„Nach dem offensichtlichen Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen stehen starke protektionistische Maßnahmen zu befürchten. 2023 waren die Vereinigten Staaten mit einem Handelsvolumen von 42,1 Milliarden Euro hinter China der zweitwichtigste Handelspartner des Freistaats. Als exportorientierte bayerische Wirtschaft sehen wir vor allem Trumps Ankündigungen von Strafzöllen auf US-Importe in Höhe von zehn bis 20 Prozent daher mit Sorge. Diese würden Produkte bayerischer Hersteller teurer und damit weniger wettbewerbsfähig auf dem US-Markt machen.
Auch führen eine mögliche Beendigung der Zusammenarbeit im EU-US-Handels- und Technologierat sowie ein möglicher Handelskrieg mit China zu großen Unsicherheiten bei den Unternehmen. Und nicht zuletzt wird Trumps unberechenbarer Regierungsstil für vier schwierige und schwer kalkulierbare Jahre in den transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen sorgen.
Wir erwarten auch eine Schwächung der US-Wirtschaft. Zwar sorgen die geplante Deregulierung und angekündigte Steuersenkungen für Impulse. Gleichzeitig heizen letztere sowie vor allem die geplanten Importzölle die Inflation in den USA wieder an. Mögliche Gegenmaßnahmen der Handelspartner würden aber die Exporte bremsen.
Sicherheitspolitische Verschiebungen dürften nachteilig für Europa werden. Die Auswirkungen eines militärischen Konflikts zwischen China und Taiwan oder die Beendigung der US-Unterstützung für die Ukraine sind bisher kaum abschätzbar, werden aber gravierend für Europa sein. Die vbw wird sich in besonderem Maße für die transatlantischen Beziehungen einsetzen.“