RÖFFNUNG | 16. April 2019, 19.00
Ausstellungsdauer | 17. APRIL–21. JULI 2019
Verlängerte Öffnungszeiten der Ausstellung am Dienstag und Mittwoch bis 21.00 Uhr
Atemberaubend und unkonventionell müssen die Gemälde Caravaggios auf die drei jungen Utrechter Maler Hendrick ter Brugghen (1588-1629), Gerard van Honthorst (1592-1656) und Dirck van Baburen (um 1592/93-1624) gewirkt haben, als sie diese in Rom zum ersten Mal sahen. Caravaggios Werke, von neuartigem Realismus und mysteriösem Licht gekennzeichnet, brachen mit bestehenden Traditionen und sollten stilprägend für viele Künstler aus Italien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden werden.
Die Ausstellung in der Alten Pinakothek zeigt 75 der schönsten Gemälde der bedeutendsten „Caravaggisten“, darunter Bilder von Orazio Gentileschi, Bartolomeo Manfredi, Jusepe de Ribera, Valentin de Boulogne und Caravaggio selbst. Die Werke entstammen der Kernperiode des europäischen Caravaggismus, der Zeit von 1600-1630, geschaffen von denjenigen Malern, die in Rom noch direkten Kontakt zu Caravaggio hatten bzw. kurz nach dessen Tod in der Ewigen Stadt eintrafen.
Ein Großteil der internationalen Leihgaben aus rund 50 Museen, kirchlichen Einrichtungen und Privatbesitz wird das erste Mal in Deutschland zu sehen sein. Darunter Caravaggios berühmter „Heiliger Hieronymus“ aus dem Kloster Montserrat bei Barcelona, Gerard van Honthorsts „Konzert“ aus der National Gallery of Art in Washington und dessen „Enthauptung Johannes‘ des Täufers“, die heute noch an ihrem ursprünglichen Bestimmungsort, der Kirche Santa Maria della Scala in Rom, als Altarbild dient. Besondere Aufmerksamkeit wird die spektakulärste Leihgabe der Ausstellung erfahren: Caravaggios „Grablegung Christi“ aus den Vatikanischen Museen in Rom, die bis zum 20. Mai in München präsentiert wird.
Durch eine direkte Gegenüberstellung mit den Bildern ihrer europäischen Kollegen wird der besondere Stil der holländischen Maler auf eindrucksvolle Weise sichtbar. Unverkennbar sind die mit Kerzen und Fackeln dramatisch ausgeleuchteten und bühnengleich inszenierten Figurenbilder von Gerard van Honthorst. Vielfach nachgeahmt und erfolgreich, erhielt er in Italien den Beinamen „Gherardo delle Notti“ (Gerard der Nachtstücke). Die Holländer trieben den Realismus Caravaggios auf die Spitze und machten selbst vor hässlichen Details wie Knollennasen und faulen Zähnen nicht Halt. Aufgrund ihrer eigenen kulturellen Identität differieren ihre Bilder signifikant von denen der französischen, flämischen, italienischen und spanischen Caravaggisten.
Im Gegensatz zu vorangegangenen Ausstellungen geht es in der Münchner Schau neben den Gemeinsamkeiten primär um die Unterschiede zu dem großen italienischen Barockmaler Caravaggio.
Kurator: Dr. Bernd Ebert
Wissenschaftliche Mitarbeit: Dr. Susanne Hoppe
KATALOG
Ausstellungsbegleitend erscheint ein umfangreicher Katalog in einer deutschen und englischen Sprachausgabe mit Beiträgen von Marten Jan Bok, Bernd Ebert, Liesbeth M. Helmus, Susanne Hoppe, Helen Langdon, Volker Manuth und Ashok Roy.
Hirmer Verlag, 34,90 Euro, 304 Seiten mit 330 Abbildungen in Farbe, hrsg. von Bernd Ebert und Liesbeth M. Helmus.
Musik-AudioGuide eigens komponiert
Ein neuartiges Kunsterlebnis bietet ein innovativer Musik-Audioguide. Junge internationale Studierende der Hochschule für Musik und Theater München haben die emotionalen Bildinhalte der 75 Exponate in Musik übersetzt.
BEGLEITPROGRAMM
Neben einem umfassenden Führungsangebot wird die Ausstellung von aufregenden Veranstaltungsformaten begleitet, wie Workshops, Oper, Tanz, Theater, Kino und Lesungen.
Weitere Informationen zum Programm
www.pinakothek.de/caravaggisti
#PinaCaravaggisti
ÖFFNUNGSZEITEN
Bitte beachten Sie die verlängerten Öffnungszeiten am Dienstag und Mittwoch bis 21.00 Uhr.
Am DI, 18. JUNI und MI, 19. JUNI schließt die Ausstellung bereits um 18.00 Uhr.
DI-MI 10.00–21.00
DO-SO 10.00–18.00
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Centraal Museum in Utrecht.
Hendrick ter Brugghen (1588 – 1629)
Der heilige Sebastian, von Irene gepflegt, 1625
Öl auf Leinwand, 150,2 x 120 cm
© Allen Memorial Art Museum, Oberlin College,
OH. R. T. Miller Jr. Fund, 1953.256