Am Sonntag, den 9. März, werden wir am Schlachthof Aschaffenburg von 17:00-22:00 Uhr unsere 62. Mahnwache abhalten.
Bis 2026 soll am Skandal Schlachthof Aschaffenburg nun offiziell weiter getötet werden, solange werden wir weiterhin regelmäßig alle 14 Tage unsere Mahnwachen dort abhalten. Bis sich diese Höllentore für immer schließen.
Zur Schlachthof-Schließung in Aschaffenburg
Die Schließung des Schlachthofs Aschaffenburg nach massiven Tierschutzverstößen soll wie eine notwendige Konsequenz wirken – doch in Wahrheit ist sie nichts weiter als ein verzögerter, halbherziger Kompromiss, der auf dem Rücken der Tiere ausgetragen wird.
Statt das offensichtliche Problem grundsätzlich zu hinterfragen, wird weiterhin so getan, als ließe sich die Tötung von Tieren „human“ gestalten, obwohl man sich in Aschaffenburg noch nicht einmal an geltendes Tierschutzgesetz gehalten hat. Videoüberwachung und kürzere Transportwege ändern nichts daran, dass hier fühlende Lebewesen systematisch ausgebeutet und getötet werden.
Besonders fragwürdig ist das Verhalten der Stadt Aschaffenburg. Trotz der belegten Tierquälerei und der fristlosen Kündigung des Pachtvertrags scheute sie klare Konsequenzen. Anstatt die Räumung konsequent durchzusetzen, verhandelte sie mit der AB Schlachthof GmbH & Co. KG und erlaubt nun den Betrieb noch bis Mitte 2026 – eine Entscheidung, die zeigt, dass wirtschaftliche Interessen über das Tierwohl gestellt werden. Selbst Fleischesser und Metzger, die sich sonst für den Erhalt von Arbeitsplätzen einsetzen, haben sich für das sofortige Ende dieser Grausamkeiten ausgesprochen.
Die Tatsache, dass nun bereits dreimal Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit dem Schlachthof aufgedeckt wurden, macht die Entscheidung der Stadt umso widersinniger. Nicht nur das Tierwohl wird hier zugunsten wirtschaftlicher Interessen ignoriert, sondern es werden wiederholt Gesetzesverstöße akzeptiert, ohne dass dies Konsequenzen hat. Die moralische Verantwortung, nach den schockierenden Enthüllungen sofort zu handeln, wurde schlichtweg ignoriert. Noch absurder ist, dass nun Pläne für einen neuen Schlachthof in der Region vorangetrieben werden – als wäre das Problem lediglich eine Frage des Standorts und nicht des Systems an sich.
Solange Tiere als Ware betrachtet und getötet werden, bleibt jede vermeintliche Reform eine Täuschung. Statt die Fleischindustrie weiter zu optimieren, müsste die Gesellschaft endlich anerkennen, dass es in einer Zeit voller pflanzlicher Alternativen keine Rechtfertigung mehr für die industrielle Tötung von Tieren gibt.
Ein kürzlich von VIER PFOTEN veröffentlichtes Rechtsgutachten fordert ebenfalls eine juristische Neubewertung: Es wird darin argumentiert, dass auch aus rechtlicher Sicht keine ausreichende Rechtfertigung für die industrielle Tötung von Tieren besteht.
Diese Art der Schließung des Schlachthofs ist keine echte Errungenschaft – sondern ein weiterer Beweis dafür, wie wenig sich wirklich zum Wohle und im Sinne der Tiere ändert.