Der Begriff der Moral hat in den letzten Jahrzehnten ja vielleicht auch schon im ganzen letzten Jahrhundert an Bedeutung verloren. Mit der Industrialisierung begann sich das gesellschaftliche Verhalten der Menschen zu verändern.
Jetzt sind Begriffe wie Erfolg, Karriere, Gewinn, Optimierung und Sicherheit die psychologischen Leitsterne am menschlichen Himmel geworden.
Der Begriff Moral umschreibt von alters her eine gemeinsam anerkannte, bzw. eine von der politischen Herrschaft aufoktroyierte Sittenlehre die für alle Beteiligten verbindlich ist und bei Zuwiderhandlungen gesellschaftliche Sanktionen nach sich zieht.
Dieser Begriff hat deshalb an Bedeutung verloren weil er durch immer mehr detailliertere Gesetze und Verordnungen den Normcharakter einer freiwilligen Entscheidung und Gegenseitigkeit eingebüßt hat.
Folglich genügt heute schon dass der Bürger sich an eben all diese Gesetze und Verordnungen hält, um somit die Illusion von sich selber als guten und gerechten Menschen aufrechtzuerhalten.
Die Moral ist somit nicht mehr etwas Gewachsenes was aufgrund persönlicher Einstellung zu rücksichtsvollem und fairem Handeln führt, sondern liegt nur noch in der haarkleinen Befolgung von oft völlig absurden und der realen Situation nicht entsprechenden Regeln.
Die verkaufte Moral der 68er Generation
Die heutige Regierung, stark bestimmt durch die Partei der Grünen, verfällt denselben Phänomen wie wir bei der 68er Generation beobachten konnten.
Ein abschreckendes Musterbeispiel dafür hat Joschka Fischer an den Tag gelegt. Zuerst ein erbitterter Gegner des herrschenden Systems und der US Höhrigkeit hat er sich sehr schnell von einem Turnschuh tragenden parlamentarischen Protestler zu einem aalglatten Geschäftsdiplomaten gemausert, und alle seine früheren Ideale in Bausch und Bogen verworfen, beginnend mit der Beteiligung am Jugoslawienkrieg und endend als gesättigter Honorarprofessor an der US-Universität Harvard.
Unsere heutige Regierung mit den früheren Idealen der Freiheit von Atomkraft , der Antikriegshaltung, der Friedensbewegung, der kritischen USA Sichtweise, des einsichtigen Begrenzen des Lebensstandards zugunsten der Umwelt und der weiteren Umgebung, welche ihr ursprünglich zur Macht verholfen hat, verfällt derselben geistigen und seelischen Korruption wie Joschka Fischer und viele seiner 68er Zeitgenossen.
Die Coronapleite
Man gab Billionen von Euros oder Dollar aus, um eine geringfügige Übersterblichkeit bei meist schon mit einem Bein im Grab Stehenden zu verhindern, unter Inkaufnahme wirtschaftlicher Verzerrungen und Verheerungen für den Grossteil der armen Bevölkerung auf der Erde. Man wollte alte Menschen erhalten, indem man sie in Heimen isolierte, die Angehörigen aussperrte und somit einen psycholgischen Terror installierte der sich auf weitere Bereiche des menschlichen Lebens ausbreitete.
Die eigentliche Gefahr war nicht der Virus, sondern die falsche und völlig überzogenen Vorstellung von Moral, indem man meinte statistisch projeszierte Massnahmen zur absoluten Lebenserhaltung, als Grund für die völlige Einschränkung des gesellschaftlichen Lebens moralisch vertreten zu müssen, auch wenn die Folgeschäden durch die Massnahmen, psychologisch, wirtschaftlich bei weitem den angeblichen Nutzen übertrafen.
Wenn hier nach moralischer Verantwortung gefragt wird, so die öffentlich geforderte und beschlossene Aufarbeitung der Massnahmen der letzten zwei Coronajahre, so spiegeln die tatsächlichen Reaktionen von Lauterbach und Drosten dazu eine moralische Verlogenheit ersten Grades wider.
Übersterblichkeit durch Krieg, – scheissegal
Gleichzeitig gibt man nun ebenso Billionen von Euros oder Dollar aus um einen Krieg zu unterstützen bei dem in kurzer Zeit Hunderte, Tausende bald vielleicht schon eine Millionen junge, im Leben stehende Menschen gewaltsam daraus herausgerissen werden.
Bei der Coronanummer hat man erdweit gedacht an einem Strang zu ziehen.
Über die Hintergründe und die Beweggründe der Akteure, deren wirtschaftliche Zielvorstellungen und so weiter, zu diskutieren wäre hier zu langwierig.
Also hat man in der Coronazeit gemeint mit viel Geld das Sterben von wenigen alten Menschen herauszuzögern. Jetzt pulvert man noch mehr Geld in die Waffen um damit Millionen zu töten. Beiderseitig, sowohl die Ukraine mit Unterstützung des Westens genauso wie Russland aus seinen eigenen erwirtschafteten Mitteln.
Da stimmt was nicht, die Einigkeit in zwei Jahren Coronakrise und die Feindseligkeit und kriegerischen Aktivitäten um viel mehr Menschen als die einst gefährdeten zu vernichten.
Da gibt es möglicherweise eine ganz schrägen Zusammenhang.
Man hat z.b. durch die Coronakrise die unglaubliche prägende Kraft der modernen Kommunikationsmittel entdeckt. Und in diesem neuen Krieg ist das die Hauptwaffe geworden, nebenbei nimmt man Kollateralschäden in Kauf die man in zwei Jahren Corona Zeit nie geduldet hätte.
Um den Artikel nicht in die Länge zu ziehen möchte ich nicht ausschweifen und im Detail schildern wie ignorant wir uns gegenüber Kriegen in Afrika, Asien Jemen, wie auch zum Genozid der Uguren in China und anderen unmoralisch staatlich organisierter Handlungen verhalten, nämlich völlig unbetroffen und amoralisch.
Aufrüsten um jeden Preis, wie in Coronazeiten Impfen mit Gewalt und ohne Sinn und Verstand Milliarden verpulvern.
Das ist ein primitiver Rückfall ins Mittelalter, da das menschliche Gehirn den sozialen und technischen Entwicklungen und damit den verbundenen Herausforderungen moralisch nicht mehr folgen kann.
Krieg bedeutet immer die Reduzierung des einzelnen Menschen auf eine zeitlich ganz kurze Situation deren weitere Überschaubarkeit nicht gegeben ist.
Dies ist das Tier im Mensch was mit aller Zivilisation nicht ausgerottet werden kann interessanterweise aber auch nicht in der Zivilisation verwirklicht werden kann, der Gedanke sich auf eine kurze Situation einzulassen ohne all das Drumherum mit einzuplanen.
Die Moral des Nächstliegenden
Wir Menschen, bedingt durch dem jeden tief eingewurzelten Egoismus, empfinden NUR in unserer greifbaren näheren Umgebung Empathie, desto weiter die unmoralischen Geschehnisse von uns entfernt umso geringer ist die Teilnahme, das Mitgefühl, das Mitleiden und die Reaktionen darauf.
Wenn wir in öffentlichen Medien z.B. von einem schweren Autounfall lesen, der eine unbekannte und geographisch weit entfernte Person betrifft, dann tangiert uns das kaum. Passiert derselbe Unfall aber in unserem Familien- oder Freundeskreis, gleich steigt die Schwelle des Mitgefühls immens.
Sind Millionen von Menschen auf der Erdkugel durch akuten Hunger bedroht, so ist das für unsere westliche Öffentlichkeit marginal. Steigen aber die Spritpreise um das doppelte und auch andere Verbraucherpreise erheblich, dann geht der Aufschrei einer zornigen Empathie durchs Volk und sucht einen Schuldigen. Das heisst der einzelne Mensch ist nicht in der Lage global die Nöte aller Menschen auf der Erde im Zusammenhang mit Industrialisierung, Kapitalismus und der damit verbundenen gierigen Mentalität zu verstehen. Auch wenn kluge Köpfe als Einwand gegen die Argumentation der Überbevölkerung der Erde argumentieren, das man mit den heutigen technischen Mitteln mühelos die doppelte Menge ernähren könnte, so sind das nur schwache Lippenbekenntnisse ohne resultierende Handlungen und Fakten.
Die Gier der westlichen Hemissphäre, deren Lebensstandard jahrhundertelang nur durch Ausbeutung und Versklavung der ärmeren und schwächeren Länder aufrechterhalten und ins Wahnwitzige getrieben wurde fühlt sich auf einmal empfindlich getroffen, nicht weil den Einzelnen die Zusammenhänge dieser maaslosen Gier und das damit erzeugte immense Leid bewusst werden, sondern nur weil er unbequeme Auswirkungen von jahrhundertelangem moralisch arrogantem Fehlverhalten zu spüren bekommt.
Doppelzüngige politische Moral
Der Krieg zwischen Russland und Ukraine bedeutet somit für die westlichen Gesellschaften, aber auch für viele andere, vom Zulieferstrom kostengünstiger Energie und anderen Rohstoffen teils abgeschnittenen, oder sich freiwillig aus moralisch politischen Gründen aus der Lieferung ausgetretener Nationen, eine spürbare Zunahme der moralischen Erregung.
Keiner fragt nach den Gründen des Krieges, wie keiner bei den Coronamassnahmen nach den wirklichen Gründen für politische Fehlentscheidungen gefragt hat, da man in beiden Fällen meint mit genügend Geld die Probleme lösen zu können. Um das nötige Geld zu bekommen wird und wurde über die öffentlichen Medien ein Feuer der entrüsteten Moral angefacht, um damit jegliche vernünftige, humane und moralische Lösung zu verbrennen. Die gefallen Soldaten der Ukraine werden genau gezählt und betrauert, die gefallenen Soldaten der Russen grob geschätzt und als Argument für den richtigen Weg zum Sieg der westlichen Gesellschaft benutzt. Der Feind Russland wird ins unermessliche ausgemalt, und somit jede Handlung gegen die Macht des Bösen als moralisch gut verkauft. Manche Länder sehen ihre Abhängigkeit von Energie und Rohstofflieferungen aus Russland und machen den Spagat zwischen weiterem Ankauf von moralisch verwerflichen Staaten und gleichzeitiger Beteuerung sich im notwendigen Kampf gegen das Böse zu befinden.
Wenn das alles so weitergetrieben wird, dann hat Nietzsche sehr weitsichtig gesehen, als er 1873 schrieb:
„In irgend einem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernden
Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Thiere das Erkennen erfanden.
Es war die hochmüthigste und verlogenste Minute der
„Weltgeschichte“: aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Athemzügen der
Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Thiere mussten sterben. —
So könnte Jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend
illustrirt haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie
zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur
ausnimmt; es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit
ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben.
Denn es giebt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben
hinausführte. Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und
Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm
drehten.“