Das Motto: „Rettet die Ordensburg zu Liebstedt!“ ist Geschichte. Der Thüringer Landtagsausschusses für Haushalt und Finanzen bewilligte am 20. Januar 2011 den Verkauf der Burg. Der Zuschlag ging an Winzer Prinz zur Lippe. Die Verkaufssumme beträgt 150 000 Euro. Drei Millionen Euro will der Prinz investieren und etwa 25 Arbeitsplätze schaffen. Das soll festgehalten werden.
Landrat Hans-Helmut Münchberg ebnete im Interesse aller für den Prinzen den ursprünglich eingeschlagenen Weg, das Schloss Kromsdorf für denselben Zweck – die Ausgestaltung eines Weingutes – zu nutzen. Vielleicht erfahren die Bürger die ganze Wahrheit, denn der Unwillen der Gemeinde Kromsdorf war nicht der tatsächliche Grund, diese Immobilie auszuschlagen.
Dann folgte die lange Geschichte um den Verkauf der Ordensburg zu Liebstedt (wir berichteten).
Unter www.Ordensburg-Liebstedt.de wurde eine Stimmabgabe für die Rettung der Ordensburg in Liebstedt ins Netz gestellt und auch per Unterschriftenliste die Ablehnung des Verkaufs eingefordert. Bis zum Verkauft kamen fast 5000 Stimmen zusammen: Die Ordensburg muss als kulturelles Gut – nicht als Weingut – erhalten werden.
Der Protest wurde wahrgenommen, nicht aber bewertet und schon gar nicht von Erfolg gekrönt. Die heutige Generation kann gegenüber den Kindern, die erst noch geboren werden, sagen: „Wir haben versucht, uns dafür einzusetzen, dass die Ordensburg als ein Teil der Geschichte für euch erhalten wurde!“
Sie bleibt in der Tat Teil der langen Geschichte des Ortes.
Über Google, Suchbegriff Schloss Krieg in Thüringen landet man bei www.vinum.ch – Europas Weinmagazin, was dem oben erwähnten „Krieg“ die rechte Stammwürze zu geben scheint.
Dort vernimmt der geneigte Leser, dass der Herr des Weingutes Schloss Proschwitz stolz sein kann auf den Umstand, wie er sein Stammhaus saniert, aufpoliert und verändert hat. Eine Perle in der touristischen Landschaft Sachsens! Nun könne man den Thüringern eigentlich gratulieren zu dem Mann, der Gleiches in Liebstedt vorhat (und im Schloss Kromsdorf vorhatte).
Den Thüringern, vor allem den Menschen im Weimarer Land (nicht namentlich so) und der Ordensburg-Gilde e.V. gibt man den guten Rat: lockermachen & zusammenarbeiten!
An der Stelle sind wir angelangt. Die stillen Proteste waren ein hoffnungsloses Aufflackern der Bürger, die wissen, dass sie nicht die Kaufsumme aufbringen könnten, geschweige denn die angekündigten drei Millionen Euro für eine Investition locker machen könnten.
Zwei Stunden nach der Ausschusssitzung im Landtag wollte der Prinz seinen neuen Besitz, noch kein Eigentum, vor dem MDR präsentieren. Das MDR-Team rollte an, der Prinz nicht. Es gab ohnehin keine offenen Türen.
Locker bleiben und in Zukunft zusammenarbeiten? Dazu müsste man sich einmal sehen und gemeinsam sprechen. Vielleicht kommt ja der Prinz zum nächsten Gemeindeabend? Und in drei Jahren sprechen wir vom „Weinland Thüringen“ und dem Weingut auf und in der Ordensburg Liebstedt.
Wein für die erste Weinverkostung gäbe es schon und auch eine erlesene Lese samt erlesenen Gästen zur festlichen Eröffnung in Liebstedt.
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