Bevor man mit dem ersten Aphorismus der Minima Moralia beginnt, wird man noch das vorangestellte Wort Ferdinand Kürnbergers lesen, das da heißt: „Das Leben lebt nicht“ (MM,20).ii Ich möchte mit einigen Überlegungen dazu beginnen, denn hieran bereits läßt sich das Motiv, um das es im folgenden gehen soll, exemplarisch vorführen. Einerseits könnte der Satz bedeuten – und das liegt nahe, stellt man ihn sich als Kurzzusammenfassung der nachfolgenden Seiten vor –, daß das Leben tot ist, nicht mehr lebt, zwar weitergeht, aber entleert gegenüber seinem Begriff, weil es nicht mehr lebendig ist.
Theodor W. Adorno: „Das Leben lebt nicht“
Über Lembke Robert
35 Artikel
Robert Lembke, geb. 1980, bis 2005 Studium der Philosophie, Germanistik und Psychologie. Von 2006 bis 2008 Mitarbeiter und Doktorand an der Universität Jena. Seit 2008 freier Autor und Schriftsteller (Gedichtband „Stadien“, 2010). Veröffentlichte u.a. in „FUGE – Zeitschrift für Religion und Moderne“.
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