Vorsicht bei der Nutzung von Doktor Google

blutdruck blutdruckmesser blutkreislauf, Quelle: Bru-nO, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Wie oft sind Sie schon zu einem Arzttermin erschienen, vorbereitet mit einer Liste möglicher Gründe für Ihre Erkrankung? Dabei gibt es nämlich ein großes Problem: Nicht alle medizinischen Ergebnisse sind vertrauenswürdig. Das Internet eignet sich zwar hervorragend für verschiedene Arten der Recherche, aber damit eine professionelle, medizinische Diagnose zu ersetzen, gehört definitiv nicht dazu.

Das Internet hat uns auch viele Dinge gebracht, darunter auch schnellen und einfachen Zugang zu Informationen über Symptome, Ursachen und Behandlungen für Tausende von Gesundheitsbeschwerden. Aber ist das wirklich eine gute Sache? 29% der Deutschen geben zu, dass sie in der Vergangenheit Symptome gegoogelt haben und zu einer Selbstdiagnose kamen, die schlimmer war als die eigentliche Diagnose beim Arzt. Sollten wir also Dr. Google bei der Diagnose vertrauen, wenn wir neue Symptome entdecken, die uns Sorgen bereiten?

Hier sind einige interessante Informationen, die Patienten wissen sollten, bevor sie nach den meistgesuchten Gesundheitssymptomen googeln:

Jeder kann medizinische Inhalte online veröffentlichen

Suchmaschinen erzielen eine gute Trefferquote, wenn es um die Genauigkeit der Suchergebnisse geht. Aber Suchmaschinen berücksichtigen nicht die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse, die geliefert werden. Ihre Suchergebnisse können zu einer seriösen medizinischen Website führen, die wertvolle Informationen liefert. Es kann aber auch ein Wikipedia-Artikel, ein offenes Forum oder ein persönlicher Blog von jemandem gefunden werden. Diese Quellen können ungenau oder sogar falsch sein und werden (höchstwahrscheinlich) nicht von einer medizinischen Fachkraft veröffentlicht, die über die nötige Qualifikation oder Erfahrung verfügt, um Ratschläge zu diesem Thema zu geben. Für eine neue Studie hat der Online-Kontaktlinsenhändler und Experte der Augenheilkunde, Lenstore, die meistgesuchten Krankheitssymptome analysiert:

SymptomAnzahl der monatlichen Suchanfragen
Durchfall1.088.970
Panikattacken893.660
Schwindelgefühl745.600
Migräne713.430
Schlaflosigkeit662.410
Halsschmerzen616.980
Verstopfung601.360
Kopfschmerzen507.460
Fieber486.510
Sodbrennen456.490
Zuckungen346.960

*Basierend auf der durchschnittlichen Anzahl der Suchanfragen in den vergangenen 12 Monaten

Auf Wikipedia werden alle Arten von Informationen veröffentlicht ohne das man im Voraus wissen kann ob sie von einer glaubwürdigen Quelle stammen. Das ist aus medizinischer Sicht besonders alarmierend. In einer kürzlich durchgeführten Studie waren neun von zehn Artikel über die teuersten Krankheiten (koronare Herzkrankheit, Lungenkrebs, Depression, Osteoarthritis, Bluthochdruck, Diabetes und Rückenschmerzen) nicht auf dem neuesten Stand der Forschung. Das Coronavirus führte ebenfalls zu einem enormen Anstieg, was die Anzahl der Suchanfragen im Allgemeinen nach Gesundheitsbeschwerden angeht. Die Suche nach „Geschmacksverlust“ beispielsweise stieg in Deutschland zwischen Januar und April 2020 um 806% an.

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, wenn Sie Fragen zu gesundheitlichen Themen haben

Wenn Sie gesundheitliche Bedenken haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt – verlassen Sie sich nicht auf das Internet, denn Informationen, die über Ihre Erkrankung berichten könnten zu Ängsten führen. Wenn Sie Informationen finden, die Ihre Erkrankung herunterspielen, könnten Sie ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken, was zu einer ernsthafteren Situation führen könnte. Informieren Sie sich über Ihren Gesundheitszustand, aber konsultieren Sie dazu seriöse Quellen, einschließlich Ihrer Arztpraxis.

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