Bereits seit Tausenden von Jahren sind Farbedelsteine das Sinnbild von Reichtum und Wohlstand. Ihnen werden auch verschiedene, mystische Eigenschaften nachgesagt, die ihren Besitzerinnen und Besitzern Glück, Erfolg und Liebe bringen sollen. Auch heute sind diese Edelsteine noch sehr beliebt, wobei diesen kaum mehr heilende oder magische Kräfte nachgesagt werden. Sie verkörpern einen wunderschönen Anblick mit einer Wertanlage. Außerdem werden diese Juwelen in der heutigen Zeit als Investment genutzt, bei dem die Anlage auf einen längeren Zeitraum ausgelegt ist. Gerade in Deutschland haben sich unter den beliebtesten Farbedelsteinen vor allem drei ganz besonders herauskristallisiert: Rubin, Saphir und Smaragd – auch „Big Three“ genannt – sind sehr unterschiedliche Steine und doch vereint sie die Eigenschaft, in ihrer individuellen Form und Gestalt von schönstem Aussehen geschaffen zu sein. Was genau diese Farbedelsteine ausmacht, welche Bedeutung ihnen nachgesagt wird und woher sie kommen, weiß Chris Pampel, Inhaber des Deutschen Edelstein Kontors.
Rubin
Der Rubin lässt sich sofort an seiner unverwechselbaren und strahlend roten Farbe erkennen. Aus diesem Grund trägt dieser wunderschöne Edelstein seinen Namen auch von dem Wort „rubeus“, welches aus dem lateinischen übersetzt für die Farbe Rot steht. Dieser Stein besteht aus dem Mineral Korund. Durch verschiedene Spurenelemente wie Chrom, Titan oder Eisen verwandeln sich diese Korunde in einzigartige Edelsteine mit den unterschiedlichsten Farben, wobei nur diese als Rubin bezeichnet werden, die auch rot sind. Andere Farben sind unter dem Namen Saphir bekannt und weisen andersartige, chromatische Eigenschaften auf als der Rubin. Rubinfunde gibt es in mehreren Ländern. Der „typische Herkunftsort“ dieses Farbedelsteins wird mit dem Mogok-Tal in Nord-Zentral-Myanmar in Verbindung gebracht. Aktuell sind die qualitativ bedeutendsten Fundstätten marmorgebundene Vorkommen in Mosambik und Tansania, wogegen für den Weltmarkt bedeutend auch Vietnam, Kambodscha sowie Afghanistan und Pakistan relevante Mengen fördern. Thailand ist als asiatisches Schleifer- und Handelszentrum bekannt, jedoch gingen die Funde zurück. In Indien und im mittelalterlichen Europa wurde der Stein lange Zeit vor allem für seine Kräfte als Lebensspender und Bringer von Glück und prophetischen Wesenszügen geschätzt.
Saphir
Der Saphir erhielt seinen Namen aus einer Ableitung des griechischen Wortes „sappheiros“, welches blau bedeutet. Als blauer Edelstein wird der Saphir auch im Original dargestellt, wobei es diesen wunderbaren Farbedelstein auch in vielen anderen Farben wie Rosa, Pink, Gelb und Grün gibt. Ganz besondere Exemplare sind Padparadscha Saphire, ihre Farbe gleicht der der Lotusblüte. Obwohl heute etwa ein Fünftel der Saphire aus Madagaskar stammt, ist das älteste, noch heute für den Weltmarkt sehr relevante Abbaugebiet für dieses blaue Juwel Sri Lanka. Bereits einige Jahrhunderte vor Christus sollen Römer und Griechen die Edelsteine aus dieser Region schon verwendet haben. Weitere Fundorte liegen auf dem afrikanischen Kontinent, in Kambodscha und Vietnam. Besonders mehrfarbige Saphire (grün-blau bicolor) sind in Australien zu finden. Im 19. Jahrhundert wurden besonders strahlend Blaue Saphire in Kaschmir entdeckt, jedoch die dortigen Ressourcen waren sehr schnell aufgebraucht. Kaschmir Saphire gelangen heute gelegentlich wieder auf den Markt und sind für ihren seidig-sanften Blauton bekannt und beliebt.
Smaragd
Der Smaragd in Investmentqualität findet sich meist in hydrothermalen Adern in Tonschiefergestein. Zwar ist Tonschiefer häufig, doch dass sich eine aluminium- und silikatreiche Lösung mit Chrom (dem farbgebenden Element) bei niedrigen Temperaturen bildet, ist ungewöhnlich. Die markanteste Eigenschaft dieses Edelsteins ist seine “smaragdgrüne” Farbe. Aufgrund dieser erhielt der Smaragd seinen Namen auch vom griechischen Wort „smaragdos“, welches “grüner Edelstein” bedeutet. Die ältesten Minen für den Abbau dieses Farbedelsteins dürften in die Zeit des alten Ägyptens auf das Jahr 1.300 vor Christus zurückgehen. Heute ist Südamerika das neue Zentrum für den Abbau von Smaragden, da es dort die größten Vorkommen gibt. Auch hat sich Afghanistan wieder zu einem bekannten Fund- und Schleifzentrum für Smaragde entwickelt. Besonders in Kolumbien und Brasilien werden viele dieser Juwelen gewonnen. Die Farbe Grün steht für das Leben, da sie Harmonie, Liebe zur Natur sowie Lebensfreude vermittelt. Bereits im alten Rom wurde die Farbe mit Venus, der Göttin der Schönheit und Liebe assoziiert, und auch heute noch hat sie in etlichen Kulturkreisen und Religionen einen besonderen Stellenwert.
Fazit:
„The Big Three“ sind die drei in Deutschland beliebtesten Farbedelsteine Rubin, Saphir und Smaragd. Jeder einzelne dieser Steine ist einzigartig und jeder Art werden verschiedene Eigenschaften und mystische Kräfte nachgesagt. Während der Rubine immer rot und Smaragde immer grün sind, kann der Saphir vielfältig gefärbt sein und in verschiedenen Farben vorkommen. Landläufig denkt man zwar an saphirblaue Edelsteine, aber auch viele andere Farben sind beim Saphir möglich. Edelsteine sind bereits seit Jahrtausenden das Sinnbild für Reichtum und Schönheit und werden sicher auch weiterhin die Menschheit faszinieren.