Demi Moore und Margaret Qualley in: THE SUBSTANCE

AB 19. SEPTEMBER IM KINO

THE SUBSTANCE. Bildquelle: MUBI.com

Ein intensives Filmerlebnis, welche unseren Umgang mit Frauen unterschiedlichen Alters infrage stellt und mit einem großen Showdown die Schönheit auf den Kopf stellt.

In einem der besten Auftritte ihrer Karriere brilliert Demi Moore als Elisabeth Sparkle, eine ehemalige A-Prominente, die ihre Blütezeit hinter sich hat und plötzlich vom widerlichen Fernsehchef Harvey (Dennis Quaid) aus der eigenen Fitness-Fernsehsendung gefeuert wird.

Da ergreift sie die Chance, die ihr eine mysteriöse neue Droge bietet: The Substance. Eine einzige Injektion genügt und sie wird – vorübergehend – als wunderschöne Mittzwanzigerin namens Sue (Margaret Qualley) wiedergeboren.

Die einzige Regel? Sie müssen sich die Zeit teilen: genau eine Woche im einen Körper, dann eine Woche im anderen. Ohne Ausnahme. Die perfekte Balance. Was kann schon schiefgehen?

Coralie Fargeats wahnsinnig unterhaltsame und schonungslos satirische Cannes-Sensation nimmt den toxischen Schönheitskult auf die Schippe und erzählt eine Geschichte für die Ewigkeit, in der man aufpassen muss, was man sich wünscht. The Substance ist explosiv, provokant und abgedreht – und markiert die Ankunft einer aufregend visionären Filmemacherin.

In den Hauptrollen von The Substance, für den Coralie Fargeat (Revenge) Regie führte und das Drehbuch schrieb, spielen Demi Moore (Die Akte Jane, Eine Frage der Ehre, Ein unmoralisches Angebot), Margaret Qualley (Once Upon a Time in Hollywood, Maid, Kinds of Kindness, Poor Things) und Dennis Quaid (Dem Himmel so fern, Die Entscheidung, The Day After Tomorrow).

Erklärung der Regisseurin Coralie Fargeat zu THE SUBSTANCE

Frauenkörper.

The Substance ist ein Film über Frauenkörper.

Darüber, wie der Körper einer Frau im öffentlichen Raum unter die Lupe genommen, zum

Fantasiebild gemacht und bewertet wird. Darüber, wie sehr uns als Frauen eingeredet wird,

dass wir keine andere Wahl haben, als perfekt/sexy/heiter/dünn/jung/schön zu sein, um in der

Gesellschaft wertgeschätzt zu werden. Und darüber, wie unmöglich es für Frauen ist, dem zu

entkommen, egal wie gebildet, willensstark und unabhängig wir auch sein mögen… Denn seit

mehr als 2.000 Jahren werden Frauenkörper von den Sehnsüchten derjenigen geformt und

kontrolliert, die sie betrachten… Überall um uns herum, in der Werbung, in Filmen, in Magazinen

und auf den Bildschirmen, werden fantastische Versionen von Frauen zur Schau gestellt.

Immer schön. Immer dünn. Immer jung. Immer sexy. Die Version einer ‘idealen Frau’, die uns

vermeintlich Liebe verspricht. Und Erfolg. Und Zufriedenheit.

Und wenn wir aus diesem Rahmen fallen, sei es durch Alter, Gewicht oder Kurven, dann sagt

uns die Gesellschaft: Du bist erledigt. Wir wollen dich nicht mehr sehen. Wir wollen dich nicht

auf unseren Bildschirmen. Wir wollen dich nicht auf den Titelseiten unserer Magazine. Wir

werden dich aus dem öffentlichen Raum löschen. Du bist die Zeit und die Aufmerksamkeit

der Gesellschaft nicht wert. Und mit den sozialen Medien wird es für junge Generationen noch

schlimmer…

Ich glaube fest daran, dass dies unser Gefängnis ist. Ein Gefängnis, das die Gesellschaft

um uns herum errichtet hat und das zu einem gewaltigen Instrument der Kontrolle und der

Beherrschung geworden ist. Ein Gefängnis, von dem wir glauben, dass wir es für uns selbst

wollen. Und dieser Film will sagen: Es ist an der Zeit, das alles in die Luft zu jagen. Denn wie

kann es sein, dass dieser Scheiß im Jahr 2024 immer noch läuft?!

Ich kenne keine einzige Frau, die kein gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper hat, die nicht

irgendwann in ihrem Leben eine Essstörung hatte und ihren Körper und sich selbst nicht

abgrundtief gehasst hat, weil sie nicht so aussah, wie die Gesellschaft es ihr vorschrieb.

Als ich kurz vor meinem 40. Geburtstag stand, war ich sehr deprimiert, weil ich dachte: „Okay,

das war’s. Mein Leben ist zu Ende. Ich werde niemandem mehr gefallen, ich werde nie wieder

wertgeschätzt, geliebt, beachtet werden, nie wieder interessant sein… Mit nur 40 Jahren, so

wurde mir eingeredet, sei mein Leben vorbei… Ich habe Politikwissenschaften studiert, ich bin

Feministin… Und doch hat es dieser Scheiß geschafft, in mein Gehirn einzudringen. Ich war fest

davon überzeugt, dass ich ab einem bestimmten Alter nichts mehr wert sei. Genauso wie ich,

als ich jünger war, davon überzeugt war, dass ich nichts wert sei, wenn ich nicht dünn bin und

einen perfekten Körper habe. Wahnsinn, oder?

Also beschloss ich, diesen Film zu schreiben. Um dem die Stirn zu bieten. Und um ein politisches

Statement an die Welt abzugeben: Wir sollten mit dieser Scheiße aufhören. Genrefilme sind

politisch. Für mich als Filmemacherin sind sie eine tolle Möglichkeit, politische und persönliche

Themen durch die Brille von Unterhaltung, Spaß und Exzess zu betrachten. Indem ich mich

ganz dem Exzess hingebe, will ich mein inneres Monster entfesseln. Oder besser gesagt, das,

was die Gesellschaft mir als Monster vorgegaukelt hat: diesen unvollkommenen, alternden und

sich wandelnden Teil von mir, den man mir zu verstecken beigebracht hat, weil man als ‘Frau’

nicht so auszusehen, sich nicht so zu verhalten oder nicht so zu denken hat. Und deshalb stelle

ich euch heute diese Geschichte vor.

Es geht darum, mit der Zerstörung von Frauenkörpern zu spielen, um sich von den Zwängen zu

befreien, die Frauen schon so lange einschnüren. Seit eh und je sagt man uns, wir hätten uns zu

beherrschen und zurückzuhalten. Lasst uns das genaue Gegenteil tun. Die Körper hier werden

tyrannisiert, verspottet und zerstört, so wie ich davon überzeugt bin, dass die Gesellschaft die

Frauen durch all die Regeln zerstört, die wir im Stillen befolgen sollen.

Dieser Film ist blutrünstig. Und zugleich ist er auch verdammt lustig. Denn ich kenne keine

stärkere Waffe als Satire, um der Welt die Absurdität ihrer eigenen Regeln vor Augen zu führen.

Und am allerwichtigsten: Ich glaube, er kommt zur rechten Zeit. Darum geht es in diesem Film

letztendlich. Um Befreiung. Um Ermächtigung.

THE SUBSTANCE. Bildquelle: Mubi.com.

MUBI, der weltweite Filmverleih und Streamingdienst für kuratierte Filmauswahl, freut sich, den offiziellen Trailer für Coralie Fargeats herrlich abgedrehten und gnadenlos satirischen neuen Film The Substance vorzustellen. The Substance feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb der 77. Internationalen Filmfestspiele von Cannes und wurde mit dem Preis für das Beste Drehbuch ausgezeichnet. Die Deutschlandpremiere fand im Rahmen des Filmfest München in der Reihe Cinemasters statt. The Substance wird im September auch im Rahmen des Fantasy Filmfests in exklusiven Previews in Berlin, Hamburg, München, Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt und Köln zu sehen sein.

Hier gehts zum Trailer:

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