahreszeiten“.
BIS ENDE JULI 2021 | SAAL II | DER SOGENANNTE PFIRT’SCHE ALTAR AUS DER CRANACH-WERKSTATT. EIN RESTAURIERTES HAUPTWERK AUS DER STAATSGALERIE ASCHAFFENBURG: Die sechs Flügelgemälde des „Pfirt’schen Altars“ stammen aus dem Neuen Stift in Halle, das Kardinal Albrecht von Brandenburg zwischen 1520 und 1530 mit Wandelaltären und Einzeltafeln ausstatten ließ – einer der größten Aufträge, die Lucas Cranach d. Ä. je erhielt. In der Reformationszeit gelangten die Kunstwerke nach Aschaffenburg. Die 2018 abgeschlossene Restaurierung hat den Gemälden nicht nur ihre strahlende Farbigkeit zurückgegeben, sondern auch die hohe Qualität der Malerei wieder sichtbar werden lassen. Zusammen mit Grünewalds „Erasmus-Mauritius-Tafel“ und Cranachs „Albrecht von Brandenburg vor dem Gekreuzigten“ bilden sie für wenige Wochen im Dürersaal der Alten Pinakothek ein so seit fast fünf Jahrhunderten nicht mehr gesehenes Ensemble.
Aus der NEUEN PINAKOTHEK wird weiterhin eine Auswahl von rund 90 Meisterwerken der Kunst des 19. Jahrhunderts unter dem Thema „Von Goya bis Manet“ im Erdgeschoss der Alten Pinakothek zu sehen sein.
PINAKOTHEK DER MODERNE Sammlung Moderne Kunst
Nur noch BIS 11. APRIL 2021 ist die Ausstellung FOTOGRAFIE HEUTE: RESISTANT FACES zu sehen: Eine Ausstellungsreihe zur künstlerischen Fotografie im digitalen Zeitalter. Die zu Beginn des Lockdowns fertig gestellte Ausstellung RESISTANT FACES fragt nach dem Status des Porträts im digitalen Zeitalter und versammelt 14 kritische Bild- und Wirklichkeitsentwürfe aus der zeitgenössischen Fotografie. In einer von Social Media und öffentlichen Überwachungskamerasystemen geprägten Gegenwart ist das Bild des Menschen Teil einer neuen Sharing- und Kontrollkultur geworden. Die in der Ausstellung präsentierten Positionen adressieren ein neues gesellschaftliches Autonomieverständnis und zeigen auf insgesamt 400 qm visionäre Gegenentwürfe zu den algorithmisch definierten Gesichtsoberflächen.
16. MÄRZ BIS 11. JULI 2021 | NICHOLAS NIXON: THE BROWN SISTERS: Die Sammlungspräsentation widmet sich in einer konzentrierten Hängung dem einzigartigen Langzeitprojekt THE BROWN SISTERS des US-amerikanischen Fotografen Nicholas Nixon. Seit 1975 porträtiert Nixon einmal jährlich seine Frau und ihre drei Schwestern. In der Abfolge der Bilder sind Entwicklungen und Stimmungen in der geschwisterlichen Beziehung ebenso zu beobachten wie die sich verändernde Mode und Prozesse des Heranwachsens und Alterns. Erstmalig werden alle 46 Porträts dieser Serie gemeinsam in einem Museum öffentlich ausgestellt. Als herausragend ist das jüngste Bildnis zu bewerten: Es entstand 2020 – im „Jahr des Abstands“.
Unter dem Titel Sammlung+ präsentieren die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne das Format von Studioausstellungen im Kontext der Sammlung:
Sammlung+ 16. MÄRZ BIS 05. SEPTEMBER 2021 | FRANCIS ALŸS: RE-ENACTMENT: Für die im Jahr 2000 entstandene Videoarbeit RE-ENACTMENTS ließ sich der belgische Künstler Francis Alÿs (*1959) dabei filmen, wie er eine Waffe kauft und mit dieser in der Hand durch die Straßen Mexico-Citys geht. Nach elf Minuten wird er von der Polizei überwältigt. Kurz darauf wiederholt er den Vorgang; die Polizei ist eingeweiht und reinszeniert gemeinsam mit dem Künstler den Ablauf der ersten Verhaftung.
Sammlung+ BIS 19. SEPTEMBER 2021 | STILL LIFE: Die Stiftung Ann und Jürgen Wilde nimmt in ihrer aktuellen Sammlungspräsentation „Still Life“ den in den umliegenden Räumen durch die Ausstellung „Au rendez-vous des amis“ angeregten Dialog mit zeitgenössischen Werken der Sammlung Goetz auf. Die Präsentation zeigt 13 ausgewählte Werke von Florence Henri und Albert Renger-Patzsch aus den Beständen der Stiftung Ann und Jürgen Wilde im Dialog mit drei großformatigen Arbeiten von Wolfgang Tillmans aus der Sammlung Goetz.
Weiterhin zu sehen sind:
BIS 16. JANUAR 2022 AU RENDEZ-VOUS DES AMIS. Klassische Moderne im Dialog mit Gegenwartskunst aus der Sammlung Goetz: Die Klassische Moderne ist mit ihrer Vielzahl von neuen künstlerischen Stilrichtungen eine Inspirationsquelle für die nachfolgenden Künstlergenerationen. Sie bereitete den Weg für einen freien Umgang mit Farbe, Perspektive und Proportionen. Diesen Einfluss zeigt die Neupräsentation von 13 Sälen der Klassischen Moderne im Dialog mit 80 Werken der Gegenwartskunst aus der Sammlung Goetz. Dabei wird der Schwerpunkt Malerei medial um Fotografie, Skulptur und textile Arbeiten erweitert. Zu sehen sind beispielsweise Werke von Francis Bacon, Max Beckmann, Louise Bourgeois, Fischli & Weiss, Rodney Graham, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Pablo Picasso, Oskar Schlemmer und Rosemarie Trockel.
BIS 15. AUGUST 2021 ANISH KAPOOR – HOWL: Die Rotunde der Pinakothek der Moderne wird seit 2019 regelmäßig alternierend mit einem ortsspezifisch geschaffenen Werk bespielt. Anish Kapoor ist der Einladung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gefolgt, das Rotundenprojekt 2020/21 für die Sammlung Moderne Kunst zu realisieren. Kapoors groß dimensionierte ovale PVC-Skulptur ist eigens für die Pinakothek der Moderne geschaffen worden. Im Zusammenspiel von Skulptur und Architektur kann der Betrachtende die Rotunde neu erfahren und in eine dynamische Beziehung mit dem Raum eintreten.
Die weiteren Ausstellungen in der Pinakothek der Moderne (Architekturmuseum der TU München, Die Neue Sammlung – The Design Museum, Staatliche Graphische Sammlung München) entnehmen Sie den gesonderten Medieninformation der Pinakothek der Moderne oder der Website der Pinakothek der Moderne: www.pinakothek-der-moderne.de.
SAMMLUNG SCHACK
Das Museum an der Prinzregentenstraße lädt ab dem 17. März wieder zu Streifzügen durch die romantischen Bilder- und Gedankenwelten des 19. Jahrhunderts ein. Werke der sanierungsbedingt geschlossenen Neuen Pinakothek von Spitzweg, Böcklin, Feuerbach und Rottmann sind in einem „Spitzentreffen“ mit den Werken derselben Künstler aus der Sammlung des Grafen Schack zu erleben.
Das Programm der Pinakotheken und des Museums Brandhorst findet weiterhin digital statt: www.pinakothek.de/programm. Besucherinformationen und FAQs zu den Corona-Maßnahmen stehen auf den Websites unserer Häuser: www.pinakothek.de/willkommen-zurueck.