Wer hat den Friedensnobelpreis verdient Angela oder Corona?

Coronavirus. Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Was ist ein Theoretiker, 

was ist ein Verschwörer? Ebenso lässt sich die alte Frage aufwärmen: Wer ist ein Rechter, wer ein Populist? Und was sind beide zusammen? Natürlich das Doppelte an Bosheit. Gegenüber wen? Etwa gegenüber den Philanthropen, auch Menschen-freunde genannt? Durch ein geplantes Eingreifen in den Erziehungsprozess sollen wir ab der Geburt an „geformt“ werden, um am Ende ein nützliches Glied der Gesell-schaft sein zu können. Klingt gut, nicht wahr? Hat aber schon ein paar Jahre auf dem Buckel, denn dieser Erziehungsroman „Emile oder Über die Erziehung“ von Rousseau wurde schon 1762 veröffentlicht. Zuvor hatte er sogar erkannt, dass der Mensch sich vom Tier unterscheidet. Immerhin! Nur der Mensch kann sich jedoch selber verbes-sern, aber auch verschlechtern, denn Rousseau gesteht uns zu, ein frei handelndes Wesen zu sein, also zwischen einem natürlichen und einem bürgerlichen Zustand wählen zu können. Wie sollen wir aber dadurch garantiert zum übergeordneten Ziel der ewigen Glückseligkeit kommen?

Endlich tauchten am Horizont die Weltenretter auf: Marx & Engels. Mit ihnen kam nun, nachdem sie später unter Lenin gar den Praxis-Test bestehen sollten, letztlich die „einzige wissenschaftliche Weltanschauung“ über uns, die Theorie des M-L. (Für Nichtwisser: Marxismus-Leninismus). Das ist ja zum Lachen, das ist doch von vor-gestern, so denken, ja, protestieren jetzt viele. Dann frage ich nur lässig: Warum lasst  ihr es zu, dass überall in Deutschland Karl-Marx-Denkmale stehen dür-fen, Straßen und Plätze nach ihnen benannt sind, wenn dessen Theorien von vor-gestern sind? Die Auswirkungen seiner revolutionären Ideen und Ziele sind noch überall sichtbar und für viele Menschen auf der Erde schmerzhaft oder als post-traumatische Belastungsstörungen zu spüren, denn alle Machthaber, die sich auf ihn beríefen und noch berufen, was sind sie? Richtig geraten: Wirtschaftsversager, Kultur- und Umweltzerstörer, Massenmörder!

Und wer regiert uns in alternativloser Herrlichkeit in Berlin? 

Jeder, der in der „DDR“ studierte, sei es Physik, Medizin oder Theologie an staatlichen Hochschulen, was musste er zwei Jahre lang mitstudieren? Neben der russischen Sprache noch M-L. Selbst konservativ empfindende Bürger, die in dieser Karl-Murks-Republik aufgewachsen sind, glauben sogar heute noch, dass Marx ein großer Philosoph war, der angeblich Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt hat. Nichts gegen Glauben; es herrscht ja Religionsfreiheit, selbst für eine Religion, die ihre Scharia über unser Grundgesetz stellen muss und gar noch darf.

Immerhin bekam die Karl-Marx-Uni Leipzig, an der auch die Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel studierte, 1991 wieder ihren alten Namen zurück: Alma Mater Lipsiensis. Doch in der deutschen Hauptstadt, wo Angela Merkel regiert, regiert und noch immer regiert, gibt es die Humboldt-Universität, für dessen Namen sich kein Deutscher schämen muss. Wer jedoch die heiligen Hallen durch den Haupteingang betritt, „wird eines monumentalen Treppenaufgangs aus rotem Marmor und realsozialistischen Zeiten ansichtig. An der Wand, auf die die ersten zwölf Stufen zulaufen, prangt – in goldener Gravur – das Diktum eines ehemaligen Studenten der Universität: «Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt aber darauf an, sie zu verändern.» Der aus dem Jahr 1845 stammende Satz, die sogenannte elfte Feuerbach-These von Karl Marx, hat seinem Gehalt nach wenig mit einem Grabspruch zu tun – es sei denn, man verstünde ihn als Aufruf, auf dem Absatz kehrtzumachen und der Universität, in der die Welt ja doch auf allerlei Weise «nur» interpretiert wird, den Rücken zu kehren, um draußen vor der Tür die Ärmel aufzukrempeln und zuzupacken. Dann könnte man die Philosophen und die Philosophie begraben und vergessen – und die Universität gleich mit.“  (Uwe Justus Wenzel, NZZ 27.05.2011) 

Schade, dass Marx, als er vielleicht noch dichter im Kopfe war,

kein Dichter geworden ist, was er in seiner Jugend eigentlich gern werden wollte. Das hätte freilich den Nachteil: Keiner würde ihn heute kennen. So kraftvoll wie kitschig wütete er damals verzweifelt gegen Gott, der er liebend gern selber sein wollte: „Hat ein Gott mir alles hingerissen, / Fortgewälzt in Schicksalsfluch und Joch, / Seine Welten – alles – alles missen! / Eines blieb, die Rache blieb mir doch…“ Wahrlich, er hat sich gerächt und er rächt sich noch immer von seinen weltweiten Dickschädel-Denkmalen herunter.

Wer wenigstens einige seiner Briefe gelesen hat und wie Volker Elis Pilgrim in seinem Rowohlt-Buch „Adieu Marx“ ihn auch psychosexuell untersucht hat, kommt zweifels-frei zu dem Ergebnis, was den weltberühmten Marx eigentlich charakterisierte: „großbürgerlich, autoritär-egozentrisch, frauenfeindlich, feudal, kapitalistisch. Er beutete aus, er benutzte, er setzte sich über die Interessen aller hinweg.“ Kommt uns das nicht bekannt vor? Man muss dazu nicht einmal Marxist oder ein Mann sein, nicht einmal männerfeindlich,  sich nur etwas schnippisch über Gesetze und Verfas-sungsartikel hinwegsetzen könnend, dabei die Hände zu einer Raute verschränkt, das erinnert doch irgendwie an einen Stil, der nach außen hin so humanistisch tönt, aber im Inneren von Hochmut strotzt, obwohl, wie jeder wissen kann, dass dazu kein Funke Mut gehört, nur Macht. Fehler zugeben? Warum denn, wenn ihr genügend Lakaien den Rücken stärken? 

Die Schweinehunde im inneren Zirkel 

werden gezähmt durch die Erfolge im äußeren Erscheinungsbild, zumal sie große Bewunderer im Ausland hat. Im Ausland? Bald wird es kein Ausland mehr geben, wenn das One-World-Konzept der Superreichen und der Globetrotter aufgeht. Wie hieß es so schön im Kommunistischen Manifest und als Zwischenzeile über der SED-Parteizeitung „Neues Deutschland“? „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ Doch die doofen Proleten wollten sich weder vereinigen noch eine weltweite Revolution ausführen. Also weg mit der deutschen Flagge, weg mit den weißen alten Männern, weg mit den Deutschen, deren Großeltern einst Hitler gewählt und damit Auschwitz verursacht haben. Pfui!

Zum Glück hat der Schreibtischtäter Marx den nationalen Sozialisten Hitler überholt, denn wenn deren Namen im Netz, dem wir alle verfangen sind, angeklickt werden, dann erscheinen in Bruchteilen von Sekunden bei Marx schon 122 Millionen Ein-träge, bei Hitler nur 83 Millionen und bei Angela immerhin schon 76 Millionen. Jedoch alle werden von Corona überholt, die es bis Mai 2020 schon auf über eine Milliarde Eintragungen gebracht  hat. Gratulation! George Soros: 23 Milliarden Dollar Vermögen bei nur 16,3 Millionen Eintragungen. Bill Gates: 98 Milliarden Dollar und 434 Millionen Eintragungen. Und wie sie noch alle heißen mögen, die Mehrfach-milliardäre, Gutmenschen und Philanthropen mit ihren Trophäen des Sieges über Macht und alles Geld der Welt. Zum Glück kann jeder Noch-Zeitungsleser über den Journalisten Frank Jansen aus dem Berliner Tagesspiegel erfahren, dass „ein Bill Gates keineswegs plant, die Menschheit mit Zwangsimpfungen zu versklaven“.

Mann oh Mann! Wer wäre denn auf eine solche parteiinterne AfD-Idee gekommen? Da kann doch nur eine böse Widerstand-2020-Hexe dahinterstecken. Macht, flüstert die Unbekannte uns ein, verdürbe den Charakter. Aber doch das liebe Geld nicht, denn Geld bereichert lediglich, macht den Besitzer frei und unabhängig, vermehrt sich sogar ohne Arbeit von selber. So schnell kann mancher gar nicht gucken. Ist es nicht das, was Marx schon für den vergesellschafteten Menschen voraussah? Oder ist Geld gar das tödlichste Virus, das wir kennen? Brüder und Schwestern, lasst euch trösten: Im Freiheitsparadies des Kommunismus gibt es dann weder das noch das.

„Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da“, so im dritten Band von Das Kapital, „wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion.“

Ist  diese Prognose nicht entsetzlich? Da gibt der vorsorgliche Staat, also Frau Dr. Merkel, enorme Mengen an Steuergeldern für die Bildung und Erziehung aus, doch was kommt am Ende heraus? Theoretiker, genauer: Verschwörungstheoretiker. Sie behaupten frech und frei, dass ihr reicher und einfallsreicher Freund Bill Gates als Menschenfreund die ganze Menschheit impfen lassen möchte und stellt der Welt-gesundheitsorganisation WHO Unsummen seiner schwer verdienten Gelder zur Ver-fügung. Darauf sollten wir das Glas erheben mit einem Edelbitter! Jeder Mensch hat seine eigene Denkweise, aber uns alle eint die gleiche Art, nicht zu denken, vor allem nichts Böses.

Bill Gates sagte schon vor Jahren,

so gab es jedenfalls Robert F. Kennedy Junior weiter: „Wir müssen dieses Jahrzehnt zum Jahrzehnt der Impfstoffe machen.“ Kurz darauf soll der liebe Bill in einem kali-fornischen TED-Talk erklärt haben, dass neue Impfstoffe „die Bevölkerung reduzier-en“ könnten. Ich kann es nicht überprüfen, wie das gemeint sein könnte. Tatsache ist jedoch, dass 2014 Kenias Verband katholischer Ärzte der WHO vorwarf, sie habe Millionen kenianischer Frauen gegen deren Willen mit einem „Tetanus-Impf-stoff“  chemisch sterilisiert. Laboranten stellten in jedem getesteten Impfstoff eine Sterilitäts-Verbindung fest. Zunächst wies die WHO die Vorwürfe zurück, gab aber schließlich doch zu, dass sie Sterilitäts-Impfstoffe seit über einem Jahrzehnt ent-wickele.

Warum halten indische Ärzte eine Gates-Kampagne an einer verheerenden NPAFP-Epidemie für schuldig, weil diese zwischen 2000 und 2017 bei 490.000 Kindern zu Lähmungen führte? 2017 zog die indische Regierung Gates‘ Impfvorgaben aus dem Verkehr und komplimentierte Gates und seine Impfpolitik bekanntlich zur Landestür hinaus. Auch südafrikanische Zeitungen beklagten sich: „Wir sind Versuchskaninchen für die Medikamentenhersteller.“ Professor Bond, Nelson Mandelas ehemaliger Chefökonom, bezeichnet Gates‘ philanthropisches Gebaren als „rücksichtslos und unmoralisch“. Ähnliche Vorwürfe drangen aus Tansania, Nicaragua, Mexiko und den Philippinen in die mit Nachrichten und Fake News überfüllte Welt. 

Und wozu sponsert der spendenfreudige Bill deutsche Medien wie den SPIEGEL, die ZEIT und andere Regierungslautsprecher? Bitte keine negativen Gedanken aufkom-men lassen! Ihr verratet damit nur eure schlechte Familienerziehung. Es dient dem Frieden und dem Fortschritt, wenn alle nicht verhinderten Kinder dann wenigstens in Kindergrippen, Kindergärten und Ganztagsschulen staatlich oder staatskirchlich er-zogen werden, damit deren Eltern mit letzter Anstrengung den Traum der klassen-losen Gesellschaft herbeischuften können.

Corona will ebenfalls die Menschheit 

dezimieren. Ist das verboten? Wollen die Grünen das nicht ebenfalls? Abtreibung bis zum letzten Monat. „Keine Kinder mehr!“ schreien grünrote Tomaten…äh…mondäne Damen, die damit die Klimakatastrophe abzuwenden gedenken. Haben sie nicht unser Mitgefühl verdient? Der Machtfaktor Mensch muss der lieben aussterbenden Tiere zuliebe zurückgedrängt werden. CO2 ist Gift. Ja, ja. Die Pflanzen und Bäume bedanken sich schon jetzt für die Austrocknung der menschlichen Gehirne. Der von Heidegger weit vom Baum gefallene Neomarxist Herbert Marcuse hat in seinem von den 68ern des vorigen Jahrhunderts verschlungenem Bestseller „Der eindimensio-nale Mensch“ schon auf Seite 254 (Sammlung Luchterhand) deutlich vorausge-dacht: „Ein neuer Lebensstandard, der Befriedung des Daseins angepasst, setzt auch voraus, dass die künftige Bevölkerung abnimmt.“

Ich schließe mich dem an und beginne bei mir selber. Ich nehme mir vor – zum wievielten Mal? – wenigstens drei Kilo abzunehmen. Mit dem noch freien Jour-nalisten Andreas Wenderoth kann ich beichten, dass ich mir „zurzeit die Hände etwa 70 Mal am Tag so heiß wasche, dass ich danach jedes Mal Wundsalbe auftragen muss. Ich habe mir einen Laser-Entfernungsmesser gekauft, mit dem ich auf der Straße Leute anpeile, die mir zu nahe kommen. Seit jeher bin ich ein großer Anhänger des Social Distancing, mindestens fünf Meter, wenn Sie mich fragen, alles andere ist russisches Roulette.“  

Obwohl ich als Frauenfreund auch Corona nicht verachte, gebe ich zu: Ein Rest von Angst vor zu starken Frauen bleibt übrig, denn ich zweifle, ob meine Abnehm-versuche unseren kulturmarxistischen Philanthropen reichen werden. Vor allem jenen, die dank ihrer Geldschätze ohne ein Mandat so barmherzig in die Politik eingreifen, dass sie mir als ihren kleinen Widerspenstler nicht nur den Suizid gönnen, sondern auch den natürlichen Tod im Gefängnis. Das triste Leben darin durfte ich zum Glück schon unter Erich Honecker auskosten, der mich trotzdem unter dem Druck seiner Klassenfeinde vor dem Tod rettete und mich nach 401 Tagen Keller-einzelhaft herausholen und mich nach dem Westen verkaufen ließ. Da ich im Gegen-satz zu den reichen Philanthropen eher ein armer Idealist geblieben und gar noch Christ geworden bin, darf ich mir wenigstens eines inneren Reichtums gewiss sein. Aber sagen Sie es bitte nicht weiter, sonst muss ich den auch noch versteuern.

Ich gehöre nicht zu den Liberal-Konservativen,

die sich, nur um von anderen Konservativen unterscheidbar zu sein, aus purer Abgrenzungswut wie Frau Wagenknecht für ordoliberale Kommunisten ausgeben. Mein Gewissen warnt mich, mein Gewissen an eine Ideologie oder gar an solche Dominanzen wie Gates oder Soros zu verschenken, denn davon können solche Gut-menschen nämlich nie genug einheimsen, weil es ihnen von Natur aus fehlt. Das ist wohl die Tragik aller Milliardäre, in die sich ein so armer Schlucker wie Marx nie hineinversetzen konnte. Deshalb schlage ich weder Angela noch Corona für den Friedensnobelpreis vor, sondern Bill und Georges. Ob sie sich den Preis dann auch redlich teilen können? Wenn nicht, dann sollte Marx ihn bekommen – postum.

Finanzen

Über Siegmar Faust 46 Artikel
Siegmar Faust, geboren 1944, studierte Kunsterziehung und Geschichte in Leipzig. Seit Ende der 1980er Jahre ist Faust Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), heute als Kuratoriums-Mitglied. Von 1987 bis 1990 war er Chefredakteur der von der IGFM herausgegebenen Zeitschrift „DDR heute“ sowie Mitherausgeber der Zeitschrift des Brüsewitz-Zentrums, „Christen drüben“. Faust war zeitweise Geschäftsführer des Menschenrechtszentrums Cottbus e. V. und arbeitete dort auch als Besucherreferent, ebenso in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Er ist aus dem Vorstand des Menschenrechtszentrums ausgetreten und gehört nur noch der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik und der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft an.