Eva Håkansson – Geschwindigkeit ist ihre Passion. Rekorde gehören zu ihrem Leben wie für andere die Luft zum Atmen. Motorradsport – eine Männerdomäne?, darüber kann die gebürtige Schwedin nur müde lachen. Eva Håkansson ist nicht nur das schönste Gesicht des Rennsports, sondern auch der Sebastian Vettel unter den Rennfahrerinnen. 2017 erhielt sie dafür den Signs-Award.
1981 geboren – liegt der Rennsport in ihren Genen, sie bezeichnet diesen selbst als „genetischen Defekt“. Mit der Muttermilch bekam Eva Håkansson ihre Leidenschaft für schnelle Gefährte mit in die Wiege gelegt und seit ihrer Kindheit atmet sie den Geist von Geschwindigkeit und Adrenalin. Während andere Kinder verträumt mit ihren Puppen spielten, war Eva Håkansson schon auf den Rennstecken dieser Welt zuhause. „Ich bin praktisch in seiner Motorradwerkstatt aufgewachsen“ und habe es gelernt, „mir die Hände schmutzig zu machen.“
Aber auch akademisch fährt Eva Håkansson einen Rekord nach dem anderen ein. Sie ist einfach nicht zu bremsen. Sport hier, Bildung dort. Nach der Schule sammelt sie Abschlüsse wie andere Briefmarken: Bachelor in Betriebswirtschaftslehre, Bachelor in Umweltwissenschaften, Master in Maschinenbau und Promotion. Die Maschinenbauingenieurin und Autorin glaubt, das Sport und Ingenieurswissenschaften keine Männerdomäne sind.
Aber nicht nur bei ihrer Berufswahl ging Eva Håkansson einen ungewöhnlichen Weg, sie war und ist auch eine Visionärin. Als noch niemand an den Elektroantrieb glaubte, entwickelte sie bereits mit ihrem „ElektroCat“ das erste zugelassene E-Bike in Schweden. So viel Passion für den Antrieb der Zukunft begeisterte selbst das schwedische Parlament im Jahr 2007 und seitdem ist sie in Sachen Elektromobilität eine gefragte Rednerin und Referentin mit Starqualitäten. Mit ihrem Buch „Das Hybridfahrzeug – die Zukunft hat bereits begonnen“ hatte sie bereits 2008 Zeichen gesetzt. Und dieses Zeichensetzen ist seitdem ihre Lebensmaxime. „Ich habe diesen unbändigen Willen, Dinge zu tun, die niemand jemals zuvor getan hat.“, so ihr Credo. Ihre Liebe zu Elektrofahrzeugen ist wie „Schokolade ohne Kalorien“.
434 km/h – Weltrekord. Eva Håkansson hält mit ihrem selbstgebauten Streamliner „KillaJoule“, einer Konstruktion – utopisch wie aus der Zukunft geschmiedet – den Geschwindigkeitsrekord. Ihre Rekordfahrt beschreibt sie als einen Mix aus Horror und Magie. „Das Beschleunigen bis 320 km/h ist ein wenig langweilig, richtig spürt man den Speed erst ab 400 km/h“, erzählt sie. Und der Stoff ihrer Träume ist das 5,6-Meter lange Elektro-Motorrad mit 400 PS, das mit der 1,58-Meter großen Frau gerade mal – trotz Beiwagen und aus Kunststoff bestehend – 700 Kilo wiegt.
Doch Eva Håkansson wäre nicht diese ungewöhnliche Frau, die sie nun mal ist, wenn sie nicht schon ein neues Ziel sicher vor Augen hätte. Die Überholspur bleibt ihr Markenzeichen und die Höchstgeschwindigkeit kocht in ihren Adern. Wo früher Benzingestank die Luft verpestete, regiert jetzt sauberer Ökostrom. Schnell geht eben auch sauber. Geschwindigkeit ist das eine, aber die Lust an der Beschleunigung mittels umweltfreundlicher Batterien das andere – das ganz andere!
Uns so hat die passionierte junge Rennlegende, leidenschaftliche Technikenthusiastin und Monteurin schon den nächsten Rekorkversuch vor Augen. 300 Meilen pro Stunde, sagenhafte 483 km/h sollen es sein. Hundertausende Dollar hat sie in in ihren roten Flitzer investiert. Doch Leistung, Geschwindigkeit, Drehmoment, das können viele, aber mit Elektro bleibt es eine Sensation.
Eva Håkansson ist Ökologie wichtig, ja das Zauberwort, par excellence, um das sie immer wieder kreist. Umweltverschmutzung und Lärm gehören zur Welt von Gestern, da ist sie sich hundertprozentig sicher. Sich selbst beschreibt sie als eine Kombination aus Speed-Junkie und Öko-Freak, als Ökokriegerin, die einen andern Weg als Greenpeace-Aktivisten gehen will, einen, der nicht das Gesetz brechen will, um auf die Umwelt aufmerksam machen. Bei der Produktmanagerin des C-Evolution von BMW Motorrad zeigt sich, dass beim E-Racing Tempo und Power zusammen umweltfreundlich sein können.
Der ungebrochene Wille, die schnellste Frau der Welt nicht nur zu sein, sondern auch zu bleiben, ist das Elixier einer Frau, die Technik, Grenzbereichserfahrung, das leidenschaftliche Konstruieren und Tüfteln und vor allem die Freude am Fahren mit garantiertem Spaßfaktor zu ihren Eigenschaften zählt. Schnell und Öko sind bei ihr eins und dafür, dass sie einer breiten Öffentlichkeit das Potential der Elektromobilität vermitteln will, dafür verdient sie zurecht den Signs-Award 2017 als Zeichensetzerin in der Kategorie „Leidenschaft in der Kommunikation“. Der diesjährige Award ging an die schnellste Motorradfahrerin der Welt, die mit ihrem selbstgebauten Streamliner „KillaJoule“ den Weltrekord von 434 km/h aufstellte.
Die Laudatio hielt Seine Königliche Hoheit, Leopold Prinz von Bayern
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