Bei den Beschäftigten in der Industrie geht die Angst um. Dass der größte deutsche Konzern VW Werkschließungen in Deutschland ankündigt, ist zwar eine historische Zäsur, aber kein Einzelfall. Vor Tagen protestierten Mitarbeiter von ZF gegen den geplanten Abbau von 14.000 Stellen, jeder vierte Arbeitsplatz ist dort gefährdet.
Konzerne wie Bosch, BASF, SAP, Thyssenkrupp oder Continental wollen ebenfalls in großem Stil Arbeitsplätze abbauen und auch im Mittelstand steigt die Zahl der Insolvenzen dramatisch an.
Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe sind rund ein Fünftel der industriellen Wertschöpfung in Deutschland bedroht und 1,4 Billionen Euro an Mehrinvestitionen seien bis 2030 nötig, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Ohne einen neuen Marshallplan mit zusätzlichen Investitionen von 750 bis 800 Milliarden Euro pro Jahr könne Europa nicht im Wettbewerb mit den USA und China bestehen, stellt auch der frühere Chef der Europäischen Zentralbank, Draghi, fest.
Wann werden die Ampel und auch die Union begreifen, dass wir uns mit all den Wirtschaftskriegen selbst ins Knie schießen, da unsere Industrie sowohl auf günstige Energie und Rohstoffe, als auch auf Absatzmärkte u.a. in China angewiesen ist? Die Wiederaufnahme wirtschaftlicher Beziehungen mit Russland ist überfällig, denn es zeigt sich überdeutlich, dass wir mit den Sanktionen nicht Putin oder russischen Konzernen schaden, die wie der Ölkonzern Rosneft zuletzt Rekordgewinne eingefahren haben, sondern nur uns selbst.