Einblicke in die einzigartige Sammlung niederländischer Zeichnungen der Klassik Stiftung Weimar bietet eine moderierte Diskussionsrunde und Buchvorstellung am Donnerstag, 2. Februar 2023, ab 18 Uhr im Goethe-Nationalmuseum. Der kürzlich erschienene Band „Die Sammlung der niederländischen Zeichnungen in Weimar. Ein Handbuch“ erschließt erstmals einen der bedeutendsten Bestände niederländischer Kunst auf Papier für die Öffentlichkeit. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei die Werke aus Goethes grafischer Sammlung. Das Handbuch bildet den Abschluss des Forschungsprojekts „Kennerschaft heute. Die wissenschaftliche Erschließung der niederländischen Zeichnungen in der Klassik Stiftung Weimar“, das von 2018–2021 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde. In der moderierten Diskussion wird das Projektteam über die gemeinsame Arbeit an diesem wegweisenden Projekt, das entstandene Buch sowie die Zukunft der Zeichnungsforschung sprechen. Um vorherige Anmeldung unter museen-veranstaltungen@klassik-stiftung.de wird gebeten.
Die Klassik Stiftung Weimar besitzt eine umfangreiche Sammlung niederländischer und flämischer Zeichnungen vom 15. bis 19. Jahrhundert. Das Handbuch führt anhand bedeutender Werkgruppen, darunter Zeichnungen von Lucas van Leyden, Dirck Vellert, Roelant Savery und Rembrandt, den Reichtum der Weimarer Sammlung vor Augen. Im Zentrum des Buches steht die Zusammenarbeit von traditioneller Stilkritik und naturwissenschaftlicher Materialanalyse. In elf Fallbeispielen wird die Notwendigkeit einer methodischen Neuausrichtung der Kennerschaft dargelegt. Einen Schwerpunkt der Untersuchungen bildet hierbei das große Konvolut an Zeichnungen von Rembrandt und seinen Schülern, das erstmals systematisch auf die verwendeten Zeichenmaterialien und Papiere untersucht wird.
Die Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar, Dr. Annette Ludwig, unterstreicht den wegweisenden Charakter des Forschungsprojektes: „Die maßgeblich von Johann Wolfgang Goethe angelegte, über 1500 Blatt umfassende Sammlung niederländischer und flämischer Zeichnungen im Besitz der Klassik Stiftung Weimar wurde von 2019 bis 2022 mit finanzieller Unterstützung der DFG erstmals in ihrer Gesamtheit wissenschaftlich erschlossen. Das nun vorliegende, opulente Handbuch führt in das wissenschaftlich wegweisende ‚Niederländer-Projekt‘ ein. Es ist vom produktiven Zusammenspiel traditioneller kunsthistorischer Kennerschaft und innovativer naturwissenschaftlicher Materialanalyse gekennzeichnet und zeigt auf, dass zerstörungsfreie Multispektral- und Röntgenfluoreszensanalysen, wie sie in Weimar federführend Anwendung finden, für künftige Zeichnungsforschungen unerlässlich sein werden.“ Kustode Dr. Christoph Orth freut sich, mit dem neuen Band einen weiteren Teil der bedeutenden Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar zugänglich machen zu können: „Das Buch steht für ein Projekt, das wissenschaftliche Maßstäbe gesetzt hat und sicher auch Impulse für die Erforschung von Kunst auf Papier im 21. Jahrhundert geben wird. Unsere Aufgabe wird es sein, diese Arbeit fortzusetzen und weiterzuentwickeln, um das Potenzial der Graphischen Sammlungen für Forschung und Vermittlung noch stärker herauszustellen.“
„Von Rembrandt, Ruisdael und Goethe. Niederländische Kunst auf Papier in Weimar
und die Zukunft der Zeichnungsforschung“
Moderierte Diskussionsrunde und Buchvorstellung „Die Sammlung der niederländischen
Zeichnungen in Weimar. Ein Handbuch“
Donnerstag, 2. Februar 2023 | 18 Uhr
Goethe-Nationalmuseum | Frauenplan 1 | 99423 Weimar | Festsaal 3. OG
Anmeldung unter: museen-veranstaltungen@klassik-stiftung.de
https://www.klassik-stiftung.de/ihr-besuch/veranstaltung/von-rembrandt-ruisdael-und-goethe/
Der Eintritt ist kostenfrei.
„Die Sammlung der niederländischen Zeichnungen in Weimar. Ein Handbuch“
Herausgeber: Thomas Ketelsen; Oliver Hahn; Klassik Stiftung Weimar
312 Seiten, 351 meist farbige Abb.
30 x 24 cm, Festeinband
Sandstein Verlag
Erscheinungsdatum 10.12.2022
ISBN 978-3-95498-715-3
58,00 €