Die deutsche Ostseeküste – ein Ort der Ruhe, Erholung und Entspannung. Mit ihren kilometerlangen Sandstränden, frischer Meeresluft und historischen Küstenstädten zieht sie jedes Jahr eine Vielzahl an Urlaubern aus dem In- und Ausland an. Während die Einheimischen das Privileg der geographischen Nähe nutzen und gerne mal einen freien Tag am Meer verbringen, kommen andere von weit her, um sich Ferienwohnungen an der Ostsee zu mieten und den Charme der Region zu erleben. Letzterer wird in diesem Artikel unter die Lupe genommen – es folgt ein Ausschnitt der Natur- und Kulturhighlights der Ostsee.
Strandurlaub
In puncto Wassertemperatur muss sich die Ostsee der europäischen Mittelmeerküste geschlagen geben, wenn es aber um die schönsten und feinsten Sandstrände geht, spielt sie ganz weit vorne mit: Zu den besten Stränden zählt zum Beispiel der Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein. Mit seinem fein-weißen Sand, klarem Wasser und einer Vielzahl von Strandaktivitäten ist er ein Paradies für Sonnenanbeter und Wassersportbegeisterte gleichermaßen. Man kann sich am Strand entspannen, im Meer schwimmen, Beachvolleyball spielen oder eine Fahrt mit dem Bananenboot unternehmen.
Auch auf Rügen – Deutschlands größter Insel, die bei Stralsund per Brücke mit dem Festland verbunden ist – warten feine Sandstrände auf Besucher. So etwa im Küstenort Binz, der sich mit seinem mehrere Kilometer langen Sandstrand in Kombination mit dem flach abfallenden Meer besonders bei Familien mit Kindern großer Beliebtheit erfreut. Bekannt ist er auch für die Seebrücke Binz, die ganze 370 Meter weit ins Wasser hineinragt.
Natur und Outdoor-Aktivitäten
Auch für Natur- und Sportliebhaber hat die Ostsee einiges zu bieten: Von Deutschlands insgesamt 16 Nationalparks liegen zwei an der Ostsee: die Vorpommersche Boddenlandschaft sowie der Nationalpark Jasmund auf Rügen. Letzterer beheimatet die berühmten Kreidefelsen von Rügen, welche zweifellos eines der beeindruckendsten Naturwunder der Insel darstellen. Der bekannteste unter ihnen ist der Königsstuhl – eine 118 Meter hohe Felsformation, die direkt an der Küste majestätisch aus dem Meer aufragt und einen atemberaubenden Ausblick auf das Wasser bietet. Per Schiffstour oder bei einem Spaziergang am Strand lässt sich der Königsstuhl zudem auch aus anderen Perspektiven betrachten, aus denen er nicht minder schön anzusehen ist. Die Felsen liegen eingebettet in dichte Buchenwälder, die Kombination aus Vegetation, Felsen und Meer schafft einen einzigartigen Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren, darunter Seeadler, Eisvögel und Robben. Erkunden lässt sich der Nationalpark zu Fuß oder mit dem Rad, zudem werden geführte Touren angeboten.
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft erstreckt sich von Rügen bis zur Halbinsel Darß-Zingst und lädt zu Wanderungen durch unberührte Natur ein. Kiefern- und Buchenwälder, Moore, eine Vielzahl an Gewässern und nicht zuletzt das Meer bieten hier Lebensraum für viele Tiere wie die seltenen Schweinswale. Ornithologen wissen die Region besonders im Herbst zu schätzen, wenn zigtausende Kraniche auf ihrer Reise gen Süden Halt im Nationalpark machen.
Kultur und Geschichte
Die deutsche Ostseeküste weist nicht nur schöne Strände und Natur auf, sondern wird auch unter Kultur- und Geschichtsinteressierten Urlaubern geschätzt. Die Hansestadt Lübeck etwa, deren Altstadt im Jahr 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt worden ist, gibt selten authentische Einblicke ins norddeutsche Mittelalter: Auf einer Insel gelegen hat sich das Layout des Stadtkerns seit mehreren hunderten von Jahren kaum verändert, und so kann man als Besucher durch die selben schmalen Gassen wie die Menschen vor einem halben Jahrtausend schlendern. Historische Bauten, darunter zahlreiche Kirchen aus Backsteinen, die über Deutschland hinaus in vielen Städten Nachahmer fanden, und nicht zuletzt das Holstentor – das Wahrzeichen der Stadt – verleihen Lübeck einen ganz besonderen Charme.
Auf Rügen lassen sich Strand- und Outdoor-Urlaub mit einem Besuch im Jagdschloss Granitz kombinieren: die Anlage aus dem 19. Jahrhundert mit ihren runden Türmen thront eindrucksvoll auf einem Hügel im Südosten der Insel, eingebettet in dichte Wälder. Gebaut wurde es auf Auftrag von Wilhelm Malte I zu Putbus in den Jahren 1837 bis 1846. Das Schloss diente lange Zeit als Residenz für Familie und Freunde zur Jagdzeit, die angrenzende Region galt damals als eines der besten Jagdreviere in ganz Deutschland. Später gelangte Schloss Granitz in die Hände der Nationalsozialisten, heute hat es seine Türen für interessierte Besucher geöffnet
Auch in Stralsund – Rügens Tor bzw. Brücke zum Festland – lässt sich eine historische Altstadt erkunden, die ebenfalls dem UNESCO-Weltkulturerbe angehört und neben geschichtsträchtigen Bauten wie dem Rathaus oder der St.-Nikolai-Kirche das Deutsche Meeresmuseum beherbergt: In einem alten Dominikanerkloster untergebracht bietet das Museum faszinierende Einblicke in die maritime Geschichte der Region.
Die Kombination aus feinsten Sandstränden, unberührter Natur und deutscher Geschichte machen die Ostsee zu einem einzigartigen Urlaubsziel, dass allemal eine Reise wert ist.