Noch nie lebten so viele Menschen in Altersarmut wie unter der Ampel. Besonders ausgeprägt ist der Anstieg der Armut bei Frauen: Inzwischen ist mehr als jede fünfte Frau über 65 Jahren von Altersarmut betroffen. Ich finde, die Ampel sollte sich dafür schämen, denn sie ist dafür verantwortlich, dass die Renten in den vergangenen Jahren dreimal hintereinander real gesunken sind. Rentnerinnen und Rentner gehören zu den großen Verlierern der Teuerung. Sie leiden aber auch unter einem grottenschlechten Rentensystem: So liegt das Rentenniveau in Deutschland rund zehn Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt. Ich finde: Wir brauchen eine Volksabstimmung über ein Rentensystem wie in Österreich! In Wien sind die Renten im Schnitt 800 Euro höher als in Würzburg. Was Österreich kann, muss auch Deutschland können.
Das niedrige Lohnniveau in Deutschland ist gesellschaftlicher Sprengstoff. Besonders die Löhne von Frauen sind alarmierend gering: Mehr als jede vierte Beschäftigte verdient unter 14 Euro pro Stunde. Selbst Arbeit zu einem Durchschnittslohn reicht nicht mehr, um im Alter eine auskömmliche Rente zu beziehen. Nicht Sprachverrenkungen beim Gendern bringen Gleichstellung, sondern eine Politik, die Armutslöhne verbietet. Der 1. Mai in diesem Jahr sollte Druck für einen Mindestlohn von 14 Euro und eine Stärkung der Tarifbindung machen. Die Ampel muss hier endlich liefern, denn die Erhöhung des Mindestlohns um magere 41 Cent zum 1. Januar war ein schlechter Witz. Wie soll man davon steigende Mieten und Lebensmittelpreise bezahlen? Leistung muss sich endlich wieder lohnen. Es kann nicht sein, dass zig Millionen Menschen von ihrem Gehalt keine anständige Wohnung mehr bezahlen können oder trotz jahrzehntelanger harter Arbeit im Alter nur eine Armutsrente beziehen.
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