Schärfere Gesetze für den Besitz von „illegalen Materialien“ in Nordkorea

Besitz christlicher Medien lebensgefährlich

Nordkorea, Pjöngjang, Quelle: gfs_mizuta, Pixabay License, Freie kommerzielle Nutzung, Kein Bildnachweis nötig

Der UN-Sicherheitsrat diskutierte Mitte Juni über die massive Unterdrückung der Menschen und Menschenrechte in Nordkorea. Im selben Monat wurde außerdem bekannt, dass zwei Jugendliche im Land wegen des illegalen Besitzes und Vertriebs südkoreanischer Popmusik zu 15 Jahren Zwangsarbeit beziehungsweise zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren. Hintergrund dieser harten Rechtsprechung ist eine Gesetzesverschärfung Nordkoreas in Bezug auf den Besitz ausländischer Medien.

Schärfere Gesetze für den Besitz von „illegalen Materialien“

Simon Lee*, Koordinator von Open Doors für Nordkorea, erklärt: „Vor kurzem hat Nordkorea die Gesetze für den Besitz ausländischer Medien erweitert und die Strafen erhöht. Auch für Besitz oder Verbreitung von ‚abergläubischem Material‘ – gemeint sind Bibeln und christliche Materialien – gibt es besondere Vorschriften.“

Zur Verurteilung der Jugendlichen ergänzt Lee: „Diese unmenschliche Strafe zeigt, dass Kim Jong Un die Strafverfolgung von Personen, die sogenanntes ‚illegales Material‘ besitzen, ernst nimmt.“ Er bittet: „Beten Sie für diese Teenager, dass sie ihre Gefangenschaft überstehen. Und beten Sie, dass Christen, die ‚illegale Materialien‘ besitzen, unentdeckt bleiben und Nordkorea ein freies Land wird. Unterdrückt werden alle im Land, Christen aber werden als Staatsfeinde betrachtet“, so Lee.

Raketen und Unterdrückung statt Essen und Freiheit

Im Treffen des UN-Sicherheitsrates zu Nordkorea wiesen mehrere Sprecher auf die Notlage der Menschen in Nordkorea hin, die schwerster Unterdrückung ausgesetzt sind. Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sagte etwa zum kürzlich verschärften Verbot ausländischer Medien: „Menschen in Nordkorea sind vom Tod bedroht, nur weil sie eine ausländische Fernsehserie ansehen oder teilen.“ Er sprach außerdem über die Zwangsarbeit von Gefangenen und erklärte, er werde auf das Ersuchen des Menschenrechtsrates hin im Jahr 2025 einen umfassenden Bericht über die Menschenrechtslage im Land vorlegen.

Gymhyok Kim, der nach Südkorea geflohen war, beschrieb die – wie er es nannte – „schreckliche Wahrheit“ über sein Land: politische Gefangenenlager, Hungertote und Menschen, die auf der Flucht ihr Leben riskieren. Er kritisierte scharf die willkürlichen Verhaftungen, Folterungen, öffentlichen Hinrichtungen und Zwangsarbeit, aber auch die Tatsache, dass Nordkorea stark in sein Militär investiert, aber die Verantwortung für die Versorgung der Bevölkerung ignoriert. „Wenn sie statt Raketen zu entwickeln die Wirtschaft fördern würden, würden keine Nordkoreaner verhungern.“

Nordkorea belegt Platz 1 auf dem Weltverfolgungsindex. Beten Sie für die Christen im Land und besonders für die Christen in den Straflagern.

Hinweis: Beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen (WWGT) am 10. November 2024 beten Christen für ihre Glaubensgeschwister in Nordkorea und Iran. Unser Gebet brauchen sie auch jetzt.

*Name geändert

Quelle: Open Doors

Über Open Doors 8 Artikel
"Wir wollen die Gemeinde Jesu inmitten von Verfolgung stärken, ihren Glauben zu leben, und sie darin unterstützen, Menschen zu Jüngern zu machen. Als Leib Christi gehören wir untrennbar zusammen. Als Christen, die in Freiheit leben, ist es unsere Aufgabe, unseren verfolgten Glaubensgeschwister beizustehen. Mit unseren Projekten wollen wir bedrängte Christen darin unterstützen und ermutigen, trotz Verfolgung ihr Christsein zu leben. Verfolgte Gemeinden stärken wir darin, auch in einer feindlich gesinnten Umwelt das Evangelium zu verkünden. Unsere Hilfe gilt christlichen Kirchen aller Bekenntnisse."