Typische Fehler, die ausländische Hochschulabsolventen bei der Jobsuche machen

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Eine erfüllte berufliche Karriere ist Ziel vieler ausländischer Hochschulabsolventen. Man hat in Deutschland studiert, hat sich bereits eingelebt, ist mit deutscher Sprache gut vertraut und möchte auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen. Der deutsche Arbeitsmarkt hat viele Möglichkeiten für ausländische Studierende und Hochschulabsolventen: In vielen Bereichen gibt es Fachkräftemangel.

Allerdings schöpfen viele ausländische Jobsuchende nicht alle Möglichkeiten des deutschen Arbeitsmarktes aus. Der Berufseinstieg ist generell eine Herausforderung, und auf dem Weg zum Traumjob haben es ausländische Hochschulabsolventen noch schwieriger als die anderen. In diesem Artikel haben wir die gängigsten Fehler der ausländischen Hochschulabsolventen bei der Jobsuche in Deutschland zusammengefasst, sowie die Strategien, mit denen man diese Fehler vermeiden kann.

Ein Gender-Hinweis: In diesem Artikel sind alle Formulierungen geschlechtsneutral; das generische Maskulinum verwenden wir für eine bessere Lesbarkeit.

Typische Fehler bei der Jobsuche

Eine der häufigsten Fehlerquellen ist dabei die einseitige Jobsuche: Man beschränkt seine Suche nur auf Angebote bei (Online-)Jobbörsen. Demnächst gibt es aber Karrieremessen. Auch eine Initiativbewerbung kann ein Weg zum Traumjob sein. Für Bewerber aus dem Ausland sowie für inländische Bewerber, die bei der Jobsuche nicht strategisch vorgehen, bleiben viele Möglichkeiten auf dem Stellenmarkt verdeckt.

Einer der häufigsten Fehler der Jobsuchenden ist dabei auch, dass sie nur gut bekannte große Firmen kontaktieren. Dabei sind die Chancen darauf, bei solchen Unternehmen angestellt zu sein, nicht immer hoch. Daher sollte man sich bei der Jobsuche nicht nur bei den großen, sondern auch mittleren und kleineren Firmen bewerben. Nicht nur zu wenig Recherche, sondern auch mangelndes berufliches Netzwerk führen dazu, dass der ausländische Hochschulabsolvent trotz eines hervorragenden Studienabschlusses seine Karrierechancen beeinträchtigt.

Typische Fehler in Bewerbungsunterlagen

Eine überzeugende und aussagekräftige Bewerbung zu erstellen, die auch noch vollständig ist, hinterlässt einen guten ersten Eindruck beim potenziellen Arbeitgeber. Und mit einer unstrukturierten oder unvollständigen Bewerbung hat man schlechte Chancen auf seinen Traumjob. Gerade die Absolventen mit Migrationshintergrund. Es fällt oft schwer, authentische und fehlerfreie Bewerbungen ohne Floskeln zu formulieren.

Mangelnde Kenntnis der formalen Anforderungen an Bewerbungsunterlagen

Auch ein unzureichendes Verständnis des Bewerbungsprozesses und des deutschen Arbeitsmarktes sorgt dafür, dass die ausländischen Jobsuchenden diverse Fehler machen. Man sollte vor allem darauf achten, über welchen Kanal man sich bewirbt und auf entsprechendes Format der Unterlagen setzen. Für digitale Bewerbungsunterlagen ist das .pdf Format Pflicht. Der gesamte Eindruck zählt:  Selbst eine E-Mail-Adresse, die man in seiner Bewerbung angibt, sollte professionell und seriös erscheinen. Wichtig ist es auch, dass Sie einen richtigen Ansprechpartner in Ihrer Bewerbung angeben.

Häufige Rechtschreib-, Grammatikfehler in der Bewerbung

Allgemein gehören Rechtschreib- und Grammatikfehler zu den häufigsten Fehlern in der Bewerbung. Auch bei den Bewerbungen der ausländischen Jobsuchenden können unliebsame Fehler einschleichen. Leider werden nicht alle Fehler von den automatischen Rechtschreibkorrekturprogrammen erklärt. Einem Menschen, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, fällt es deutlich schwieriger, Fehler in eigener  Bewerbung oder Lebenslauf zu identifizieren. Auch stilistische Fehler und Standardformulierungen sind ebenso unliebsam.

Zu den Standardformulierungen aus dem Internet, zu denen Jobsuchende öfter zugreifen, sind Floskeln wie „hiermit bewerbe ich mich“ und ‚zuverlässig‘. Der Personaler bekommt eine Bewerbung, die sich kaum von den anderen Bewerbungen abhebt. Musterbewerbungen im Internet sollten nur zur Veranschaulichung dienen. Klar, der Inhalt zählt, aber alle potenziellen „Störfaktoren“ sorgen dafür, dass der Personaler gar nicht den Lebenslauf liest oder beiseitelegt. Passive Formulierungen und Sätze mit Konjunktiv haben in einer Bewerbung ebenso nichts verloren.

Daher sollte eine überzeugende Bewerbung sowohl fehlerfrei als auch authentisch sein. Es empfiehlt sich, eine Bewerbung immer nach dem Erstellen liegenzulassen und danach durchzulesen und auf Fehler zu überprüfen. Um alle Fehler zu eliminieren und mit dem ersten Eindruck zu punkten, kann man seine Bewerbung einem Profi überlassen, der fit in Grammatik und Rechtschreibung sowie versiert in authentischen Formulierungen sein.

Akademische Ghostwriting Agentur Studemy bietet Studierenden eine breite Palette von Dienstleistungen, die relevant für Studium und Berufseinstieg sind. Dazu gehört unter anderem professionelles Lektorat, bei dem ein Rechtschreibprofi eine Bewerbung durchliest, auf Fehler überprüft, formatiert und sprachlich verbessert. Optional kann man seine ganze Bewerbung komplett von einem Ghostwriter schreiben lassen.

Unvollständige oder unstrukturierte Bewerbung

Auch ein unstrukturierter Aufbau der Bewerbung ist ein K.-o.-Kriterium für Personalverantwortliche. Zu langes Anschreiben und zu langer Lebenslauf, der länger als 2–3 Seiten sind, sind unerwünscht. Dazu gehört auch noch der Aufbau der Bewerbung selbst: Sei es ein chronologischer oder antichronologischer Lebenslauf, muss er eine strikte Struktur aufweisen.

Unangemessener oder unprofessioneller Auftritt beim Vorstellungsgespräch

Hat die Jobsuche funktioniert, muss man das Vorstellungsgespräch meistern. Und gerade für ausländische Jobsuchende kann dieser Aspekt schwer sein, da deutsche Unternehmenskultur sich von der Unternehmenskultur in ihren Herkunftsländern unterscheiden mag. Natürlich machen zwar ausländische Jobsuchende auch herkömmliche Fehler wie die anderen Bewerber, aber entscheidend ist eben der andere kulturelle Hintergrund. Zu den typischen Fehlern aller Jobsuchenden gehören unpassende Kleidung, ungepflegtes Äußeres, nicht selbstbewusste Körpersprache und zu spätes Erscheinen.

Was jedoch ein Problem für ausländische Jobsuchende sein kann, ist eine schlechte bzw. nicht selbstbewusste Kommunikation. Die verbalen Kommunikationsfähigkeiten der Menschen, die Nicht-Deutsch-Muttersprachler sind, dürfen zwar ausgezeichnet sein, aber um in der Kommunikation in der Fremdsprache souverän zu wirken, braucht man viel Übung. Da kann man wegen Stress im Vorstellungsgespräch zufällig eine Konjunktiv-Formulierung verwenden oder Dativ statt Akkusativ verwenden, auch wenn man ein Rechtschreibprofi mit einem Masterabschluss in Germanistik ist. Dazu kommen auch noch die falsche Selbsteinschätzung und falsche Einschätzung der aktuellen Arbeitsmarktsituation. Möglicherweise schätzt die ausländische Bewerbung eigene Deutschkenntnisse als ‚zufriedenstellend‘, wobei der mit seinen Deutschkenntnissen beim Vorstellungsgespräch punkten kann.

Schlechte Selbstvermarktung sorgt dafür, dass man beim Vorstellungsgespräch nicht überzeugend wirkt. Ein weiterer häufiger Fehler, den ausländische Jobsuchende bei der Jobsuche und Bewerbung begehen, ist Unsicherheit bei der Gehaltsverhandlung. Man nennt einen zu niedrigen Gehaltsvorschlag,und verkauft sich unter einem Wert. Der Personaler kann es so einschätzen, dass der Bewerber Unsicherheit in der Bewältigung seiner anstehenden Aufgaben im Job haben kann.

Jobsuche vs. Bürokratie: Aufenthaltsgesetz

Nicht selten scheitern ausländische Jobsuchende nicht an mangelnden Kompetenzen und Deutschkenntnissen, sondern an deutscher Bürokratie. Daher ist es entscheidend, dass man keine Fehler im Zusammenhang mit deutschen Migrationsgesetzen (Aufenthaltsgesetz) während der Jobsuche begeht. Nach den Studienabschluss muss ein nicht EU-Bürger, der in Deutschland studiert hat, innerhalb eines fixen Zeitraums einen Job finden. Dazu kommt auch, dass ausländische Jobsuchende (und Studenten) manchmal nicht rechtzeitig ihre Aufenthaltszeiten verlängern. Dann fällt es ihnen schwerer, ein unbefristetes Aufenthaltsrecht zu erhalten und auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Unbedachte Fehler in Bezug auf Ausländerbehörden machen die Integration der ausländischen Bewerber nicht gerade leicht. Übrigens muss der ausländische Student nach dem Studienabschluss schnellstmöglich sein Aufenthaltsrecht ändern.

Einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden, ist nicht leicht. Ein Fehler, den ausländische Jobsuchende immer wieder begehen, ist die Bewerbung für einen Job in einem studienfremden Fachbereich. Damit man keine aufenthaltsgesetzliche Probleme bekommt und sich auf seinen Beruf konzentrieren kann, sollte man immer diesen Aspekt berücksichtigen. Auch wenn man ein geeigneter Kandidat für eine Arbeitsstelle ist, muss man als nicht EU-Bürger diverse Voraussetzungen erfüllen, um ein unbefristetes Aufenthaltsrecht als Fachkraft zu erhalten. Wohl die häufigsten Probleme, die man in Bezug auf Aufenthaltsrecht vermeiden sollte, sind nicht rechtzeitig verlängerte Aufenthaltstitel und abgelaufener Nationalpass.

Checkliste: Jobsuche/Bewerbung

Gestern ein Student, heute ein Bewerber, der sich von der Masse gleicher Jobsuchende abheben sollte. Für alle ausländischen Hochschulabsolventen, die Ihre Chancen auf das Vorstellungsgespräch erhöhen sollten, haben wir eine Checkliste erstellt. Mithilfe dieser Checkliste können Sie als ausländischer Hochschulabsolvent Ihre Jobsuche perfektionieren.

1. Sie haben keine aufenthaltsrechtlichen Probleme und berücksichtigen bei Ihrer Jobsuche die gesetzlichen Bestimmungen, an die man als ausländischer Nicht-EU-Hochschulabsolvent halten muss.

An der Stelle verweisen wir auf deutsches Aufenthaltsrecht. Außerdem achten Sie immer darauf, dass Sie Ihre Aufenthaltszeit mindestens 2–4 Wochen vor dem Ablaufdatum beantragen.

2. Sie beschränken sich bei der Jobsuche nicht auf die großen Jobbörsen.

Ja, Sie sollten unbedingt Ihr Profil in die Internetportale einlegen und nach Jobangeboten bei Jobbörsen suchen, aber es gibt viel mehr Möglichkeiten.

3. Ihre Bewerbungsunterlagen sind vollständig und entsprechen allen Vorgaben des potenziellen Arbeitgebers.

Ihre Bewerbungsunterlagen weisen außerdem eine klare Struktur auf und sind frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern.

4. Sie gehen gut vorbereitet in das Vorstellungsgespräch.

Arbeiten Sie vor dem Vorstellungsgespräch daran, sicher aufzutreten und selbstbewusst mit dem Personaler zu kommunizieren. Zudem recherchieren Sie gründlich über einen potenziellen Arbeitgeber.

5. Sie sind überzeugt von sich selbst. Dabei können Sie eigene Stärken und Schwächen objektiv einschätzen.

Zu guter Letzt, noch ein wichtiger Punkt: Sie geben nicht auf! Viel Glück bei der Suche!

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