Tiere sind keine Lebensmittel
Weiterhin Mahnwachen am Schlachthof Aschaffenburg
Mit 25 engagierten Aktivistinnen und Aktivisten halten wir regelmässig Mahnwachen am Skandal Schlachthof Aschaffenburg ab. Wir geben den zum Tode verurteilten Tieren das letzte Geleit, bevor sie in der Nacht geschlachtet werden. Es ist schwer dort zu stehen; doch wir halten durch der Tiere wegen, denn zu schnell geht in Vergessenheit, was diese unschuldigen Lebewesen alles ertragen müssen.
Insgesamt lieferten 18 Trucks während unserer 48. Mahnwache Rinder und Schweine an. Auffällig ist, dass die Tiere inzwischen aus immer weiter entfernten Regionen angeliefert werden, was wir anhand der Kennzeichen der anliefernden Bauern erkennen konnten. Ein Truck kam sogar aus Schweinfurt. Dies steht im Widerspruch zu dem Argument, dass regionale Schlachtung und Produkte aus der Region die Transportwege minimieren und somit Tierleid verringern sollen. Diese Täuschung muss aufgezeigt werden, um den Verbrauchern klarzumachen, dass Tierwohl und Regionalität oft nur als Verkaufsargumente dienen.
Besonders erschütternd war der Zustand der Rinder die von einem der Bauern angeliefert wurden. Diese Rinder befanden sich in einem extrem schmutzigen Zustand. Während die Transporter an uns vorbeifuhren, konnten wir die Tiere durch die Gitter des Trucks sehen.
Nach dem Entladen ertönten minutenlang verzweifelte Schreie der Rinder aus dem Inneren des Schlachthofs. Diese herzzerreißenden Momente verdeutlichen die fürchterlichen Bedingungen, denen die Tiere auf dem Weg zu ihrem Tod ausgesetzt sind und zeigt wie grausam und belastend der gesamte Prozess für die Tiere ist.
Unsere Mahnwachen sind wichtiger denn je, um diesen Tieren Gehör zu verschaffen und das Bewusstsein für ihr Leiden zu schärfen um Veränderungen im Konsumverhalten anzustoßen.
Jeden Tag sterben Abermillionen fühlende Lebewesen in den Schlachtfabriken, und sie sterben nicht einfach so – sie sterben, weil unser Konsum es fordert. Der Zusammenhang ist klar: Jedes Stück Fleisch, jede Wurst, jedes Glas Milch und jedes Ei, das gekauft wird, hat einen direkten Einfluss auf die Zahl der Tiere, die getötet werden. Das Verlangen nach tierischen Produkten treibt ein System an, das das Leben von Tieren als Ware betrachtet. Sie werden gezüchtet, gemästet und schließlich geschlachtet, um den Konsum zu bedienen. Das Ziel ist klar: maximale Produktion, in minimaler Zeit.
Viele sehen die Produkte im Supermarkt oder auf dem Teller und vergessen dabei, wieviel Leid hinter jedem dieser Produkte steht.
Wenn tierische Produkte konsumiert werden, wird ein System der Ausbeutung unterstützt; es wird die Haltung, der Transport und letztlich auch die Schlachtung der Tiere finanziert. Jedes Mal, wenn sich für Fleisch, Milch oder Eier entschieden wird, wird der Industrie signalisiert, dass es in Ordnung ist, Tiere weiter auszubeuten.
Doch es gibt eine Alternative. Indem wir auf pflanzliche Alternativen umsteigen, entziehen wir der Industrie den wirtschaftlichen Anreiz, Tiere zu töten. So können wir den Kreislauf des Leidens durchbrechen. Es liegt in unserer Hand; jeder einzelne von uns hat diese Macht. Indem wir unser Konsumverhalten überdenken, können wir dazu beitragen eine Veränderung herbeizuführen. Lasst uns gemeinsam eine Zukunft schaffen, in der Mitgefühl und Verantwortung über den Profit gestellt werden.