Sensengasse. Ehrengrab. Über Leben und Sterben der Autorin Brigitte Schwaiger in Wien

Ehrengrab der Autorin Brigitte Schwaiger am Wiener Zentralfriedhof

Im Schatten von Nobelpreisträger Peter Handke. Die Autorin Brigitte Schwaiger scheiterte an den Bedingungen in Österreich. In einer berüchtigten psychiatrischen Anstalt in Wien. Neuroleptika beschädigten die Fähigkeit des Schreibens. Ein Sachwalter soll jetzt das Werk der Schriftstellerin verwerten.

In Wien führte manches hoffnungsfrohe Leben durch die Sensengasse. Die österreichische Autorin Brigitte Schwaiger wurde im Juli 2010 in einem Seitengewässer der Donau tot aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. Das Institut für Gerichtsmedizin der Universität Wien, dort im Alsergrund, im neunten Wiener Gemeindebezirk, gelegen zwischen dem sogenannten Narrenturm  im alten Allgemeinen Krankenhaus und dem Geburtshaus des melancholischen Komponisten Franz Schubert in der Nußdorfer Straße, untersuchte dann die genaue Todesursache.

Dabei begann das Leben in der österreichischen Metropole so aussichtsreich für Brigitte Schwaiger, die junge Schriftstellerin. Etablierte Kollegen wurden rasch auf ihr Talent aufmerksam. Schon bald nach ihrer Ankunft  in Wien fand sie Kontakt zu Peter Henisch, der 1974 erstmals einen Text der Autorin  in der Kulturzeitschrift „Neue Wege“ veröffentlichte , bei der er die Literaturseiten betreute. 

Der Text war ein Auszug aus einem Roman, an dem Brigitte Schwaiger schrieb. Der Roman trug den Arbeitstitel „Situation in Prosa“. Dann stellte Peter Henisch einen Kontakt zu Jeannie Ebner her, der für die Förderung junger Autoren damals so bedeutenden Redakteurin von „Literatur und Kritik“. Sie veröffentlichte im Juli 1975 einen Text aus dem Roman von Brigitte Schwaiger. Für diesen Beitrag befragten wir Peter Henisch darüber und er erklärte:
„Jeannie Ebner publizierte dann einen größeren Abschnitt des Textes unter dem von ihr angeregten Titel „Wie kommt das Salz ins Meer“.

Damit wurden die Pforten geöffnet für einen Bestseller. Henisch veröffentlichte seine Werke bei S. Fischer in Frankfurt/Main, dazu zählte der Roman „Die kleine Figur meines Vaters“, der sogleich in der Öffentlichkeit eine starke Wirkung erzielte. Jetzt sollte der Roman von Brigitte Schwaiger folgen. Henisch berichtet, dass er „den S. Fischer Verlag auf Brigitte Schwaigers Text aufmerksam machte, man war dort durchaus interessiert“.

Doch dann erschien der Roman von Brigitte Schwaiger bei Zsolnay, die Erstveröffentlichung war 1977, denn auch Friedrich Torberg, der damalige Doyen der österreichischen Literatur, erkannte die schriftstellerische Leistung von Brigitte Schwaiger. Er brachte die junge Autorin rasch zu Zsolnay. Dort veröffentlichte Torberg schon 1930 seinen frühen Roman „Der Schüler Gerber“.  

Peter Henisch, Jeannie Ebner, Friedrich Torberg. Ein junger Autor kann keinen besseren Einstieg in die Literaturwelt sich wünschen.


Wirtschaftlich erfolgreiche Bücher

Es bleibt unklar, weshalb behauptet wird, dass Brigitte Schwaiger schon in den neunziger Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen musste. Die Autorin pflegte keinen aufwendigen Lebensstil, sie lebte weiterhin so bescheiden in Wien, wie sie es von ihrer Herkunft gewohnt war, von ihrer Familie in Oberösterreich, als Tochter eines Landarztes..

Eines der letzten Bilder, das Brigitte Schwaiger zeigt (Aufgenommen von Koschka Hetzer-Molden)

Brigitte Schwaigers Roman „Wie kam das Salz ins Meer“ erreichte im deutschsprachigen Raum eine Verkaufszahl von rund 500.000 Exemplaren. Mit Übersetzungen in 15 Sprachen. Der Roman wurde 1988 auch verfilmt, mit Nicolin Kunz in der Hauptrolle.

Mit dem Roman „Wie kam das Salz ins Meer“ verdiente Brigitte Schwaiger, nach eigenen Angaben, 1977 eine Million Schilling (72.672 Euro), „dann verteilt auf 20 Jahre noch insgesamt 2,5 Millionen Schilling“ (181.682 Euro).

Weitere Romane von Brigitte Schwaiger waren durchaus erfolgreich. Regina Steinicke vom Rowohlt Verlag nannte uns die genauen Verkaufszahlen:
„Mein spanisches Dorf“ knapp 100.000 verkaufte Exemplare mit drei Auflagen, „Der Himmel ist süß“  30.000 verkaufte Exemplare mit 4 Auflagen, „Malstunde“ 10.000 verkaufte Exemplare und „Die Galizianerin“ 14.000 verkaufte Exemplare“.

Zehn Bücher von Brigitte Schwaiger erschienen zwischen 1989 und 2000 auch beim Verlag LangenMüller, der auf Anfrage keine Verkaufszahlen nennen möchte. Beim Czernin Verlag in Wien erschienen dann die letzten Werke von Brigitte Schwaiger: „Fallen lassen“ über ihre Erfahrungen mit der Psychiatrie, „Wenn Gott tot ist: Memoiren“, sowie eine Neuveröffentlichung von „Wie kam das Salz ins Meer“. Auch Benedikt Föger, der Leiter des Czernin Verlags, gibt keine Auskunft über die finanziellen Vereinbarungen.

Die genauen Verkaufszahlen werden nicht genannt, doch kann man davon ausgehen, dass die Bücher von Brigitte Schwaiger weiterhin wirtschaftlich erfolgreich waren, sonst hätte ein Verlag wohl kaum zehn Bücher in rund zehn Jahren auf den Markt gebracht. Noch dazu mit klingenden Titeln, die vom Verlag so gemacht wurden, dass sie attraktiv für ein belletristisch orientiertes Publikum sind, wie „Der Mann fürs Leben“ (1993), „Ein langer Urlaub“ (1996), „Ich suchte das Leben und fand nur dich“ (2000).


Sachwalter übernimmt Einkünfte

Doch Sachwalterschaft wurde beschlossen. Die Verwaltung der Einkünfte vom Sachwalter übernommen. Obwohl die Autorin bis zuletzt deutlich in der Lage war, ihre Korrespondenz selbst zu führen.  Sie schrieb am 6. Juli 2009 noch an das Literaturhaus Wien:

„Sehr geehrte Herrschaften! Ich habe kein Geld! Brigitte Schwaiger”.

Die Nachricht kam mit dem Korrekturbogen für das “Who is Who“. Zuvor wurde Brigitte Schwaiger um biographische Daten angefragt. Schon am 8. April 2009 sendete die Autorin einen Brief an Robert Huez, den Direktor des Literaturhauses Wien. Sie ersuchte ihn  um 40 Euro, die sie dringend benötigte. Bei seinem Vorgänger Heinz Lunzer lautete ihre Anrede noch „Lieber Heinz“.

Doch Huez wurde auch bei anderen Gelegenheiten für eigenwilliges Verhalten bekannt.  Robert Huez, geboren in Südtirol, in Lana, wurde im November 2013 nach Bozen eingeladen, in seiner Funktion als Leiter des Literaturhauses Wien, um einen Vortrag zu halten. Das Thema war die Gründung eines Literaturhauses in Südtirol. Huez wollte keine klare Empfehlung für ein Literaturhaus in Südtirol abgeben. Als Titel für seinen Vortrag wählte Huez: „Ein Literaturhaus für Südtirol: Struktureller Impuls oder bürokratische Entbehrlichkeit?“.
(Rede von Robert Huez, Leiter Literaturhaus Wien, Bozen, 14. 11. 2013).

Was für Huez, als Leiter des Literaturhauses Wien, eine „bürokratische Entbehrlichkeit“ ist, das war für die Betreiber eines Literaturhauses in Südtirol, sie bemühten sich darum bereits deutlich seit 1997, eine Notwendigkeit um die Identität der deutschsprachigen Bevölkerung im Land zu bewahren und zu bilden. Von Huez kam für solche Bemühungen keine Unterstützung.  

Fast zehn Jahre nach ihrem Tod wurde die Verlassenschaft von Brigitte Schwaiger noch nicht geklärt. Das Bezirksgericht in Wien-Fünfhaus bestellte im Juni 2012 einen Verlassenschaftskurator, der die Verwertung des Werkes von Brigitte Schwaiger besorgen soll. Erfolgreiche Verfilmungen ihrer Romane sind jederzeit möglich.


Nach Steinhof

Brigitte Schwaiger kam nach dem Abitur aus Freistadt, einem Ort in Oberösterreich mit rund achttausend Einwohnern, nach Wien. Sie war die ländlichen Kommunikationsstrukturen der Kleinstadt gewohnt, die sie auch in der Metropole der alten Donaumonarchie nicht ablegte. Das ist ein Problem, von dem Studierende, die aus der Bergwelt Oberkärntens oder der Ruhezone des Waldviertels nach Wien übersiedelten, schon öfter berichteten.  Plötzlich werden sie mit den Erfordernissen des Lebens in der Hauptstadt konfrontiert, wo doch ein anderes Gesprächsverhalten, manchmal skeptisch abwartend, manchmal unterschwellig sarkastisch, der Fall ist. Brigitte Schwaiger, mit ihrem offenen Charakter, wurde in Wien bis zuletzt nicht verstanden, auch wenn sie ohne Absichten auftrat.

In Wien war man an einen anderen Tonfall gewöhnt. „Du kommst gleich in den Gugelhupf“, war in den siebziger Jahren eine populäre Anrede in der Stadt. Gemeint war der „Narrenturm“ im Gelände des alten AKH. Den Beinamen erhielt die Anstalt aufgrund der kreisrunden Form der Architektur, mit einem Innenhof, so dass der Bau die Wiener an die beliebte Mehlspeise erinnerte, an den Gugelhupf. Den Narrenturm kann man noch besuchen, dort ist jetzt das anatomisch-pathologische Museum untergebracht. Geht man durch den kreisrunden Gang, vorbei an den Türen der Zellen, in denen einst die „Narren“ verwahrt wurden, so sieht man Missbildungen in Gläsern ausgestellt, eingelegt in Spiritus.

War der Gugelhupf als Bemerkung noch ironisch-süß gemeint, so war ein anderer Spruch, den man ebenfalls oft in Wien hören konnte, eine offene Drohung: „Ich bring Dich nach Steinhof“.

Die psychiatrische Anstalt auf den Gründen von Steinhof war in der Stadt so berüchtigt, dass entschlossen wurde, den Namen zu ändern. 1962 erfolgte die Umbenennung in „Baumgartner Höhe“, was  die Erinnerung an die harten Steinbrüche, die einst auf dem Gebiet sich befanden, abschwächen und die Empfindung eines idyllischen Parks vermitteln sollte. Doch die Klinik auf der Baumgartner Höhe war keine arkadische Hirtenweide, sie kam so in Verruf, dass nochmals eine neue Bezeichnung gesucht werden musste. 

Ab 1. August 2000 wurde offiziell vom „Otto-Wagner-Spital“ gesprochen. Otto Wagner, der berühmte Architekt des Jugendstils, entwarf die Pavillons der Anstalt und erbaute in deren Zentrum einst die „Kirche am Steinhof“, in der alchemistischen Symbolik einer Quadratur des Kreises, die 1907 eröffnet wurde. Doch sollte der Name von Otto Wagner nicht mit der Psychiatrie in Wien in Verbindung gebracht werden. Es sind nicht die Konzepte von Otto Wagner, die die behandelnden Ärzte dort umsetzen.

Aufgrund von schweren Vorfällen in der psychiatrischen Klinik war der Gemeinderat der Stadt Wien im Februar 2008 gezwungen, eine Untersuchungskommission einzusetzen. Der daraus resultierende Bericht wurde im Februar 2009 vorgelegt: „Gravierende Missstände in der Versorgung von psychiatrischen PatientInnen im Verantwortungsbereich der Gemeinde Wien“ (19. 2. 2009, 44 Seiten).


Arbeit über Justiz

In einem Brief berichtete Brigitte Schwaiger im April 1996 von „einer schwierigen Gerichtsverhandlung“, mit der sie von 1992 bis 1994 beschäftigt war und fügte hinzu: „Ihre Meinung zur  Justiz würde mich interessieren“.  In der Folge beschäftigte Brigitte Schwaiger sich mit dem Thema Justiz und bereitete eine Arbeit über Justizopfer vor. Sie besuchte dafür auch Udo Proksch, der für die „Affäre Lucona“, dem bisher angeblich größten Skandal der Republik Österreich, zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, im Gefängnis Graz-Karlau.

Alois Brandstetter, der Schriftsteller, der auch Professor für Germanistik an der Universität Klagenfurt ist, beriet Brigitte Schwaiger für dieses Thema philologisch im Zusammenhang mit Dokumenten. „Ich habe ungefähr 40 Briefe von Frau Schwaiger bekommen und sie von mir auch philologischen Rat über Schriftstücke, Anklageschriften“, erzählte uns Alois Brandstetter.

Am 13. Juni 2002 trat Brigitte Schwaiger noch in Klagenfurt auf. Sie wurde vom P.E.N.-Club Kärnten eingeladen. Es war ihre letzte öffentliche Lesung. An diesem Tag  begleitete sie Alois Brandstetter auch nach Maria Saal, rund 10 Kilometer entfernt, um dort beim Requiem für den Komponisten Gerhard Lampersberg teilzunehmen, der rund zwei Wochen zuvor verstarb.

Brigitte Schwaiger war zu diesem Zeitpunkt gut integriert in die österreichische Kulturlandschaft. Sie lebte als Autorin im Kreis von Autoren. Dann kam sie im November 2002 nochmals in die psychiatrische Klinik auf der Baumgartner Höhe.  

Sie wurde getrennt von ihrem Sohn Michael, für den sie seit seiner Geburt rührend sorgen wollte. Vertraute der Familie berichteten, dass ihr Sohn, der im November 1987 geboren wurde, ihr Lebensinhalt war.  Jetzt wurde Michael vom Jugendamt der Stadt Wien in ein Heim gebracht.  Später begann ihr Sohn mit dem Studium der Psychologie an der Universität Wien.

Auch in der Anstalt war die Autorin Schwaiger durchaus in der Lage, eine gute Kommunikation zu halten:
„Jedenfalls spielte ich eine Zeitlang Vermittlerin zwischen Netzbettinsassinnen und dem Pflegepersonal, bis ein Pfleger mich bat, solcher Vermittlerdienste zu unterlassen“.


Neuroleptika als Therapie


Die Autorin bekam schwere Medikamente: „Ein Pulverl gab er mir gegen Schlafstörungen, dazu eins, das die Nebenwirkungen des Pulverls beseitigen würde, dazu noch etwas Drittes“, berichtete Schwaiger in „Fallen lassen“.

Das ist die typische Medikation in Kombination mit dem gefährlichen Neuroleptikum Haldol. Tatsächlich wird dabei von den Ärzten ein zweites Medikament gegeben, etwa der Wirkstoff Carbamazepin, der Muskelzuckungen abschwächen soll, auch Symptome der Parkinson-Erkrankung, die zu den schlimmen Nebenwirkungen zählen.

Doch schwere Beeinträchtigungen bleiben spürbar. Beispielsweise leidet die Fähigkeit zur Konzentration, die Bewegungen sind nicht mehr gut koordinierbar, starke Schläfrigkeit wird bewirkt, schwere Depressionen werden ausgelöst und damit im Zusammenhang Suizidgefahr. Gedanken an Suizid sind bei Personen, die Haldol verabreicht bekommen, durchaus üblich. 

Haldol steht in der „Roten Liste“, der Arzneimittelinformation für Deutschland, mit dem Hinweis: „Achten Sie auf schwerwiegende Nebenwirkungen“.  Auch Brigitte Schwaiger litt darunter. Sie berichtete, dass sie konzentrationsgestört und depressiv sei, sie leide unter Gehstörungen und Bewegungsstörungen, sie hätte „nicht mehr das Gefühl, eine Schriftstellerin zu sein“.

Tatsächlich ist eine Tätigkeit als Schriftstellerin nicht mehr möglich, wenn das Neuroleptikum Haldol gegeben wird, zu sehr beschädigt wird die Konzentration und damit auch die Fähigkeit, Texte zu lesen.

Weitere Schriftsteller waren von Übergriffen durch die Psychiatrie betroffen. Franz Innerhofer ist ein prominenter Fall. Die Auswirkungen der durch die psychiatrischen Anstalten verordneten Medikation auf den Autor Innerhofer wurden bisher nicht untersucht. Anerkannt als Literat war Innerhofer durch seinen Roman „Schöne Tage“, der erstmals 1974 erschien, in dem er die schwierigen Verhältnisse beschrieb, die er in seiner Kindheit auf einem Bauernhof im österreichischen Pinzgau erlebte.

Innerhofer wurde Mitte der siebziger Jahre, nach einem Zwischenfall, der nicht gänzlich aufgeklärt ist, in die Psychiatrie gebracht und dort durch schwere Neuroleptika beschädigt, die ihm zugeführt wurden. Ende der neunziger Jahre wurde Innerhofer nach einem epileptischen Anfall, der durch Neuroleptika als Nebenwirkung ausgelöst werden kann, in die Landesnervenanstalt Graz gebracht.  Im September 2001 erfolgte abermals eine Einweisung in die Psychiatrie, als Grund wurden Depressionen genannt, wie sie durch die Einnahme von Neuroleptika entstehen. Im Januar 2002 wurde Innerhofer tot aufgefunden, im Alter von 57 Jahren, Selbstmord wurde festgestellt.

Friedrich Torberg, der bedeutende Mentor, riet Brigitte Schwaiger einst:
„Wir brauchen keine Psychiater, wir regenerieren uns aus uns selbst“, so erzählt es die Autorin Schwaiger in ihren Memoiren. Gemeint hatte Torberg, mit dem „wir“, die Literaten, die durch ihre Tätigkeit mit und für die Literatur sich finden sollen.

Neuroleptika werden in der Psychiatrie eingesetzt unter den Begriffen: „Chemische Fixierung“ und „Fesselung durch Medikamente“. In den neunziger Jahren war es in der Anstalt auf der Baumgartner Höhe durchaus üblich, dass Patienten routinemäßig das schwere Neuroleptikum Haldol zugeführt wurde.

2008 wurde die Publizistin Alexandra Bader, sie wurde ein Jahr zuvor mit der „Medienlöwin“ ausgezeichnet, für mutigen Journalismus, in der Psychiatrie in Wien brutal niedergespritzt. Brigitte Schwaiger befand sich in der psychiatrischen Anstalt, die einst den Namen „Steinhof“ trug, zu einem Zeitpunkt, da die „gravierenden Missstände“ von einer Kommission überprüft werden mussten.

Man findet die Autorin am 26. Juli 2010 im Donaugewässer, das angeblich in Wien so blau sein soll. Dann Sensengasse 2, zur Gerichtsmedizin, Obduktion. Die Stadt Wien gewährt ein Ehrengrab. Am Wiener Zentralfriedhof, Gruppe 40, Nummer 72.




Finanzen

Über Johannes Schütz 108 Artikel
Johannes Schütz ist Medienwissenschafter und Publizist. Veröffentlichungen u. a. Tabula Rasa Magazin, The European, Huffington Post, FAZ, Der Standard (Album), Die Presse (Spectrum), Medienfachzeitschrift Extradienst. Projektleiter bei der Konzeption des Community TV Wien, das seit 2005 auf Sendung ist. Projektleiter für ein Twin-City-TV Wien-Bratislava in Kooperation mit dem Institut für Journalistik der Universität Bratislava. War Lehrbeauftragter an der Universitat Wien (Forschungsgebiete: Bibliographie, Recherchetechniken, Medienkompetenz, Community-TV). Schreibt jetzt insbesondere über die Verletzung von Grundrechten. Homepage: www.journalist.tel