Sparkasse mit Krypto-Wallet 2022?

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Kryptowährungen beherrschen aktuell das Geschehen in der Finanzwelt, wie kaum ein anderes Thema. Seit einigen Monaten können regelmäßig neue Rekordwerte erreicht werden, wobei der Bitcoin Anfang November bei einem Wert von über 60 000 Euro gipfelte. Der Kontext des digitalen Geldes wird für viele Menschen zugänglicher und verständlicher, weshalb es auch für Privatanleger an Interesse gewinnt. 

Sowohl für den Handel als auch für das Bezahlen mit Bitcoin, Ethereum und Co. gibt es immer mehr Möglichkeiten, die den Umgang mit Krypto-Geld erleichtern. So integrierte Zahlungsdienstleister PayPal entsprechende Optionen in ihr System, die momentan dem US-amerikanischen Markt zur Verfügung stehen, in Zukunft aber auf weitere Märkte erweitert werden sollen. Damit sollen die gängigsten digitalen Währungen nicht nur gehandelt werden können, sondern auch das Tilgen einer Online-Zahlung kann mit den alternativen Finanzen durchgeführt werden. Auch Mastercard und Visa verfolgen einen ganz ähnlichen Plan, der die Aufnahme eines Krypto-Wallets in das System vorsieht. 

Zwar ist die Akzeptanz von Kryptowährung sicherlich noch nicht im absoluten Mainstream angekommen, es finden sich allerdings vermehrt Plattformen und Webseiten, welche die Coins akzeptieren. In der Unterhaltungsindustrie ist die Akzeptanz besonders hoch. In der iGaming-Branche lassen sich etliche Anbieter für Echtgeld Casinos finden, die verschiedene Kryptowährungen als Zahlungsmittel annehmen, vor allem Bitcoin ist dabei häufig vertreten. Auch Trading-Seiten, die sich aktuell großer Beliebtheit erfreuen, nehmen das digitale Geld gerne für Einzahlungen entgegen. 

Ansonsten sind auch Spendengelder auf Wikipedia, Rechnungen auf Lieferando oder Flüge bei einigen Online-Reisebüros problemlos per Kryptowährung bezahlbar – wie in den meisten Fällen, ist es auch hier vorrangig Bitcoin.  

Nach und nach wird die Akzeptanz und das Verständnis bezüglich Krypto in unserer Gesellschaft also größer. Ein Trend, den auch die Sparkassen hierzulande erkennen. Diese wollen sich nun nämlich ebenfalls am Kryptomarkt einschalten. So wird über ein eigenes Wallet nachgedacht, mit dem Kunden der Sparkasse 2022 mit den großen Kryptowährungen handeln und zahlen können sollen. Noch spricht der Verband der Sparkassen von einem „Geheimprojekt“, bei dem vorerst alle offenen Fragen bezüglich Möglichkeiten und Risiken des Vorhabens eruiert werden. Das geschieht in Zusammenarbeit mit S-Payment, einem Tochterunternehmen und IT-Dienstleister der Gruppe. 

Das Projekt soll es im Laufe des Jahres 2022 ermöglichen, Kryptowährungen direkt über das Girokonto zu kaufen. Dabei ist allerdings noch offen, welche der Filialen das Projekt letztendlich anbieten. Schließlich gibt es in Deutschland rund 370 eigenständige Sparkassen-Institute, die selbstständig entscheiden können, ob sie das Projekt einführen. Auch bei der Umsetzung gibt es noch einige Ungewissheiten. So wird der Prozess des Kaufens von Kryptowährung teilweise noch skeptisch gesehen. Grund dafür ist, dass es sich bei den digitalen Geldern um hochspekulative Anlagen handelt. 

Erlaubt die Sparkasse den einfachen Kauf per Girokonto, könnte das für die Kunden ein erhöhtes Risiko bedeuten, da der Vorgang eher wie ein Währungsumtausch, als ein Investment in volatile Güter gesehen werden kann. Somit könnte man den Kunden ungeahnten Risiken aussetzen. Ob die Sparkassen 2022 wirklich ein eigenes Krypto-Wallet einführen, wird sich in der ersten Hälfte des kommenden Jahres zeigen. Bis dahin heißt es abzuwarten, wie gut die Banken mit ihrem Projekt vorankommen und wo die spannende Reise von Kryptowährung noch hingehen wird. 

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