Gestern erhielt Prof. Dr. Günter Rohrbach den Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München im alten Rathaus. Er produzierte internationale Erfolge wie unter anderem ‚Das Boot‘, ‚Die unendliche Geschichte‘, ‚Berlin Alexanderplatz‘, ‚Stalingrad‘, ‚Rennschwein Rudi Rüssel‘, ‚Pappa ante Portas‘, ‚Schtonk‘ und ‚Die Sieger‘. Die Bandbreite seines filmischen Schaffens ist aussergewöhnlich und er selbst ein Ausnahmetalent. Ausgezeichnet wurde er mit zahlreichen Preisen wie dem Emmy Award, dem BAFTA Award, er bekam Nominierungen für den Golden Globe und die Oscars, erhielt den Bundesfilmpreis, den Bayerischen Filmpreis, die Goldene Kamera und den Adolf-Grimme-Preis.
Der Abend wurde musikalisch begleitet von Klaus Doldinger und Band, Komponist der „Tatort“-Melodie und der Musik zu „Das Boot“ und „Die unendliche Geschichte“. Mit über 80 Jahren ist Klaus Doldinger noch immer in Bestform, wenn es um musikalische Leistungen geht.
Der gebürtige Saarländer Prof. Dr. Günter Rohrbach wurde 1928 geboren und studierte nach dem Krieg Germanistik, Theaterwissenschaften und Psychologie in Bonn, München und Paris. Nach achtzehn Jahren im WDR Köln (1961-1979), wurde er 1979 Geschäftsführer der Bavaria Film GmbH. In dieser Zeit baute er die ‚Bavaria‘ zum multimedialen Produktions- und Service-Unternehmen um, und war an fast allen relevanten deutschen Kino-Großproduktionen beteiligt. Das war eine Zeit in der innovative Redakteure und Produzenten talentierte Regisseure aufspürten und sie förderten, allen voran eben und immer wieder Günter Rohrbach. Er ist ebenso für den deutschen Autorenfilm mitverantwortlich und einer seiner massgeblichen Förderer. Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Peter Zadek, Leander Hausmann, Wolfgang Petersen, Joseph Vilsmaier, Helmut Dietl, Rainer Kaufmann, Hermine Huntgeburth, Reinhard Hauff, Dominik Graf, Roland Suso Richter, Klaus Lemke, Uli Edel, Edgar Reitz und Loriot zählen zu den von ihm geförderten Regisseuren, neben vielen weiteren. Filmemacher und Mitbegründer des Oberhausener Manifests, Edgar Reitz, hielt eine aus dem Herzen sprechende und informative Laudatio auf seinen Freund Günter Rohrbach – voll erheiternder Anekdoten. Mit stehenden Ovationen wurde Prof. Dr. Günter Rohrbach vom Publikum geehrt als er die Bühne betrat und den Ehrenpreis von Oberbürgermeister Dieter Reiter entgegennahm. Seine sympathische Dankesrede beendete Rohrbach mit der Wahl seiner Grabstätte und der seiner Frau, für die er unter der Erde ein wenig zur Seite rücken würde, damit sie einen Platz bei ihm erhält. Es wirkte fast so, also würde er sein nächstes Filmprojekt planen.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Günter Rohrbach ist einer der wagemutigsten, innovativsten und einflussreichsten deutschen Produzenten, der München als Filmstadt zu weltweiter Anerkennung verholfen hat. Sein Schaffen umspannt mehrere Dekaden Filmgeschichte, und auch heute noch ist er aktiv als Produzent tätig.“