Umfrage: Mehrheit der Deutschen will soziale Gerechtigkeit statt wirtschaftlicher Freiheit

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Umfrage: „Wenn Sie sich entscheiden müssten zwischen mehr wirtschaftlicher Freiheit oder mehr sozialer Gerechtigkeit, wofür würden Sie sich entscheiden?“

Während sich 41 Prozent der Befragten eher und 22 Prozent eindeutig für mehr sozialer Gerechtigkeit entscheiden würden (63 %, kumuliert), wenn sie sich zwischen mehr wirtschaftlicher Freiheit oder mehr sozialer Gerechtigkeit entscheiden müssten, sprechen sich 17 Prozent eher und zwölf Prozent eindeutig für mehr wirtschaftliche Freiheit aus (29 %, kumuliert). Sechs Prozent wissen hier keine Antwort und ein Prozent will dazu keine Angabe tätigen.

Auch wenn sich sowohl männliche als auch weibliche Befragte jeweils absolut-mehrheitlich für mehr sozialer Gerechtigkeit aussprechen, tun dies befragte Frauen häufiger als Männer (66 zu 61 %). Letztere würden sich entsprechend häufiger für wirtschaftliche Freiheit entscheiden (35 zu 24 %).

Je älter unsere Umfrageteilnehmer sind, desto öfter würden sie sich für soziale Gerechtigkeit entscheiden: So steigt dieser Anteil von 49 Prozent bei den jüngsten (18 bis 29 Jahre) bis auf 77 Prozent bei den ältesten Befragten (ab 70 Jahre). Entsprechend umgekehrt sieht es bei jenen aus, die sich für wirtschaftliche Freiheit aussprechen (von 42 auf 19 bzw. 20 %). Sämtliche Altersgruppen sind jedoch jeweils mehrheitlich für mehr sozialer Gerechtigkeit.

Mit zunehmendem Haushaltsnettoeinkommen sinkt der Anteil derer, die soziale Gerechtigkeit priorisieren, von 72 Prozent bei Befragten der untersten Einkommensgruppe (unter 1.000 Euro) bis auf 55 Prozent bei jenen der obersten Einkommensgruppe (ab 4.000 Euro). Entsprechend lässt sich bei Umfrageteilnehmern, die sich hingegen für wirtschaftliche Freiheit aussprechen, ein gegenläufiger Einkommenstrend beobachten (von 16 auf 39 %). Alle Einkommensgruppen würden sich allerdings jeweils absolut-mehrheitlich für soziale Gerechtigkeit entscheiden.

Sämtliche Befragtengruppen würden sich jeweils absolut-mehrheitlich für mehr sozialer Gerechtigkeit entscheiden (52 – 75 %), wobei je weiter rechts sich unsere Umfrageteilnehmer auf dem politischen Spektrum verorten, desto häufiger sprechen sie sich für mehr wirtschaftliche Freiheit aus: Befragte links der Mitte zu 23 Prozent, diejenigen der Mitte zu 28 Prozent und jene rechts der Mitte zu 43 Prozent.

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Über Hermann Binkert 350 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.