Utopie auf den Weg zur Realität?

Studentische Fachtagung der FH Jena für ein Europa ohne Armut

(14. Mai 2009) Die achte studentische Fachtagung zur Sozialpolitik der
FH Jena richtete ihren Fokus auf das Thema „Armutsfreies Europa — eine
Utopie?“. Warum gibt es Armut in einer Wohlstandsgesellschaft? Lässt sie
sich beseitigen? Wenn ja, wodurch? Diese Fragen diskutierten gestern
Studenten des Fachbereichs Sozialwesen und Michael Opielka, Professor
für Sozialpolitik der FH Jena, mit Politikern und Kandidaten des
Europaparlaments.

Die Vorträge hielten Sven Giegold, Gründer und langjähriger Sprecher von
Attac Deutschland und die Europaabgeordnete und Berichterstatterin des
Europaparlaments, Gabriele Zimmer. In der Podiumsdiskussion legten
Europapolitiker und Kandidaten für das Europaparlament offen, ob und was
die Bürger von den Politikern hinsichtlich eines Europas ohne Armut
erwarten können.

Podiumsgäste waren, neben Prof. Dr. Michael Opielka, Gabriele Zimmer
(Die Linke) und Dr. Dieter-Leberecht Koch, Mitglied des Europaparlaments
für die CDU, die Kandidaten für das Europaparlament Dr. Holger
Poppenhäger, SPD und Matthias Purdel, FDP sowie Astrid Rothe-Beinlich,
als Landessprecherin von Bündnis 90/Die Grünen in Thüringen.

Während in der Debatte die kontroversen Positionen der politischen
Akteure zur europäischen Sozialpolitik angesprochen wurden, spannten die
Workshops am Nachmittag, mit dem Blick auf ausgewählte Regionen und
Bevölkerungsgruppen, einen Bogen über Europa. So standen die
„Kinderarmut im reichen Europa“, die „Roma in Osteuropa“, aber auch das
„Grundeinkommen in Europa“ zur Diskussion. Zu den Workshops waren
zahlreiche Vertreter von Verbänden, Einrichtungen und Parteien
eingeladen. Die Vision eines europäischen Wohlfahrtsstaates, der
Grundrechte garantiert und dem Wert der Solidarität verpflichtet ist,
stand im Zentrum der Diskussionen.

Die zukünftigen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind in ihren
Berufsfeldern unmittelbar mit dem Thema Armut konfrontiert. Sie
hinterfragten die Politiker deshalb kritisch und betonten den Beitrag der
Sozialen Arbeit für Wege aus der Armut.

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