Rasch vergriffen: Stucks Haupt der Medusa – Münchens 3. „Highlights“ sind vom 28. Oktober bis 1. November Treffpunkt der Kunstliebhaber

„Gemälde des 19. Jahrhunderts, Kunst auf Papier, Skulpturen“ – in dieser Abteilung der zum 3. Mal in der Münchner Residenz abgehaltenen internationalen Kunstmesse München mit dem ehrgeizigen Titel „Highlights“ (28. Oktober bis 1. November) bietet „Kunkel Fine Art“ ein Pastellbild auf Papier an.Es hätte gut und gerne in das dem Firmensitz geographisch nah gelegene Museum Villa Stuck gepasst: „Das Haupt der Medusa“. Franz von Stuck schuf das 26,5 x 32,5 cm große Werk – es ist rechts unten signiert – um 1892 (s. Foto). Keine fünf Minuten hing das Bild bei Kunkel am Stand C 5, da hatte es schon einen roten Punkt weg: verkauft! An einen Privatsammler. Hatte die Stuck-Villa kein Geld? Oder hat sie geschlafen? Wer auch immer der glückliche Besitzer des Medusa-Hauptes aus den Pinseln Franz von Stucks ist – er hat es mit einem streng blickenden, bleichen Frauengesicht zu tun. Beide Augen weit offen, der Mund streng geschlossen. Schlangenhaar umwallt das Antlitz des Gorgonen-Fabelwesens. Kostbar ist der mehrfach profilierte Rahmen.
Im Kaiserhof der Münchner Residenz (Zugang vom Hofgarten) trifft sich die Kunstwelt fünf Herbsttage lang. Exponate von der Antike bis zur Klassischen Moderne und Kunst nach 1945 präsentieren 56 Kunsthändler im fürstlichen Ambiente. Zum ersten Mal dabei: elf italienische Kunsthändler. Die Münchner „Highlights“-Chefs Konrad O. Bernheimer und Georg Laue kooperieren mit der Biennale Internazionale dell` Antiquariato di Firenze.
Münchens 2. Bürgermeister Josef Schmid hat sich bereit erklärt, die Vernissage zu eröffnen. Super-Qualität der erlesenen Objekte wird ebenso garantiert wie eine enorme Vielfalt der Gegenstände: von Barockmobiliar bis zu Marmorbüsten, von Kusstafeln bis zu Bozzetti und Modelli, von Terrakotta-Figuren bis zu Schiele- und Picasso-Zeichnungen, von silbergetriebenen Deckelbechern bis zu Jugendstil-Schmuck, Geschirr und Hinterglasmalerei. Eine Schau ist auch diesmal wieder der Stand von Georg Laue mit Wunderkammer-Objekten, von denen ein eigener Zauber ausgeht.
Gratis gibt es das „Highlights“-Magazin mit allen wichtigen Adressen und ausgewählten Aufsätzen sowie Abbildungen ausgewählter Exponate. Das Rahmenprogramm ist eine Spezialität – nicht nur für Kunstkenner, sondern auch für solche, die es werden wollen. Expertinnen wie Virginie Spenlé und Johanna zu Eltz sind am 31. Oktober bzw. 1. November von 16 bis 17 Uhr als kundige Führerinnen präsent. Zusätzlich werden drei jeweils einstündige Messeführungen angeboten: 29. Oktober: 16.30 Uhr, 31. Oktober und 1. November: 12 Uhr. Ina Müller spricht am 28. Oktober um 16 Uhr über Kaiserbesuche in der Münchner Residenz, Corinna Rönnau tags darauf zur selben Zeit über Tafelgerät in der Schatzkammer. Zu Canaletto lässt sich am 30. Oktober um 16 Uhr die Restauratorin Bettina Schwabe aus, die Uhrmachermeisterin Birgit Kremer gibt am 31. Oktober um 10.30 Uhr über Steinschneidekunst Bescheid. Max Tillmann stellt am 1. November um 10.30 Uhr Kurfürst Max Emanuel als Gemäldesammler vor.
Einen „Langen Abend“ gibt es am 29. Oktober. Da ist die Kunstmesse „Highlights“ bis 22 Uhr geöffnet. – Kontakt: www.munichhighlights.com.

Über Hans Gärtner 502 Artikel
Prof. Dr. Hans Gärtner, Heimat I: Böhmen (Reichenberg, 1939), Heimat II: Brandenburg (nach Vertreibung, `45 – `48), Heimat III: Südostbayern (nach Flucht, seit `48), Abi in Freising, Studium I (Lehrer, 5 J. Schuldienst), Wiss. Ass. (PH München), Studium II (Päd., Psych., Theo., German., LMU, Dr. phil. `70), PH-Dozent, Univ.-Prof. (seit `80) für Grundschul-Päd., Lehrstuhl Kath. Univ. Eichstätt (bis `97). Publikationen: Schul- u. Fachbücher (Leseerziehung), Kulturgeschichtliche Monographien, Essays, Kindertexte, Feuilletons.

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