Eine „bestandbezogene“ Ausstellung „aus der Perspektive der Freunde“ zeigt zum Wagner-Jubiläumbis zum 28. Mai die Bayerische Staatsbibliothek in ihrer Schatzkammer. Fokussiert wird Richard Wagner – wie bereits das schöne Plakat ankündigt -im Umkreis der ihm nahe stehenden Personen während seines kurzen Aufenthaltes in München. Sichtbar und auch dank einer kostenlosen Audioguide hörbar wird das „System Wagner“, die Arbeit des Komponisten, der „mit vielen Opern im Gepäck“ nach München kam, seine Beziehungzum Dirigenten und Pianisten Hans von Bülowund seiner Frau Cosima Liszt sowie zu den Sängern Malvina und Ludwig Schnorr von Carolsfeld wie natürlich auch zu König Ludwig II, der achtzehnjährig das unbequeme Musikgenie in die bayerische Hauptstadt holte und sich schließlich gezwungen sah, ihn in ein erneutes Schweizer Exil zu entlassen. Briefe, Druckgrafiken Fotografien und Originalpartituren reflektieren akribisch, was sich in jenen eineinhalb Jahren 1864-65 abspielte. Eine„Schwellenzeit “, in der Wagner – das große künstlerische Potential des Königlichen Hof- und Nationaltheaters nutzend – die Uraufführung vom Musikdrama Tristan und Isolde vorbereiten und erleben durfte sowie Pläne zur Gründung einer „Deutschen Musikschule“und zur Errichtung eines neuen Opernhauses schmiedete. Letzteres sollte auf Wunsch von König Ludwig II. nach Wagners Kriterien (mit verdecktem Orchestergraben und amphitheatralischer Form des Zuschauerraumes) von Gottfried Semper provisorisch im Glaspalast, später definitiv als „Festtheater der Zukunft“ auf den Isarhöhen in der Nähe des heutigen Maximilianeums erbaut werden.
Bereichert wird die Werkschau durch Kunstwerke aus verschiedenen Zeiten, die vom ausdrucksstarken Hans von Bülows Portrait des Malerfürsten Franz von Lenbach zu Kostüm- und Bühnenbildentwürfen sowie Szenenbildern aus dem Deutschen Theatermuseum reichen. Eindrucksvoll besticht die in der Mitte des dunklen Raumes eine im Bereich Schwaben/Bodensee um 1240 bis 1250 angefertigte illuminierte Handschrift von Gottfried von Straßburgs Tristan und Isolde, die alle Blicke auf sich lenkt. Zur Ausstellung ist ein informativer und reich bebilderter Katalog ( Allitera Verlag, 165 Seiten, € 16, 90) unter Mitwirkung der AutorinnenDr.Sabine Kurth und Dr. Ingrid Rückerterschienen, in dem die umfangreiche Forschungsarbeit des Teams der Musikabteilung der BSB unter Dr. Reiner Nägele dokumentiert wird. Daraus entsteht ein lebendiges, vielschichtiges Bild der Residenzstadt München zu einer Zeit, die zu den kreativsten und impulsreichsten in der deutschen Geschichte gehört.Eine „bestandbezogene“ Ausstellung „aus der Perspektive der Freunde“ zeigt zum Wagner-Jubiläumbis zum 28. Mai die Bayerische Staatsbibliothek in ihrer Schatzkammer. Fokussiert wird Richard Wagner – wie bereits das schöne Plakat ankündigt -im Umkreis der ihm nahe stehenden Personen während seines kurzen Aufenthaltes in München. Sichtbar und auch dank einer kostenlosen Audioguide hörbar wird das „System Wagner“, die Arbeit des Komponisten, der „mit vielen Opern im Gepäck“ nach München kam, seine Beziehungzum Dirigenten und Pianisten Hans von Bülowund seiner Frau Cosima Liszt sowie zu den Sängern Malvina und Ludwig Schnorr von Carolsfeld wie natürlich auch zu König Ludwig II, der achtzehnjährig das unbequeme Musikgenie in die bayerische Hauptstadt holte und sich schließlich gezwungen sah, ihn in ein erneutes Schweizer Exil zu entlassen. Briefe, Druckgrafiken Fotografien und Originalpartituren reflektieren akribisch, was sich in jenen eineinhalb Jahren 1864-65 abspielte. Eine„Schwellenzeit “, in der Wagner – das große künstlerische Potential des Königlichen Hof- und Nationaltheaters nutzend – die Uraufführung vom Musikdrama Tristan und Isolde vorbereiten und erleben durfte sowie Pläne zur Gründung einer „Deutschen Musikschule“und zur Errichtung eines neuen Opernhauses schmiedete. Letzteres sollte auf Wunsch von König Ludwig II. nach Wagners Kriterien (mit verdecktem Orchestergraben und amphitheatralischer Form des Zuschauerraumes) von Gottfried Semper provisorisch im Glaspalast, später definitiv als „Festtheater der Zukunft“ auf den Isarhöhen in der Nähe des heutigen Maximilianeums erbaut werden.
Der Artikel ist bereits erschienen in
und – Das Münchner Kunstjournal
Jg.30. , H.52, April-Juni 2013
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