Der politische Islam im 21. Jahrhundert nimmt mit so viel Radikalität und Konsequenz immer neue Länder ins Visier, dass die westlichen Länder wieder und wieder völlig überrumpelt sind. Quasi hilflos schauen die (noch) nicht moslemischen Länder zu, wie tausende und abertausende unschuldiger Menschen versklavt, drangsaliert, gefoltert und bestialisch getötet werden. Blickt man auf die Weltkarte, sind die wirklich schlimmen Konflikte wie an einer blutigen Kette genau dort aufgereiht, wo der Islam stark expandiert. Warum geschieht das alles? Und was bedeutet es? Wir erklären die Lage am Beispiel Pakistans und – ganz aktuell – anhand aktueller Entwicklungen in Bangladesh.
Zwangsislamisierung – wollte man mit dem Ursprung dieses Phänomens beginnen, würde es der Lektüre des Koran bedürfen. Doch hier solle es um die politische Auswirkung des Islam in der heutigen Welt gehen. Dafür ist ein Blick nach Pakistan hilfreich. Denn dieses Land wurde – als erstes seiner Art! – überhaupt nur gegründet, um eine rein islamische Gesellschaft künstlich zu erschaffen. Der historische Kontext ist dabei das Ende der britischen Kolonialherrschaft. Die Partei der radikalen Moslems erzwang dabei von den Briten, dass der religiös durchaus bunt gemischte Westen Indiens abgeteilt wurde und dass Millionen hinduistischer Einwohner des Industals und der übrigen indischen Westprovinzen ihrer Heimat beraubt wurden. Im Gegenzug wurden Inder muslimischen Glaubens nach Westen eingeladen oder verschickt, teils gegen erbitterten Widerstand. Auch die Angehörigen der Sikh-Religion verloren ihr geistiges Zentrum, die Stadt Lahore.
Der Kopf dieses Projekt zur künstlichen Schaffung eines rein muslimischen Staates war Mohammed Iqbal. Er hatte, kurz bevor Indien formell unabhängig wurde, eine glasklare Vision: „Die Formierung eines vereinigten muslimischen Staates scheint mir die finale Bestimmung der Muslime in Nordwest-Indien zu sein.“ Das Prinzip der europäischen Demokratie könne nicht auf Indien angewendet werden. Die Muslim-Liga, der Iqbal angehörte, macht ihre Zweistaaten-Theorie zum Programm, gewalttätige Unruhen brachen aus. Die Briten, die nach zwei Weltkriegen zur Ausübung von Kolonialmacht nicht mehr in der Lage waren, willigten nolens volens ein und entließen Indien und ein davon abgetrenntes Pakistan am 14. August 1947 getrennt in die Unabhängigkeit.
Auch das mehr als 1.000 Kilometer östlich gelegene, territorial getrennte untere Ganges-Delta wurde dem neuen, islamischen Staat zugeschlagen, denn es war knapp mehrheitlich von Menschen muslimischen Glaubens bewohnt. So entstand ein Land, das auf zwei Territorien verteilt war. Muhammad Ali Jinnah, erstes Staatsoberhaupt Pakistans, versichert den Minderheiten, „dass sie nichts zu befürchten haben, solange sie ihre Pflicht und Schuldigkeit als loyale Bürger Pakistans erfüllen“. Und hier ist schon erkennbar, dass die Minderheiten „Dhimmi“ waren, nach muslimischer Lesart „vertraglich Gebundene“, deren Geschick von nun an daran geknüpft war, dass sie Pflichten, die ihnen die muslimische Mehrheit auferlegte, erfüllten. Wohlgemerkt: politische Pflichten. Sie hatten Sondersteuern zu entrichten, weil sie kein Moslems waren.
Genau hier liegt das Problem. Die Bewohner des neuen Pakistan waren davon beseelt, ihrem Land und dann auch möglichst der ganzen Welt ihre offensiv agierende Religion zu geben. Denn nach der Lehre des Koran wird der Gesellschaft nicht nur eine Reiligion gegeben, sondern es wird auch ein verbindliches soziales Konzept durchgesetzt, in dem bestimmte Menschen deutlich besser gestellt sind – nur deswegen, weil sie Moslems sind. Andernorts bezeichnet man solche Vorbedingungen für ein Zusammenleben als Rassismus, denn ob Religion, Geschlecht oder Hautfarbe – alle Menschen sollten gleich behandelt werden. Der Koran lehrt ein anderes Gesellschaftsmodell, und Moslems in aller Welt richten sich danach – und setzen Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele ein, wenn sie erst eine Mehrheit haben. Sie erriechten religiöse Diktaturen.
Völkermord im Namen Allahs
Solch ein rein muslimischer Staat also sollte Pakistan werden – denn 1947 war das jan keineswegs so, der Ideologie musste erst mit Gewalt eine gewollte Wahrheit folgen. Speziell das ost-pakistanische Gebiet war mitnichten rein moslemisch besiedelt, hier hatten die Anhänger des Propheten Mohammed, wie erwähnt, zunächst nur eine knappe Mehrheit. Es lag zudem auf der anderen Seite des indischen Subkontinents und war kaum zu kontrollieren. Die ökonomische Basis dieses Gebietes war miserabel, und immer wieder brachen Armutsaufstände aus, speziell Hindus und die Bengalen protestierten wegen ihrer bitteren Armut, aber auch gegen die einseitige Bevorzugung der Moslems. Diese Aufstände wuchsen, und die Zentralmacht aus Islamabad schlug sie erbarmungslos nieder. Als die Proteste nicht enden wollten, gingen Angehörige der pakistanischen Streitkräfte und islamische Milizen ab dem 25. März 1971 zur systematischen Ermordung der nicht-muslimischen Bevölkerung über, zum religiös motivierten Völkermord. Binnen eines halben Jahres starben rund drei Millionen Ost-Pakistaner durch die Hand ihrer moslemischen Landsleute. Der Schlachtruf der westpakistanischen Seite war: „Killing the Kafirs“ – Tod den Ungläubigen!
Die Rädelsführer in Ost-Pakistan kamen aus den Reihen der Pakistan Eastern Command. Zudem spielten die Milizen der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami eine maßgebliche Rolle. Sie verübten Vertreibungen und Massaker gegen Hindus, Christen, Buddhisten und Animisten. „Der hinduistische Bevölkerungsteil Ostpakistans sollte ganz ausgerottet werden, und zwar auf möglichst grausame Weise“, steht unwidersprochen in der Wikipedia zu lesen. Bis zu drei Millionen Menschen, meist Frauen und Kinder, starben grausam, die Zahl der Flüchtlinge wuchs bald auf zehn Millionen. Erst im Dezember kapitulierte das pakistanische, moslemische Militär. Die grausam verfolgte Bevölkerung im Ganges-Delta begehrte die Unabhängigkeit und nannte ihr Land, das bisherige Ost-Pakisten, Bangladesh.
Das aus Blut und Tränen geborene Land Bangla Desh macht auch heute wieder Schlagzeilen. Nach dem Zusammenbruch der säkularen Regierung von Sheikh Hasina Anfang August 2024 scheinen wie 1971 die islamistischen Kräfte zu erstarken, . In der öffentlichen Verwaltung werden Mitarbeiter zum Rücktritt gezwungen und durch Anhänger der früher verbotenen islamistischen Parteien ersetzt. Angehörige religiöser Minderheiten werden bedroht, von ihren Posten entlassen oder sind auf der Flucht. Der wachsende Einfluss radikalislamischer Gruppen macht vor allem den Christlichen Gemeinden, die es dort immer noch – und auf Neue! – gibt, schwer zu schaffen. Eine bisher verbotene islamistische Organisation, Hizb ut-Tahrir, soll stetig an Einfluss gewinnen. Sie baut offenbar eine starke Unterstützerbasis auf, ganz so, als gäbe es den tödlichen Einfluss aus Pakistan noch, und übt Einfluss auf die Übergangsregierung aus. Bei einer Kundgebung Anfang August rief Hizb ut-Tahrir dazu auf, Bangladesch zu einem 100-prozentig islamischen Land zu machen. Das berichtete ein zuverlässiger Zeuge, Pfarrer Peter Fuchs von der internationalen Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI).
Todesschwadrone formieren sich bereits
In der Zwischenzeit haben Bewaffnete im Namen der Hizb ut-Tahrir Christen und Hindus mit dem Tod gedroht. „Sie demonstrierten vor unserem Büro und unserem Haus. Sie trugen Schwerter und Schusswaffen bei sich“, erfuhr Fuchs von Gewährsleuten aus Bangla Desh. „Fünf Nächte hintereinander haben sie alle Christen in der Gegend bedroht. Sie haben die Türen mit Kreuzen markiert.“ Er berichtet: „In den Wochen nach der Revolution gegen Sheikh Hasina hat in allen Verwaltungsbereichen ein schneller und radikaler Islamisierungsprozess stattgefunden. Vertreter religiöser Minderheiten seien entlassen und durch radikale Muslime ersetzt worden. Besonders betroffen sind die Bildungseinrichtungen, Schulen und Universitäten gleichermaßen, sowie die Justiz.“ Alle religiösen Minderheiten, also vor allem Hindus und Christen, sowie säkular eingestellte Bürger Bangladeschs sollen systematisch entrechtet werden, fürchtet Fuchs. Daraus folgt, dass die Errichtung eines Kalifats in Bangladesh als Teil einer weltweit angelegten Schwertmission des Islam auf höchst bedrohliche Weise näherrückt.
Bangladesh, das vorübergehend „Ost-Pakistan“ hieß, könnte zum neuesten Lehrstück für die weltweite muslimische Schwertmission des 21. Jahrhunderts berufen. Weltweit gesehen gibt es eine spezielle Klasse religiöser Konflikte in diesen Tagen. Sie sind wie an einer blutigen Kette genau dort auf der Weltkarte aufgereiht, wo islamische Schwertmissionare eine realistische Chance sehen, dass die Offenbarung des Koran für eine Mehrheit der Menschen verbindlich wird. Denn wenn diese Mehrheit erst gewonnen ist, werden alle Ungläubigen nach und nach unterworfen, mit einem ganz sanft immer weiter ansteigenden Druck. Sind es dann – und das mag Jahrhunderte dauern – nur noch wenige verstreute christliche Enklaven, wird kurzer Prozess gemacht. Der Weg von der Gründung Pakistans zum Islamischen Staat in Syrien und im Nordirak oder auch zum Terror in Afrika, speziell in Nigeria, ist völlig logisch und stringent. Bangladesh und Pakistan – sie sind heute überall. Fast weltweit.