Am 10. August starb in Dresden der schlesische Schriftsteller Rudolf Scholz im Alter von 80 Jahren. Geboren am 29. Januar 1939 in Plagwitz/Kreis Löwenberg, kam er im Alter von sechs Jahren als Flüchtlingskind nach Sachsen. Seine Mutter kaufte ihm in der Nachkriegszeit eine Geige und ließ ihn im Geigenspiel unterrichten. Später besuchte er die Zeichenschule der Staatlichen Porzellanmanufaktur in Meißen, studierte in Weimar Violine und Pädagogik in Radebeul und in Ostberlin. Zehn Jahre lang arbeitete er als Musiklehrer in Zodel bei Görlitz und in Riesa. Von 1970 bis 1976 war er Bezirkssekretär des Schriftstellerverbands in Dresden.
Bis zum Mauerfall 1989 veröffentlichte er drei Romane im Mitteldeutschen Verlag/Halle, der erste Roman über Schlesien „Die Schwalben der Kindheit“ (1995) erschien im Dingsda-Verlag/Querfurt. Über den Leipziger Pfarrer Hans-Georg Rausch, der als einziges Mitglied im Stadtrat 1968 gegen die Sprengung der Universitätskirche am Karl-Marx-Platz gestimmt hatte, schrieb er den Roman „Leipzigs letzter Held“ (2002). Sein letzter Roman „Dahlienwalzer“ erschien 2018.