Nicht zu leugnen ist der Fakt, dass das Tabakrauchen mit einigen Gefahren einhergeht. Nicht umsonst wird immer wieder davor gewarnt. Doch wie ist die uralte Tradition eigentlich entstanden? Wann haben Menschen begonnen, aus der Tabakpflanze rauchbare Produkte zu schaffen und gab es das typische Format der Zigarette, wie wir sie heute kennen, eigentlich schon immer?
Ein Blick in die Vergangenheit
Wer heute Tabak raucht, hat die Wahl aus zahlreichen Sorten. Ob mild oder herb, ob mit Filter oder einfach nur einem hochwertigen Smoking Paper, moderne Raucher haben die freie Wahl. Tatsächlich haben sich sogar Tabakerhitzer bereits durchgesetzt, bei denen überhaupt keine Verbrennung mehr stattfindet, sondern stattdessen auf Erhitzung gesetzt wird. Tabak wird allerdings schon viel, viel länger geraucht!
Rund 500 Jahre vor Christus waren es die alten Maya-Priester, die bei ihren spirituellen Ritualen auf das Rauchen von Tabak zurückgriffen. Allerdings war die Form der Zigarette damals noch lange nicht bekannt. Stattdessen wurden große Feuer angezündet, mit denen die Tabakpflanze verbrannt wurde. Die umstehenden Priester inhalierten den entstehenden Rauch durch den offenen Mund.
Nach Europa kam der Tabak erst im Jahr 1492, durch den Entdecker Kolumbus. Er war es, der den Konsum der Tabakpflanze in Kuba dokumentierte und neugierig wurde. Also entschloss er sich die Pflanzen nach Europa zu importieren, wo sie für einige Aufmerksamkeit sorgten. Anstatt ihn in Zigarettenform zu konsumieren, inhalierten die Europäer den Rauch allerdings über die Nase.
Schon im 17. Jahrhundert begann es mit ersten Verboten. Durch den russischen Zar Romanow wurde Tabakrauch unter Strafe gestellt und es folgten Hinrichtungen, wenn Menschen dabei erwischt wurden. Rauchen galt als Sünde und sollte sich in Russland keinesfalls verbreiten.
Der Tabak breitet sich aus
Dass mit Tabak Steuern eingenommen werden können, fand der englische König Jakob der 1. bereits im Jahr 1625 heraus und ordnete seither die Entrichtung einer Tabaksteuer an. Die Entwicklung der Zigarette, wie sie heute bekannt ist, nahm ihren Lauf allerdings erst um 1850. Damals waren es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tabakfabriken in Europa, die Reste dafür nutzten, um sie in Papier zu wickeln und über die Lunge zu inhalieren.
Das Beispiel machte Schule und so gab es bereits zwei Jahre danach, im Jahr 1852, die erste Produktionsstätte für Zigaretten in St. Petersburg. Im 19. Jahrhundert dann gelang es dem Tabak sich durchzusetzen und überall in Europa war der Konsum anerkannt. Die Preise waren billig, nicht nur die Oberschichte rauchte, sondern auch einfache Arbeiter griffen gern und oft zur Zigarette. Später, nach dem ersten Weltkrieg, wurden dann auch die Amerikaner wirklich aufmerksam und begannen große Tabakkonzerne zu gründen und in die maschinelle Zigarettenproduktion einzusteigen.
In Europa verbreitete sich während der Weimarer Republik der Konsum von Zigaretten immer weiter und konnte sogar Pfeifentabak und Zigarren überholen. Das Rauchen galt als Sinnbild für das moderne Leben und die europäische Leichtigkeit.
Bis heute ist die Tabakindustrie in Europa, aber auch weltweit von großer Bedeutung. Tabak gilt als Genussmittel, wenngleich die Gefahren weitläufig bekannt sind. Rund 20 Milliarden Euro Umsatz generieren Tabakindustrien jedes Jahr allein in Deutschland, einer der wichtigsten und größten Zweige der modernen Industrie!