Sind die Bayern auf dem Weg zum achten Titel in Serie?
Die Bundesliga befindet sich in ihrer entscheidenden Phase. Nur noch wenige Spiele entscheiden darüber, wer Meister wird, welche Mannschaft absteigt und wer es in den Europapokal schafft. Vor allem das Rennen um die Meisterschale verspricht mal wieder einiges an Spannung. Auch wenn die Bayern seit 2013 jede Meisterschaft gewonnen haben, scheint die Konkurrenz wieder näher am Klassenprimus zu sein. Bereits im vergangenen Jahr lieferte sich der BVB ein spannendes Duell mit den Bayern, welches der Rekordmeister erst am letzten Spieltag für sich entscheiden konnte. Und auch in dieser Saison herrscht wieder Spannung an der Tabellenspitze. Wir werfen einen Blick auf die aufregende Saison des Rekordmeisters.
Probleme in der Hinrunde führen zu Trainerwechsel
Obwohl Niko Kovac letztes Jahr mit den Bayern das Double geholt hat, war der junge Trainer an der Säbener Straße nie komplett unumstritten. Schon in der Frühphase der Saison 2019/20 entwickelten sich abseits des Platzes zahlreiche Störfeuer. Fehlende Rückendeckung von den Verantwortlichen, Probleme bei der Kadermoderation und letztlich auch ausbleibender Erfolg auf dem Rasen kosteten Niko Kovac den Job. Bereits in den ersten vier Saisonspielen trennten sich die Bayern zweimal unentschieden. Das Fass zum Überlaufen brachte die katastrophale 5:1 Niederlage in Frankfurt. Als Nachfolger wurde zunächst interimsmäßig Hansi Flick als Nachfolger vorgestellt. Als potenzielle Kandidaten auf den Job wurden in der Folge eine Menge großer Namen gehandelt.
Mit Hansi Flick zu alter Stärke
Der ehemalige Co-Trainer von Jogi Löw bei Nationalmannschaft schaffte es hingegen in kürzester Zeit, der Mannschaft wieder eine Handschrift zu verpassen. Zwar gab es in den beiden aufeinanderfolgenden Spitzenspielen gegen Gladbach und Leverkusen zwei empfindliche Niederlagen. Seitdem haben die Bayern allerdings kein Spiel mehr verloren und nur gegen RB Leipzig einmal Unentschieden gespielt. Mit beeindruckender Dominanz ist der Titelverteidiger zurück an die Tabellenspitze gestürmt. Hervorzuheben ist hier insbesondere Hansi Flicks Führungsstil, der so manchen Verantwortlichen an den von Jupp Heynckes erinnert. Ins gleiche Horn stieß auf Karl-Heinz Rummenigge kürzlich: „Er hat ein unglaublich enges Verhältnis zu den Spielern, er ist empathisch, die Spieler glauben an ihn. Und er fordert die Mannschaft auch taktisch. Ich würde mal sagen: Hansi ist ein bisschen wie Jupp“, so der Vorstandsvorsitzende gegenüber der Münchener Abendzeitung.
Beeindruckende Bilanz in der Rückrunde
Außer dem Unentschieden im Topspiel gegen RB Leipzig haben die Bayern jedes Duell im Jahr 2020 alles gewonnen – und das in teilweise beeindruckender Manier. Unter anderem wurden Werder Bremen mit 6:1, Schalke mit 5:0 oder die TSG Hoffenheim mit 6:0 abgefertigt. Vor allem Thomas Müller blüht unter Hansi Flick richtig auf. Unter Niko Kovac stand der ehemalige Nationalspieler noch auf Abstellgleis und liebäugelte mit einem Wechsel ins Ausland. Doch Flick schenkt Müller das Vertrauen und der zahlt es ihm zurück. Dabei verweist der Trainer vor allem auf das taktische Verständnis und die Erfahrung des Offensivspielers: „Er hat taktisch ein sehr gutes Gefühl, ist ein Spieler, der auf dem Platz sehr wichtig ist, ein verlängerter Arm vom Trainer“, so Flick.
Wieder einmal die Gejagten
Während der FCB in der vergangenen Saison nahezu in der gesamten Rückrunde der Jäger von Spitzenreiter Borussia Dortmund war, haben sich die Bayern die Tabellenspitze am 20. Spieltag zurückerobert und seitdem nicht mehr hergegeben. Zwar scharren der BVB, Leverkusen, Gladbach und Leipzig dahinter mit den Hufen, allerdings weiß der Rekordmeister mit der Rolle des Gejagten umzugehen. Deshalb gelten die Bayern bei den Sportwetten von Betway mit einer Quote von 1,13 auch als absoluter Topfavorit auf den achten Meistertitel in Serie (Stand: 25.5.). Derzeit führen sie die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung vor dem BVB an. Allerdings liegt alles so eng beieinander, dass noch viel passieren kann.
Was machen die Verfolger?
Ärgster Verfolger ist natürlich der BVB. Die Borussia scheint im Vergleich zu den Bayern das leichtere Restprogramm zu haben. So muss Bayern unter anderem noch gegen Dortmund, Leverkusen und Gladbach spielen, während bei die Borussia das Duell gegen Leipzig am vorletzten Spieltag entscheidenden Charakter haben dürfte. Auch Hoffenheim am letzten Spieltag hat nicht immer Gutes für den BVB bedeutet. Neben der Borussia hat sich auch Bayer Leverkusen in den letzten Wochen eindrucksvoll ins Titelrennen zurückgemeldet. Angeführt von dem kommenden Superstar Kai Havertz, ist die Werkself mittlerweile auf dem dritten Platz angekommen und will natürlich noch weiter nach oben.
Die Bundesliga bleibt auf jeden Fall spannend – und vielleicht wird die Serie der Bayern dieses Jahr sogar gebrochen.