„Indignez-vous!“ – Empört Euch! Dieser Aufruf zum Widerstand gegen korrupte Machenschaften in Politik, Wirtschaft, Umwelt und Moral ist seit seinem Erscheinen in einer kleinen Streitschrift im Oktober 2010 in aller Munde.
Verfasst hat sie Stéphane Hessel. Der 93-jährige ehemalige Résistancekämpfer spricht sich in dieser knapp 30 Seiten langen „Empörung“ für ein engagiertes Leben aus; er plädiert eindrucksvoll für eine Wiederbelebung der Werte aus dem Geist der Résistance. Der Diskriminierung der Roma und der Immigranten, der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich, der nahezu schrankenlosen Macht der Finanzmärkte müsse etwas entgegengesetzt werden: „Wir sollten nicht als gleichgültige Konsumenten, sondern als Bürger handeln. Das Schlimmste ist die Gleichgültigkeit. Dagegen ist ein wenig Empörung nur heilsam.“
Nun kommt Stéphane Hessel im August nach Weimar. Er wird die Gedenkworte beim diesjährigen Konzert „Gedächtnis Buchenwald“ sprechen, bevor das „Young Philharmonic Orchestra Jerusalem-Weimar“ unter der Leitung von David Afkham Werke von Victor Ullmann, Karl-Amadeus Hartmann und Johannes Brahms zur Aufführung bringt.
Stéphane Hessel wurde 1917 in Berlin geboren. 1925 zog seine Familie nach Paris. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Hessel von deutschen Truppen festgenommen, konnte jedoch nach London flüchten. 1941 schloss er sich der französischen Résistance an. 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert; im April 1945 gelang Stéphane Hessel die Flucht aus dem Zug nach Bergen-Belsen.Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hessel als Sekretär der neu geschaffenen UN-Menschenrechtskommission maßgeblich an der Verfassung der UN-Menschenrechtserklärung von 1948 beteiligt. Erst in hohem Lebensalter begann er seine Arbeit als Schriftsteller.
Freitag, 19. August
20 Uhr – Weimarhalle
Gedächtnis Buchenwald
Young Philharmonic Orchestra Jerusalem-Weimar
David Afkham, Leitung
Stéphane Hessel, Gedenkworte
Viktor Ullmann „Thema, Variationen und Fuge über ein hebräisches Volkslied“ (1944), orchestriert von Michael Wolpe
Karl-Amadeus Hartmann Concerto funèbre
Johannes Brahms Tragische Ouverture
In Kooperation mit der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar und der Jerusalem Academy of Music and Dance. Mit freundlicher Unterstützung von Škoda Auto Deutschland.
14,-/18,-/22,-/28,-/32,- €
Tickets gibt es bei der Tourist-Information Weimar, Markt 10, D-99423 Weimar,
telefonisch unter 03643 – 745 745
und online www.kunstfest-weimar.de.
Kunstfest Weimar GmbH, Am Palais 3, 99423 Weimar
Presse: Sabine Haack, Lucie Menz
Tel. +49 (0) 3643-81 14 20; Fax +49 (0) 3643-81 14 44
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