Die westliche Doppelmoral springt jetzt Salto: Die G7-Staaten verurteilen auf ihrem Gipfel in Japan mit Blick auf China „wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen“, während sie im gleichen Atemzug neue Sanktionen gegen Russland beschließen. Zur exklusiven Gruppe handverlesener Staaten unter Führung der USA gehören auch Deutschland, Japan, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada. Die Europäische Union sitzt mit am Tisch. Im Globalen Süden kann man über derlei Abgehobenheit und doppelten Standards des international isolierten Westens nur den Kopf schütteln.
Und während Südafrika zusammen mit weiteren Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union eine Friedensinitiative für die Ukraine startet, China einen Sondergesandten nach Europa schickt, um eine Verhandlungslösung auszuloten und die Arabische Liga den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu ihrem Gipfel in Dschidda einlädt, um über eine mögliche Beendigung des Krieges zu beraten, setzt der Westen auf dem G7-Gipfel unvermindert auf weitere Waffenlieferungen und eine Verschärfung des Wirtschaftskrieges. Neben Kampfpanzern sollen jetzt moderne F16-Kampfjets an Kiew geliefert werden. Die Ukraine müsse so lange wie nötig die notwendige militärische und finanzielle Unterstützung erhalten, fordert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Friedensverhandlungen, die den Angreifer und das Opfer auf eine Stufe stellten, müssten abgelehnt werden. Das heißt nichts anderes, als den Krieg fortzuführen bis zum totalen Sieg einer Seite, wohl wissend, dass Russland die größte Nuklearmacht ist. Was für ein Wahnsinn! Schlimmer noch, im Schlepptau der USA soll jetzt noch ein zweiter Wirtschaftskrieg gegen China entfesselt werden, Deutschlands größten Handelspartner. Das kommt wirtschaftlichem Selbstmord gleich. 14.000 Euro pro Haushalt in Deutschland, so hoch sind die Kosten der deutschen Kriegspolitik schon heute, wie die Nachdenkseiten ausgerechnet haben (https://www.nachdenkseiten.de/?p=98036).
Statt immer weitere und immer schwerere Waffen in die Ukraine zu liefern und am irrsinnigen Wirtschaftskrieg festzuhalten, sollte die Ampel-Regierung unter Kanzler Scholz die Verhandlungsinitiativen aus dem Globalen Süden unterstützen und zum Erfolg bringen helfen.
Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass man den Frieden gewinnen will.
Quelle: Facebook