Wie zynisch muss man sein, um das Schicksal Nawalnys zu missbrauchen, um der Debatte um Taurus-Raketen neuen Schwung zu verleihen

Assange, Julian, Wikileaks. Quelle: hafteh7, Pixabay License, Freie kommerzielle Nutzung, kein Nachweis nötig

Auch wenn die genauen Umstände noch ungeklärt sind, steht fest: Die Verantwortung für den Tod Nawalnys tragen diejenigen, die ihn seiner Freiheit beraubt und unter unerträglichen Umständen inhaftiert haben. Was Sie allerdings zu diesem Anlass aufführen, ist an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten. Wenn Ihnen Freiheit und Menschenrechte wirklich wichtig wären, warum kommt von Ihnen kein Wort zu Julian Assange, über dessen Schicksal heute in London verhandelt wird und der seit fünf Jahren in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis unter unerträglichen Haftbedingungen festgehalten wird und inzwischen so krank ist, dass infrage steht, ob er die nächsten Monate überleben wird?

Und wie zynisch muss man sein, um das Schicksal Nawalnys zu missbrauchen, um der Debatte um Taurus-Raketen neuen Schwung zu verleihen. Setzen Sie sich für Friedensverhandlungen und einen Waffenstillstand ein! Und tun Sie etwas für die Freilassung von Julian Assange, damit die Welt sieht, dass Demokratien mit ihren Kritikern anders umgehen als Diktaturen.

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Über Sahra Wagenknecht 126 Artikel
Sahra Wagenknecht, geboren in Jena, ist eine deutsche Volkswirtin, Publizistin und Politikerin (PDS, Die Linke). Ab 2011 war sie dort stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion. Von 2015 bis 2019 war sie zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende und als solche zugleich bis 2017 Oppositionsführerin. Seit der Parteigründung im Januar 2024 ist sie zusammen mit Amira Mohamed Ali Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht.