Prunkbauten des Absolutismus: Schloss Schönbrunn

Eckpunkte der österreichischen Geschichte
Die Geschichte des Schlosses Schönbrunn war immer mit dem Haus Habsburg verbunden.
Nach der Wahl Rudolfs I. zum römisch-deutschen König etablierten die Habsburger mit dem Erwerb der Herzogtümer Österreich und Steiermark (durch Belehnung der Söhne Rudolfs) eine bedeutende Hausmacht.[1] Mit weiteren Gebietszuwächsen im Osten und dem Verlust der althabsburgischen Besitzungen in der Schweiz durch die Schweizer Habsburgerkriege im 14. und 15. Jahrhundert verlagerte sich das Machtzentrum endgültig in das Ostalpengebiet. Die Habsburg selbst fiel 1415 an die Eidgenossen. Dennoch blieben die Beziehungen der Habsburger zu ihrem früheren Kernland eng. Dies zeigte sich unter anderem am Kloster Muri und an der Abtei Königsfelden, zuletzt am jahrzehntelangen Aufenthalt der letzten Kaiserin, Zita, in der Schweiz.
Die Nichtberücksichtigung im Kreis der Kurfürsten in der Goldenen Bulle veranlasste Herzog Rudolf IV. 1358 / 1359 zu einer Fälschung, dem Privilegium Maius, in dem er den Erzherzogstitel, der später für die Habsburger charakteristisch wurde, für sich beanspruchte. Jedoch kam schon der italienische Gelehrte Francesco Petrarca zu dem Urteil, dass die Urkunden gefälscht worden waren. Das Privilegium Maius wurde erst 1453 durch den Habsburger Kaiser Friedrich III. bestätigt und reichsrechtlich anerkannt.[2]
Seit der Wahl König Albrechts II. 1438 stellten die Habsburger – mit Ausnahme Kaiser KarlsVII. (1742–1745) – alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches bis zu dessen Ende 1806. Mit Hilfe ihrer Heiratspolitik erwarben die Habsburger im auslaufenden 15. Jahrhundert durch MaximilianI. die burgundischen Niederlande, die Freigrafschaft Burgund und danach die Kronen Spaniens, Böhmens, Kroatiens und Ungarns (Habsburgermonarchie).
Mit den Nachfolgern von Kaiser Karl V. teilten sich die Habsburger in eine spanische und in eine österreichische Linie. Nach dem Erlöschen der spanischen Linie mit KarlII. 1700 konnten die österreichischen Habsburger im spanischen Erbfolgekrieg nur einen kleinen Teil des spanischen Erbes gewinnen.
1740 starb auch die österreichische Linie im Mannesstamm aus.[3] Durch die Pragmatische Sanktion von 1713 hatte KarlVI. für diesen Fall das Erbrecht weiblicher Nachkommen gesichert, wodurch seine Tochter Maria Theresia die Herrscherrechte übernahm. Die regierende Erzherzogin von Österreich und Königin u.a. von Ungarn (mit Kroatien) und Böhmen (1740–1780) zählte zu den prägenden Monarchen der Ära des aufgeklärten Absolutismus. Nach dem Tod des Wittelsbachers Karl VII. 1745 erreichte sie die Wahl und Krönung ihres Gatten FranzI. Stephan zum römisch-deutschen Kaiser. Ohne eigene Hausmacht und ohne nennenswerte militärische oder politische Begabung widmete sich Franz Stephan vor allem der finanziellen Absicherung der kaiserlichen Familie – womit er sehr erfolgreich war. Die Regierungsgeschäfte der Habsburgermonarchie führte seine Frau allein. Wie jede Gattin eines Kaisers wurde sie, obwohl nicht selbst gekrönt, als Kaiserin tituliert.
Maria Theresia musste unmittelbar nach Antritt der Herrschaft den Österreichischen Erbfolgekrieg bestehen. Zwar büßte sie den größten Teil Schlesiens und die Grafschaft Glatz an Friedrich II. von Preußen ein, konnte aber alle weiteren Habsburger Besitzungen wahren. In der Folge betrieb sie eine umfassende Reformpolitik in verschiedenen Bereichen. Dazu gehörten die Staatsorganisation, das Justiz- und das Bildungswesen. In der Wirtschaftspolitik verfolgte sie eine neuere Form des Merkantilismus. Im Sinne des aufgeklärten Absolutismus wurde die Bedeutung der Stände und partikularen Kräfte zurückgedrängt und dadurch der Zentralstaat gestärkt. Außenpolitisch suchte Maria Theresia den Ausgleich mit Frankreich. Nach dem Siebenjährigen Krieg musste sie endgültig auf Schlesien verzichten. Im Zuge der Ersten Polnischen Teilung erwarb sie Galizien.[4]
Nach dem Tod ihres Ehemannes 1765 machte sie ihren Sohn JosephII., der wie sein Vater zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt wurde, zum Mitregenten in den habsburgischen Erblanden. Allerdings erwies sich aufgrund unterschiedlicher politischer Vorstellungen die Zusammenarbeit zwischen Mutter und Sohn als relativ schwierig. Joseph II. war der erste Monarch des Hauses Habsburg-Lothringen, das bis 1918 regierte.
In den darauffolgenden Jahren wurden von Maria Theresia einige Änderungen für die Erblande in Österreich und Böhmen durchgeführt:[5]
Sonderrechte in der Monarchie wurden eingeschränkt.
Die Nebenländer verloren das Recht auf eine eigene Verwaltung.
Die Stände verloren ihr Mitspracherecht bei Entscheidungen der Regierung.
Justiz und Verwaltung wurden getrennt.
Die Hofkammern der österreichischen und der böhmischen Länder wurden zu einer zentralen Finanz- und Militärbehörde vereint.
Der Adel wurde zum Dienst für die Monarchie verpflichtet.
Die Unterrichtspflicht wurde eingeführt.
Der ungarische Adel, der Maria Theresia im Machtkampf am Beginn ihrer Herrschaft unterstützt hatte, behielt seine Privilegien. Es entstand somit ein österreichisch-ungarischer Dualismus. Unter Maria Theresia begann man, die damals sehr dünn besiedelten Gebiete in Galizien und Lodomerien, dem Banat und Siebenbürgen zu besiedeln.[6] Die prägendste Einwanderergruppe waren die Donauschwaben. Diese Siedlungspolitik wurde bis zum Zerfall der Monarchie weitergeführt und führte unter anderem auch zur Ansiedlung von Juden in der Bukowina, die im späten 19.Jahrhundert die dortige Kultur stark prägten.
1765 wurde ihr Sohn Joseph II. Kaiser des römisch-deutschen Reiches und zum Mitregenten ernannt, er sollte jedoch erst nach dem Tod Maria Theresias 1780 die Amtsgeschäfte zur Gänze übernehmen. JosephII. führte viele Reformen durch; seine Regierungsform (Josephinismus) wurde später als aufgeklärter Absolutismus bezeichnet.[7] Er öffnete ab 1766 bisherige Privatparks des Kaiserhofes für jedermann. Er schaffte 1781 die Leibeigenschaft ab und schloss Klöster, die nur kontemplativ tätig waren und keine Leistungen für die Allgemeinheit erbrachten. Nachdem 1779 im Frieden von Teschen das Innviertel für Österreich gewonnen wurde, scheiterte 1785 der Versuch, Bayern gegen die Österreichischen Niederlande zu tauschen. Weitere Reformen wurden vor allem durch den Widerstand Ungarns und der Österreichischen Niederlande verhindert, wo 1789 die Brabanter Revolution ausbrach. Trotzdem gilt Joseph als wichtiger Aufklärer und entscheidender Wegbereiter der bürgerlichen Gesellschaft.
Österreich wirkte 1773 an der ersten und in der Folge 1795 an der dritten Teilung Polens mit.[8] (Maria Theresia wollte 1773 dem Gebietsgewinn von Preußen und Russland nicht untätig zuschauen.) Bei der ersten Teilung erhielt Österreich Galizien mit dem Gebiet um Lemberg und gründete das Königreich Galizien und Lodomerien. Bei der dritten Teilung konnte Österreich das später Westgalizien genannte Gebiet mit Kleinpolen bis südöstlich von Warschau für sich gewinnen.
Josephs Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder LeopoldII. Seine Hilfe –gemeinsam mit Preußens Friedrich WilhelmII.– für den französischen König LudwigXVI. kam nicht mehr zustande, LeopoldII. starb völlig überraschend im März 1792 im Alter von 44Jahren. Nach ihrer Hochzeit mit Franz Stephan von Lothringen nannte sich die Dynastie Habsburg-Lothringen. Sie stellte nach dem Tod Kaiser Franz'I. Stephan von 1765 bis 1806 die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. 1806 legte Kaiser FranzII. als Folge der napoleonischen Kriege die Krone nieder; das Heilige Römische Reich war damit de facto erloschen.
Schon zuvor, nämlich 1804, hatte Kaiser Franz II. als Franz I. das erbliche Kaisertum Österreich proklamiert, um Ranggleichheit mit Napoleon zu wahren, welcher im gleichen Jahr zum Kaiser der Franzosen proklamiert worden war. Das Kaisertum Österreich umfasste sämtliche habsburgischen Erbländer. 1867 erfolgte die Umwandlung zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie; diese zerfiel mit dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918.[9]
Im neuen Kaisertum Österreich wurde die im Auftrag von Kaiser Rudolf II. 1602 in Prag angefertigte Privatkrone des Hauses Habsburg zur offiziellen österreichischen Kaiserkrone erklärt, doch fand eine Krönung zum Kaiser von Österreich niemals statt. Allerdings ließ sich Franz I. die Krone tragend malen. Hingegen ließen sich alle österreichische Kaiser – Franz I. (1804–1835), Ferdinand I.(V.) (1835–1848), Franz Joseph I. (1848–1916) und Karl I.(IV.) (1916–1918)– mit der Stephanskrone zu ungarischen Königen krönen, um dem ungarischen Staatsrecht Genüge zu tun; Franz Joseph freilich erst 1867, nach einem fast zwanzigjährigen Kampf mit den ungarischen Ständen. Die Krönung mit der böhmischen Wenzelskrone fand letztmals 1836 für Ferdinand I.(V.) statt. Er war auch der einzige österreichische Kaiser, der (1838) mit der Eisernen Krone der Lombardei gekrönt wurde.
Das neue Kaisertum Österreich war ein Vielvölkerstaat, in dem außer Deutsch auch Ungarisch, Italienisch, Tschechisch, Polnisch, Ukrainisch, Rumänisch, Kroatisch, Serbisch, Slowakisch und Slowenisch gesprochen wurde. Mit seinen vormals zum Heiligen Römischen Reich gehörenden Gebieten gehörte es ab 1815 zum Deutschen Bund, in dessen Bundesversammlung der österreichische Gesandte den Vorsitz führte. Salzburg fiel im Jahr 1816, nach mehrmaligem Besitzwechsel, als Herzogtum an das Kaisertum Österreich, nachdem es seit 1328 ein eigenständiges geistliches Reichsfürstentum (Erzstift Salzburg) gewesen war.[10]
Leitender Politiker des österreichischen Biedermeiers war der Außenminister und spätere Staatskanzler Metternich. Ihm ging es darum, die Bevölkerung mit Zensur und Spitzelsystem zu kontrollieren, um mittels Restauration die alte Ordnung, die absolute Monarchie zu erhalten. Die gleichen Ziele hatten zu dem Zeitpunkt Preußen und Russland; gemeinsam gründeten diese drei Monarchien die Heilige Allianz. Andererseits fand in dieser Epoche auch die Industrialisierung Österreichs statt..
In der Revolution des Jahres 1848 strebten die Völker der Monarchie nach Demokratie und Unabhängigkeit, Staatskanzler Metternich wurde verjagt.[11] Nur die k.k. Armee unter Radetzky, Jelačić und Windisch-Graetz und die Hilfe der russischen Armee sicherten der Monarchie das Überleben. Am 2. Dezember 1848 löste auf Wunsch der Dynastie der 18-jährige Franz Joseph den kranken Kaiser FerdinandI. auf dem Thron ab. Der unerfahrene neue Herrscher hielt 1849 Gericht über die aufständischen Ungarn und ließ ein Dutzend der höchsten ungarischen Heerführer hinrichten. 1851 hob er im Silvesterpatent die von ihm selbst oktroyierte Verfassung auf. Seine Popularität war in den ersten 20 Jahren seiner Regierung ausgesprochen gering.[12]
Im Kampf um die Vormachtstellung im Deutschen Bund (Deutscher Dualismus) erzwang Preußen unter Bismarck eine Entscheidung im Sinn der kleindeutschen Lösung ohne Österreich. Im Deutschen Krieg 1866 unterlag Österreich, das den Deutschen Bund anführte, den Preußen in der Schlacht bei Königgrätz.[13] Der Deutsche Bund löste sich auf und Österreich spielte im weiteren deutschen Einigungsprozess keine Rolle mehr. Bereits 1859 hatte Österreich nach der Schlacht von Solferino die Vorherrschaft in Norditalien verloren. Mit der Niederlage im Deutschen Krieg musste es 1866 auch noch Venetien an das mit Preußen verbündete Italien abtreten.
Der durch die Niederlagen politisch geschwächte Kaiser musste im Inneren tiefgreifende Reformen durchführen und seine (neo-)absolutistische Regierungsweise aufgeben. Gegen seinen zähen Widerstand erreichten seine Berater die Umwandlung in eine konstitutionelle Monarchie: mit dem auf das unzweckmäßige Oktoberdiplom 1860 folgenden Februarpatent 1861, mit dem der Reichsrat als Parlament geschaffen wurde.[14]
Der mit Ungarn erzielte Ausgleich von 1867 beendete den Boykott des Staates durch die magyarische Aristokratie und führte zur Umwandlung des bisherigen Einheitsstaates in die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie, eine Realunion. In Cisleithanien (ein Begriff der Bürokraten- und Juristensprache), der inoffiziell meist Österreich genannten westlichen Reichshälfte, wurde dies durch die sogenannte Dezemberverfassung 1867, die bis 1918 in Kraft blieb, effektuiert.[15] Die durch den Ausgleich erfolgte Begünstigung der Magyaren, die in der Innenpolitik nun von Österreich weitestgehend unabhängig wurden, gegenüber den anderen Völkern der Monarchie heizten die Nationalitätenkonflikte weiter an. Während die Bestrebungen der tschechischen Nationalbewegung um einen Österreichisch-Tschechischen Ausgleich scheiterten, konkurrierten die slowakische Nationalbewegung und in geringerem Maße die von kroatischen Intellektuellen angeführte Illyrische Bewegung, die von Russland unterstützt wurde, mit der Magyarisierungspolitik der ungarischen Regierung.[16]
In Österreich führten die nationalen Wünsche der einzelnen Völker zu einer politisch überaus schwierigen Situation. Im Reichsrat, dessen Männerwahlrecht sukzessive demokratisiert wurde, bestanden von den 1880er Jahren an nur kurzlebige Zweckbündnisse; tschechische Abgeordnete betrieben Obstruktionspolitik. Der Reichsrat wurde vom Kaiser deshalb oft Monate lang vertagt. Die k.k. Regierungen wechselten häufig, Beobachter sprachen von Fortwursteln statt zielgerichteter Politik.[17]
Nach dem erzwungenen Rückzug aus Deutschland und Italien hatten der Kaiser und seine außenpolitischen Berater Südosteuropa als neues Einflussgebiet erkoren. Mit der 1908 erfolgten Annexion des 1878 mit Zustimmung des Berliner Kongresses besetzten Bosnien, die die Bosnische Annexionskrise auslöste, wurde Habsburg für viele politische Aktivisten auf dem Balkan zum Feind, der den nationalen Zusammenschluss behinderte.[18] Außerdem trat die Monarchie dort in Konkurrenz zu Russland, das sich als Schirmherr aller Slawen bezeichnete.

Schloss Schönbrunn
Der Name Schönbrunn geht auf einen Kaiser Matthias zugeschriebenen Ausspruch zurück, der hier im Jahr 1619 auf der Jagd einen artesischen Brunnen „entdeckt“ und ausgerufen haben soll: „Welch’ schöner Brunn“. Gebaut als Residenz für Kaiserin Eleonora Gonzaga zwischen 1638 und 1643, wurde die Anlage in der Zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 schwer beschädigt. 1687 gab Leopold I. für seinen Thronfolger Joseph I. einen repräsentativen Neubau von Johann Bernhard Fischer von Erlach in Auftrag.[19]
Der barocke Palast war von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges die Sommerresidenz des österreichischen Kaiserhauses. Das Schloss war in dieser Zeit fast durchgehend von einem mehrere hundert Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und wurde zu einem kulturellen und politischen Mittelpunkt des Habsburgerreiches. Während der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde es auch k. k. Lustschloss Schönbrunn genannt.
Das Pathos des Barocks konnte sich im Zuge der Gegenreformation und katholischen Reform und der damit einhergehenden Lehre und Praxis sowie in der Verherrlichung des absolutistischen Herrschers voll entfalten. Demgegenüber huldigte man in der nachfolgenden Zeit des Rokokos dem Schönheitsideal der höfischen Gesellschaft und brachte es in Gestalt verspielter und eleganter Formen lebhaft zum Ausdruck. Charakteristisch in diesem Bau- und Dekorationsstil sind überbordende Verzierungen wie an Bauten, Innenräumen, Möbeln, Geräten etc. und vor allem der Verzicht auf jegliche Symmetrie, die im Barock noch als wichtiges Element verwendet wurde. An die Stelle fester Formen treten leichte, zierliche, gewundene Linien und häufig rankenförmige Umrandungen. Diese bewusste Abkehr von Symmetrie wurde später im Jugendstil wieder aufgegriffen.
Das Rokoko brachte eine Verfeinerung des gesamten höfischen Lebens mit sich. Im Barock hatte Ludwig XIV. von Frankreich sein Leben zum öffentlichen Ereignis gemacht, um den Adel am Hofe zu halten und durch Gunstbeweise oder Entzug der Gunst zu lenken. Im Rokoko fand eine Gegenbewegung mit einem Rückzug ins Private statt (Höfischer Eskapismus). An die Stelle monumentaler Machtentfaltung und kraftvoller Dynamik des Barock traten nun kultivierte Lebensführung und ein leichtfüßiges, feinsinniges Lebensgefühl gepaart mit vornehm-zarter Sinnlichkeit und galanten Umgangsformen. In der Plastik und vor allem in der Malerei tauchen häufig private oder gar erotische Themen auf.
Erst ab 1743 wurde unter Kaiserin Maria Theresia durch Nikolaus von Pacassi und Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg das Schloss und der Park in seiner heutigen Form um- und ausgebaut.
Nikolaus Franz Leonhard von Pacassi (1716- 1790) war ein österreichisch-italienischer Architekt des Barock und des Frühklassizismus. 1753 wurde Nikolaus Pacassi als Nachfolger von Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey Leiter des Hofbauamtes. Alle wichtigen Bauprojekte haben auch mit dem kaiserlichen Hof zu tun. Dazu zählen vor allem der Umbau von Schloss Schönbrunn und die Planung des Redoutensaaltraktes in der Wiener Hofburg, sowie der Neubau und Barockisierung von Teilen der Prager Burg. Im Oktober 1772 schied er auf eigenen Wunsch aus dem Dienst des Hofbauamtes aus und war dann bis zu seinem Tode nur noch als Berater tätig. Neben seiner Tätigkeit als Architekt war er seit 1756 auch Professor an der Accademia di San Luca in Rom.[20]
Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenbergwurde vom Staatskanzler Maria Theresias, Wenzel Anton Graf Kaunitz protegiert, so dass er 1765 die baukünstlerische Leitung von Schloss Schönbrunn übertragen bekam, das von Maria Theresia nach dem Tod ihres Ehemannes Kaiser Franz Stephan von Lothringen neu gestaltet wurde. 1766 wurde er geadelt und trug seither den Namen Hetzendorf von Hohenberg. Von 1769 bis 1772 war er Professor an der Architekturschule der Wiener Akademie, von 1773 bis zu seinem Tode deren Direktor. 1773 wurde er außerdem Mitglied der Académie de France in Rom. 1775 erfolgte die Ernennung zum Hofarchitekten, 1776 zum wirklichenHofarchitekten. 1804 wurde er Ehrenbürger der Stadt Wien.
Seine erste Arbeit war die Innenausstattung des Schönbrunner Schlosstheaters, das von ihm in einem noch rokokoartigen Stil eingerichtet wurde.[21] Seine späteren klassizistischen Umbauvorschläge wurden allerdings nicht realisiert. Wichtig wurde Hetzendorf vor allem aber als Gestalter des Schlossgartens, den er nach strengen französischen Prinzipien anlegte. Manche Skulpturen wurden nach seinen Plänen entworfen, so etwa der Neptunbrunnen. Das markanteste Bauwerk des Schlossgartens, die Gloriette, stammt ebenfalls aus seiner Planung. Sie wurde 1772–1775 errichtet und gilt als erstes klassizistisches Bauwerk in Österreich. Sie ist ein Triumphbogen auf dem höchsten Schlosshügel, der sowohl als Aussichtspunkt als auch als optischer Abschluss des Schlossgartens fungiert. Sie ist als Kriegerdenkmal gedacht, daher ist sie mit Kriegs-Trophäen drapiert, die von Johann Baptist Hagenauer und Benedict Hainrizi stammen.
Ein bereits sehr deutliches klassizistisches Zitat sind der Obelisk im Schlossgarten sowie die Römische Ruine(unter Verwendung von Dekorationsteilen des Schlosses Neugebäude), die ihm als erstes Werk dieser Art internationale Anerkennung brachte. Diese künstliche Inszenierung von Verfallenem weist auch schon auf die Romantik hin.[22]
1783 baute er das Palais Pallavicini (damals Palais Fries) am Josephsplatz, gegenüber der Hofburg um. Die Front dieses Gebäudes ist geradezuein antibarockes Modell sie ist nicht auf den Eingang hin akzentuiert und bleibt rein additiv, was noch dadurch verstärkt wird, dass als einzige Skulpturen nicht die obligatorischen Karvatiden neben dem Eingangsportal, sondern die ganze Front entlang Vasen in regelmäßigen Abständen vorgesehen waren. Dies wurde schärfstens abgelehnt, und der Besitzer Moritz Reichsgraf von Fries gab dem Druck der öffentlichen Meinung nach und beauftragte Franz Anton von Zauner (von dem auch das gegenüberstehende Denkmal Joesphs stammt), das Eingangsportal mit Karyatiden auszustatten.
In den folgenden Jahren beschäftigte sich Hetzendorf von Hohenberg vor allem mit der Umgestaltung von Kirchen, namentlich der Wiener Minoritenkircheder Michaelerkirche und der Augustinerkirche, beides ursprünglich gotische gotische Kirchen, die barockisiert worden waren. Die barocke Inneneinrichtung wurde größtenteils entfernt, was ihm den Ruf eintrug, ein „Regotisierer“ zu sein. Dies ist aber durchaus zweischneidig, da er einige Umbauten machen ließ, die der Gotik zuwiderlaufen: etwa ließ er in der Augustinerkirche im Chor Oratorien einbauen, was das für die Gotik wichtige Gefühl der Höhe empfindlich stört. In der Minoritenkirche ließ er den Ludwigschor, einen authentischen gotischen Chor, abmauern (er wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgerissen). Waren diese Änderungen also auch noch klassizistisch inspiriert, ging es ihm doch vor allem um einen harmonischen Gesamteindruck, der durchaus auch die Gotik zur Geltung brachte.
Diese Tendenz zur Neugotik schlug aber in seinen letzten Projekten immer mehr durch, so in seinen (in dieser Form nicht gebauten) Plänen für Schloss Laxenburg, wo er fast so etwas wie eine künstliche mittelalterliche Burg entwarf.
Hetzendorf von Hohenberg verkörperte wie kein anderer die vielfältigen Möglichkeiten seiner Zeit.[23] Durchaus noch mit der Barockarchitektur vertraut, verhalf er dem Klassizismus in Österreich zum Durchbruch, um am Ende bereits so etwas wie den Historismus vorwegzunehmen, dessen Pragmatismus – verschiedene ästhetische Lösungen für verschiedenartige Bauwerke zuzulassen – von ihm bereits vorweggenommen wurde.
Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn (16 ha).
In einem am Hang eines 60m hohen Hügels gelegenen Augebiet des Wienflusses wird 1311 die Khattermühle erstmals urkundlich erwähnt, eine von etlichen Mühlen dieser Gegend. Sie ging 1312 mitsamt dem Areal in den Besitz des Stiftes Klosterneuburg über und wurde nach mehrfachem Besitzerwechsel 1548 vom späteren Wiener Bürgermeister Hermann Bayr erworben, der neben der Mühle seinen Herrensitz errichtete, die sogenannte Katter- oder Gatterburg.
Am 8.Oktober 1569 erwarb Kaiser Maximilian II. das weitläufige Grundstück, ließ es einfrieden und bestückte es mit Feder-, Rot- und Schwarzwild, um es zur Jagd zu nutzen. Er ließ Fischteiche anlegen und in einem gesonderten Bereich exotische Vögel wie Truthühner und Pfauen halten. Die Bezeichnung Fasangarten für den hinteren, nicht öffentlich zugänglichen Teil des Grundstücks weist heute noch darauf hin. Die Mühle wurde im folgenden Jahr abgetragen. Im nun bereits existierenden Tiergarten ließ Maximilian 1570 ein Jagdschloss errichten. Der Bau eines Schlosses war noch nicht vorgesehen: Maximilian ließ zu dieser Zeit auf der anderen Seite der Stadt Schloss Neugebäude erbauen, wo er auch eine Menagerie einrichtete.
1590 schenkte der Erzherzog von Innerösterreich und spätere Kaiser Ferdinand II. das Jagdschloss seinem Kriegszahlmeister Egid Gattermeier, nach dem es lange Zeit hindurch Gatterschloss und der zugehörige Wald Gatterhölzl genannt wurde. 1619 soll Kaiser Matthias, Sohn von Maximilian II., bei einer Jagd in dem Areal eine Quelle entdeckt haben, die später als Schöner Brunnen namensgebend für Schönbrunn wurde. Es soll Gefallen gefunden und eine Erweiterung des Jagdschlosses vorgenommen haben.[24]
Erst Eleonora Gonzaga, Witwe Ferdinands II., der ihr Stiefsohn Ferdinand III. das Anwesen als Witwensitz überlassen hatte, ließ zwischen 1638 und 1643 zum Gatterschloss einen dann Gonzaga-Schloss genannten Zubau errichten, in dem sie standesgemäße Empfänge geben konnte. Zu dieser Zeit ist auch erstmals von „an die hundert welschen Bäumen, darunter 24 Pomeranzen“ die Rede, also von einer frühen Orangerie, und auf einer Rechnung vom 24.Jänner 1642 für eine Holzlieferung taucht erstmals der Begriff Schönbrunn auf. Nach Eleonoras Ableben im Jahr 1655 ging Schönbrunn an Eleonora Magdalena Gonzaga, die dritte Ehefrau des verstorbenen Ferdinand III., als Witwensitz. 1661 legte Kaiser Leopold I. auf dem Schönbrunnerberg (wo heute die Gloriette steht) eine sogenannte Hasenremise an.
Im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 wurde die gesamte Anlage – das Schloss mit seinen Nebengebäuden und allen zugehörigen Gärten – bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt. Zwar bat Eleonora Magdalena Gonzaga darum, wenigstens zwei Zimmer und einen Saal wiederherzustellen, starb aber 1686, bevor es dazu gekommen war.[25]
Erst 1687 gab Leopold I. für seinen Thronfolger Joseph I. einen repräsentativen Neubau in Auftrag. Der soeben zugewanderte Johann Bernhard Fischer, der spätere Fischer von Erlach, schlug 1688 eine pompöse Anlage vor, die Schloss Versailles übertroffen hätte, aber nicht finanzierbar gewesen wäre. Stattdessen wurde der Architekt 1693 mit einer weitaus kleineren Anlage beauftragt, die 1696–1701 über den Trümmern der früheren errichtet und ab 1700, im Wesentlichen fertiggestellt, bewohnt wurde. Fischer wurde 1696 geadelt, das Projekt wurde aber wegen der Erbfolgekriege erst nach dem Tod von Leopold I. im Jahr 1705 von Joseph I. weiter gebaut, jedoch nicht in vorgesehener Form abgeschlossen.
Steinmetzaufträge erhielten die Wiener Meister Veith Steinböck und Thomas Schilck, beide von Eggenburg in Niederösterreich, mit dem Zogelsdorfer Stein, Meister Georg Deprunner von Loretto (damals Ungarn) und Meister Johann Georg Haresleben aus Kaisersteinbruch.[26] Der Kaiserstein, ein harter Kalkstein, wurde für tragende Architekturteile im Schloss verwendet. Nach Josephs Tod 1711 ging Schönbrunn im Jahr 1712 an seine Witwe Wilhelmine Amalie, die das Schloss bis 1722 bewohnte und es schließlich mit den Gärten im Jahr 1728 um 450.000 Gulden an den kaiserlichen Hof verkaufte.[27]
Karl VI. war selbst an Schönbrunn wenig interessiert, schenkte es jedoch 1740 seiner Tochter Maria Theresia, die das Anwesen zum kaiserlichen Sommersitz erkor, der es bis 1918 blieb. 1741 ließ sie eine durchgängige Allee von Schönbrunn zum Schloss Laxenburg anlegen. 1743–1749 wurde das Schloss Schönbrunn nach Plänen ihres Hofarchitekten Nikolaus von Pacassi, der auch an der Hofburg wirkte, von Baumeister Valmagini entscheidend umgebaut und erweitert: So wurde das Gebäude um ein Stockwerk erhöht; in Ziegel ausgeführte Gesimse und Säulen wurden gegen solche aus Stein ersetzt. Dabei gingen beispielsweise Fresken von Johann Michael Rottmayr verloren. Ebenso ließ sie einen Großteil der Inneneinrichtung erneuern, die heute als fast einziges Beispiel eines österreichischen Rokoko gilt.[28]
Das kaiserliche Hofbauamt bezahlte die Steinmetzarbeiten der Umbauten der Jahre 1750–1752 den Meistern Matthias Winkler, Ferdinand Mödlhammer, Gabriel Steinböck und Johann Baptist Regondi.[29] Regondi aus dem kaiserlichen Steinbruch lieferte aus hartem Kaiserstein vor allem Stufen für die repräsentative Blaue Stiege, die Kapellen-, Schnecken- und Geheimstiege und die große Weiße Stiege, ein stattliches Treppenhaus für den Hofstaat mit steinernem Geländer sowie die gartenseitige Freitreppe.
In einem Seitentrakt des Schlosses befindet sich das Schlosstheater, das 1747 eröffnet wurde und wo unter anderem Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart auftraten. Maria Theresia ließ den Garten erweitern, 1752 die Menagerie und 1763 durch Adrian van Steckhoven den botanischen Garten anlegen.[30]
Um 1765 wurde Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, ein Vertreter des Frühklassizismus, bei Hof eingeführt, doch enthielt sich Maria Theresia nach dem Tod ihres Gemahls sieben Jahre lang größerer baulicher Änderungen.[31] Erst 1772 gab sie solche in Auftrag. Hohenbergs markantestes Werk ist die Gloriette (um 1860 auch „das Gloriett“ genannt). Das Bauwerk ist ein Arkadengang auf dem Hügel oberhalb des Schlosses (auch Schönbrunnerberg genannt), der den Schlossgarten optisch abschließt. Gemeint ist sie als Denkmal für den gerechten Krieg (der zum Frieden führt), an der Stelle, wo nach dem ursprünglichen Plan Fischer von Erlachs das Hauptgebäude entstehen sollte, und nach dem zweiten Entwurf ein Belvedere. Man ließ die Galerie und die Säulen –allesamt aus hochwertigem Kaiserstein– abtragen und Säulen, Bogenlaibungen und Gebälkstücke, auch Stufensteine, für die Gloriette verwenden. 1775 waren die Arbeiten abgeschlossen. Ihre Fassade ist seit Josephinischer Zeit im prototypischen Schönbrunner Gelb gehalten.[32]
Zur selben Zeit wie die Gloriette entstanden auch die römische Ruine und der Obeliskbrunnen, die ebenfalls nach den Plänen von Hohenberg ausgeführt wurden. Von den Bildhauern Benedict Henrici, Johann Baptist Hagenauer und Franz Zächerl wurden die zugehörigen Statuen und sonstiges Beiwerk geschaffen. Das Schloss war namensgebend für das Schönbrunner Deutsch, welches bei Hofe ab Ende des 18. Jahrhunderts gesprochen wurde.
1805 und 1809 hielt sich Napoleon mit seinem Gefolge im Schönbrunner Schloss auf, als die Franzosen Wien besetzt hatten. Am 15. Dezember 1805 wurde hier der Vertrag von Schönbrunn zwischen Preußen und Frankreich unterzeichnet und am 14. Oktober 1809 der noch bedeutendere Friede von Schönbrunn zwischen Frankreich und Österreich.
1830 wurde hier der mit 18 Jahren zum Kaiser proklamierte Franz JosephI. geboren. 1832 starb hier Napoleons Sohn, in Österreich als Herzog von Reichstadt geläufig, im Alter von 21Jahren.[33]
Franz Joseph nutzte das Schloss als Sommerresidenz und fuhr viele Jahre lang von dort zum Arbeiten in die Hofburg, wo er im Winter auch wohnte. In seinen letzten Lebensjahren wohnte und amtierte er ganzjährig in Schönbrunn und starb hier 1916. Sein Nachfolger KarlI. unterzeichnete hier am 11. November 1918 seinen Verzicht auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, enthob seine k.k.Regierung und verließ das im Staatsbesitz befindliche Schloss mit seiner Familie noch am gleichen Abend.[34]
Einem Antrag der Wiener Kinderfreunde, den ihr Obmann Max Winter (zu dieser Zeit Vizebürgermeister) 1919 an den Stadtrat stellte, zwei Trakte (Valerie- und Kavalierstrakt) für 350 Kinder, darunter viele Kriegswaisen, und die zu gründende private Erzieherinnenschule der Kinderfreunde zur Verfügung zu stellen, wurde nur zum Teil entsprochen: Der Kavalierstrakt blieb christlich-sozialen Vereinigungen vorbehalten. Zwei Arbeiterräte hatten 1919 die Räume des Gartendirektorstöckls beim Hietzinger Tor mit Gewalt beschlagnahmt, um den Hietzinger Bezirksarbeiterrat dort unterzubringen. Die gerichtliche Durchsetzung der Räumung dauerte fünf Jahre.[35]
Das in der Monarchie zum Hofärar zählende Schlossareal fiel 1919 auf Grund des Habsburgergesetzes in die Verwaltung des republikanischen Staates, ab 1920 des Bundes. Vom Staat erhielten hochgestellte Politiker Wohnungen im Schloss, bald aber auch Kriegsinvalide. Die Insassen des Invalidenheims, das bereits 1922 wieder aufgelöst wurde, sollen allerdings erhebliche Schäden am Mobiliar verursacht haben. Im Ostteil hatten die Pfadfinder von 1924 bis 1935 drei Räume zur Verfügung.
1922 wurden 70 ehemalige Hofpferde im Schloss einquartiert, weil man die früheren Hofstallungen zum Messepalast umbaute. Als im Frühjahr 1923 die Messe eröffnet wurde, war die Sammlung der verbliebenen Fahrzeuge des kaiserlichen Fuhrparks bereits in der ehemaligen Schönbrunner Winterreitschule untergebracht, die seither als Wagenburg bezeichnet wird und organisatorisch eine Abteilung des Kunsthistorischen Museums bildet.
Das Schlosstheater, das bereits vor dem Krieg zum Möbeldepot verkommen war, wurde ab 1919 wieder vom Burgtheater bespielt, was man jedoch aus finanziellen Gründen 1924 wieder einstellen musste. Ein würdiger Nachfolger fand sich jedoch 1929 im Max-Reinhardt-Seminar, das es seither als Übungsbühne nutzt.[36]
Gegen Ende des Krieges befand sich auf der Gloriette eine Flakstellung, und 1945 wurden der Haupttrakt und ein Teil der Gloriette durch Bombenangriffe der Alliierten schwer beschädigt. Unter anderem wurde der östliche Teil der Großen Galerie mit den Deckenfresken von Guglielmi völlig zerstört – die Fresken wurden in der Nachkriegszeit vom Theatermaler Paul Reckendorfer nach Bildvorlagen rekonstruiert.
Sowjetische Truppen, die das Gebiet im April 1945 besetzten, verhielten sich in diesem Fall vorbildlich.[37] Das Schloss war während der Besatzungszeit vom Herbst 1945 an Hauptquartier der britischen Besatzungsmacht, zu deren Wiener Sektor die beiden angrenzenden Bezirke12 und13 gehörten. Dies verhinderte Plünderungen und beförderte auch die baldige Reparatur der gröbsten Schäden. 1948 konnten Teile des Schlosses wieder besichtigt werden. 1955 zogen die Briten ab. 1961 gab Bundespräsident Adolf Schärf zum Gipfeltreffen Kennedy-Chruschtschow ein Galadinner im Schloss.
Die Verwaltung des Schlosses, lang einem Schlosshauptmann genannten Beamten des Handels-, Bauten- bzw. Wirtschaftsministeriums und seinen Mitarbeitern übertragen, wurde 1992 der dazu gegründeten, in Staatsbesitz befindlichen Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaftm.b.H. übertragen. Die Gesellschaft ist seither in der Lage, die Erhaltung und Restaurierung des Schlosses aus eigenen Einnahmen zu finanzieren. Der Schlosspark wird von den Bundesgärten betreut, der Tiergarten wird von einer eigenen, ebenfalls staatseigenen GmbH verwaltet. 1996 wurden Schloss und Park zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Heute zählt Schloss Schönbrunn 1.441 Zimmer verschiedenster Größe.[38] Ein Teil davon, der nicht zum Museum gehört, wird von der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. als Wohnung an Privatpersonen vermietet. Der Großteil des Schlosses fungiert jedoch als Museum, das 2014 rund 3 Millionen Besuche zählte. Der Park und seine Einrichtungen ziehen weitere rund 5 Millionen an, in Summe also etwa 8 Millionen Besuche pro Jahr.
Die Innenräume des Schlosses dienten nicht nur als Wohnresidenz der kaiserlichen Familie, sondern waren für Repräsentationszwecke gebaut und Schauplatz unzähliger Festlichkeiten und Zeremonien, die das Prestige der Monarchie symbolisieren und stärken sollten. Für diesen Zweck wurden viele bekannte Künstler und renommierte Handwerker bestellt, die die Räume mit der höchsten damaligen Eleganz ausstatteten. Die Stile reichen vom Barock bis zum Rokoko, dem Biedermeier und Stilen der Gründerzeit, die jedoch im Großen und Ganzen ein harmonisches Ensemble bilden.
Im westlichen Trakt des 1. Stockwerks befinden sich die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Wohnräumen des Kaisers Franz Joseph und der Kaiserin Elisabeth.[39] Im mittleren Teil befinden sich die Repräsentationsräume. Im östlichen Trakt sind die Appartements der Maria Theresia sowie die sogenannten Franz-Karl-Appartements der Erzherzogin Sophie und dem Erzherzog Franz Karl, die Eltern von Kaiser Franz Josephs.
Das Schloss hat hunderte von Räume und Zimmern, von denen jedoch nur die meisten Prunkräume und Wohnungsräume der kaiserlichen Familie der Öffentlichkeit zugänglich sind. Ein Teil der restlichen Räume werden als Gemeindewohnungen vermietet. Das Schloss steht deshalb nicht leer und wird nach wie vor ständig bewohnt.[40]
Im Jahr bewegen sich um die 1,6 Millionen Besucher durch das Schlossgebäude. Das sind im Jahresschnitt um die 4.000 Menschen, bei Hochsaison sogar 10.000 Gäste pro Tag. Die große Menge an Besuchern ist eine besondere Belastung für die Räume, die für so einen dichten Menschenverkehr nicht konzipiert waren. Besondere Herausforderung für die Verwaltung des Schlosses ist der aufwändige Erhalt und Sanierung der Räumlichkeiten, sie aber gleichzeitig der Öffentlichkeit weiter zugänglich zu lassen.
Im Erdgeschoß befinden sich unter anderen die Privatappartements der kaiserlichen Familie, die sogenannten „Berglzimmer“. Diese bestehen aus dem Gisela-, das Goëss- und das Kronprinzenappartement. Die Räume wurden mit Fresken von Johann Baptist Wenzel Bergl und seiner Werkstatt in den 1770er Jahren ausgemalt.[41]
Bergl bedeckte sämtliche Wände und Decken mit bunter Landschaftsmalerei, die von fremdartigen Tieren und Vögeln bevölkert war. Diese Welt ist jedoch nicht unberührt, sondern nach menschlichen Vorstellungen durch Laubengänge, Balustraden, und Rokokovasen eingegliedert. In dieser Hinsicht reicht der barocke Schlosspark draußen in die Räume rein. Bergls Fresken beruhen auf eingehenden Naturstudien, die er vielleicht sogar im Park und der Orangerie vom Schloss anfertigte. Die Berglzimmer wurden im Sommer von Maria Theresia verwendet, da sie kühler waren als die Räume im ersten Stockwerk.[42]
Viele seiner Ausmalungen zeigen paradiesische Gartenlandschaften, die er harmonisch und mit illusionistischem Geschick in die Raumarchitektur integrierte. Mit seinen idyllischen Landschaften voller exotischer Pflanzen und romantischer Szenerien schuf Bergl eine neuartige Variation der barocken Illusionsmalerei. Berühmtheit erlangte Bergl um 1770 mit den Fresken drei Bergl-Zimmer in Schloss Schönbrunn schuf.Die Fresken wurden später mit grauen Leinwänden überdeckt und erst im Jahre 1891 entfernt und 1965 restauriert. Im Jahr 1773 schuf er für die Grafenfamilie Kletzl im Schloss Donaudorf bei Ybbs das Freskenzimmer.Bergl wurde zu einem der Lieblingsmaler von Kaiserin Maria Theresia (1717–1780) für die er 1776 Wandgemälde in Ihren Privatgemächern in der Wiener Hofburg ausführte.
Die Fresken wurden im Laufe der Zeit mit grauer Farbe übermalt, jedoch 1891 wieder freigelegt. Seit 1965 fing die Restaurierung an und ab 2008 wurden sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Appartements des Kronprinzen Rudolf befinden sich im östlichen und südöstlichen Bereich.[43] Die sechs Räume wurden 1864 als Wohnung für den damaligen sechsjährigen Kronprinzen eingerichtet. Vier von diesen sechs Räumen wurden zwischen 1774 und 1778 ganzflächig von Bergl und seiner Werkstatt mit exotischen Landschaftsmalereien ausgestattet.Der heute als Goëss-Apartment bezeichnete Bereich besteht aus vier Berglzimmern und befindet sich im südlichen Bereich und gehörte zu den Privatgemächern der Maria Theresia.
Im südöstlichsten Teil im Erdgeschoß befinden sich vier Zimmer, deren weiße Wände und Decken mit goldenem Stuck aus dem Rokoko verziert sind.[44] Dieser Dekor findet sich in den meisten repräsentativen Räumen des Schlossgebäudes. Das größte Zimmer ist das ehemalige Turnzimmer der Kaiserin Elisabeth und hat eine Länge von 13,80 Metern, eine Breite von 7,85 Metern, eine Höhe von 4,70 Metern und eine Fläche von 108 Quadratmetern. Ein Marmorkamin mit einem großen Spiegel befindet sich in der Mitte der nördlichen Wand, der Boden ist ein Parkettboden mit schwarz-weiß-braunen Rautenmuster. Die kleineren, restlichen Räume sind ähnlich gestaltet.Heute werden die Zimmer für besondere Veranstaltungen verwendet.
Die repräsentative Blaue Stiege im westlichen Flügel führt vom Erdgeschoß in den ersten Stock, wo sich vorwiegend die Audienz- und Repräsentationsräume befinden.[45] Ein dunkelblauer Läufer zieht sich über die ganze Stiege. Dieser Raum ist einer der ältesten des Schlosses, er diente ursprünglich als Speisesaal im ehemaligen Jagdschloss von Kaiser Joseph I, damals noch Thronfolger. Im Auftrag von Maria Theresia wurde der Raum um 1745 von Nikolaus Pacassi umgebaut. Erkennbar ist die Höhe des ursprünglichen Bodens des Raumes als es sich im ersten Stockwerk befand, da die Fenster nicht mehr ohne Hilfe einer Leiter zu öffnen sind.[46]
Das Deckenfresko ist ein Original vom alten Speisesaal und zeigt die Verherrlichung vom Thronfolger Joseph als tugendhaften Kriegshelden, der schließlich als Sieger den Lorbeerkranz vor dem Thron der Ewigkeit empfängt.[47] Das Fresko wurde vom italienischen Maler Sebastiano Ricci in den Jahren 1701/02 ausgeführt. Ob der Name der Stiege vom blauen Läufer stammt oder vom blauen Himmel des Deckengemäldes ist nicht ganz eindeutig.
Ricci gilt als einer der wichtigsten venezianischen Maler seiner Zeit, lernte seinen Neffen Marco Ricci an, mit dem er dann nach 1710 zusammenarbeitete und dem er oft die Szenerie oder die Landschaften auf seinen Gemälden überließ, da der offenbar in diesem Genre der Bessere war, während er sich selbst auf die Porträts konzentrierte. Nach der Rückkehr der beiden Ricci aus London nach Venedig 1716 wurden sie vom britischen Kaufmann Joseph Schmidt gefördert.
Sebastiano Ricci war auch sehr viel außerhalb Venedigs tätig, etwa in Turin, Parma oder London. In Wien hat er ein Altarbild in der Wiener Karlskirche, insbesondere die Blauen Stiege in Schloss Schönbrunn gemalt. Joseph I. damals Kronprinz, holte Ricci 1702 zum Ausmalen des Speisezimmers. Es gilt als das erste selbständige, nicht von Stuck eingerahmte Deckengemälde im österreichischen Raum. Joseph ist als Tugendheld dargestellt, der zur Krönung durch den Lorbeerkranz schreitet. Durch die späteren Umbauten unter Kaiserin Maria Theresia wurde aus dem Speisesaal ein Stiegenaufgang. Der Name Blaue Stiege kommt vom Himmelsblau des Freskos.
Mitte der 1990er Jahre entdeckte man durch einen glücklichen Zufall eines der Frühwerke Riccis: der Brief eines englischen Touristen, der im 17. Jahrhundert Venetien bereiste, beschrieb zwei bis dato nicht bekannte, mit Fresken von Ricci bemalte Salons in der Villa Giovanelli in Noventa Padovana, Padua. Dank des glücklichen Umstandes, dass diese Fresken weiß übertüncht wurden, sind sie heute, nach ihrer vollständigen Freilegung und Restaurierung, in einem sehr guten Zustand.
Das Billardzimmer befindet sich am Anfang einer längeren Raumfolge von Audienz- und Privaträumen von Franz Joseph I..[48] Die Wände sind weiß mit vergoldeten Stuck aus dem Rokoko und einem verzierten Parkettboden. Ein weiß-goldener Kamin befindet sich in der nordöstlichen, eine Uhr an der nordwestlichen Ecke. Die heutige Möbelausstattung stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der Mitte befindet sich ein großer Billardtisch aus dem Biedermeier, der bereits 1830 im Inventar erwähnt wird.[49] Das Zimmer diente als Warteraum für kaiserliche Minister, Generäle und Offiziere. Während sie auf ihre Audienz warteten, konnten sie hier Billard spielen.
Die großen Gemälde im Zimmer änderten sich mit der Zeit. Die jetzigen zwei Gemälde handeln vom Militär-Maria-Theresia-Orden.[50] Ein Gemälde zeigt die erstmalige Ordensverleihung im Jahre 1758, es stammt aus der Werkstatt von Martin van Meytens. Das andere Gemälde aus dem Jahre 1857 stammt von Fritz L’Allemand und zeigt Kaiser Franz Joseph auf der Gartenstiege anlässlich der 100-Jahrfeier des Ordens.Das sogenannte Kinderzimmer befand sich nicht in diesem Raum, sondern lag tatsächlich im Erdgeschoß oder in den oberen Etagen des Schlosses.[51]
Es ist mit Porträts der Töchter von Maria Theresia geschmückt.[52] Die meisten ihrer 11 Töchter wurden bereits im Jugendalter aus politischen Gründen verheiratet. Sechs Porträts in dem Zimmer wurden vom anonymen Meister der Erzherzoginnen gemalt. Die Porträts sind von den Erzherzöginnen Maria Anna, Maria Christina, Maria Elisabeth, Maria Amalia, Maria Karolina und Maria Antonia. In der rechten Hälfte des Raumes hängt ein Porträt Maria Theresias in Witwentracht.
Auf der linken Seite befindet sich ein Badezimmer, das 1917 für Kaiserin Zita installiert wurde. Es ist mit Marmor verkleidet und verfügt über fließendes warmes und kaltes Wasser, eine Badewanne und eine Dusche.Das in der Südwestecke gelegene Kabinett wurde wahrscheinlich von Kaiserin Maria Josepha, der zweiten Gemahlin Josephs II., als Frühstückszimmer genutzt.[53]
Dieses Kabinett ist eines von mehreren Beispielen für die persönliche Mitarbeit der kaiserlichen Familie an der Innenausstattung des Schlosses.[54] In den Medaillons sind Applikationsarbeiten eingefügt, die von der Mutter Maria Theresias, Elisabeth Christine, angefertigt wurden. Sie nähte Stoffreste auf Seidenmoiree und gestaltete Blumenbouquets mit Insekten.
Das Spiegelzimmer stammt aus der Zeit der Maria Theresia und hat weiße Wände mit goldenen Stuckverzierungen aus dem Rokoko und rote Samtvorhänge mit weißen Gardinen.[55] Die Möbel aus dem Rokoko sind ebenfalls in weiß-goldenem Holz, die Bepolsterung mit rotem Samt bespannt. Bestimmendes Element sind die namensgebenden sieben großen Kristallspiegel, die einander reflektieren und den Raum optisch größer erscheinen lassen. Ein marmorner Kamin befindet sich in der Mitte der nördlichen Wand. Zwei große Kristalllüster hängen von der Decke.
Vermutlich fand hier oder im angrenzenden Rosa Zimmer das erste Konzert des sechsjährigen Wolfgang Amadeus Mozart vor der Kaiserin Maria Theresia und dem Hofstaat statt.[56] Augenzeugenberichten zufolge sprang der junge Mozart nach dem Klaviervorspiel der Kaiserin auf den Schoß und umarmte und küsste sie, sehr zu ihrer Freude.Der Spiegelsaal wurde auch als Empfangssalon von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth verwendet.
Die Große Galerie ist das Herzstück mitten im Schlossgebäude.[57] Mit einer Länge von über 40 Metern, einer Breite von fast zehn Metern und insgesamt 420 m² wurde die Große Galerie vor allem für festliche Empfänge, Bälle und als Tafelsaal verwendet. Der Raum hat hohe Fenster zum Garten mit gegenüberliegenden Kristallspiegeln. Die weißen Wände sind mit vergoldetem Stuck aus dem Rokoko verziert, die Decke mit drei großen Gemälden bedeckt. Über 60 vergoldete Wandleuchter und zwei schwere Lüster spendeten ursprünglich mit Kerzen Licht.
Die Decke ist von drei großen Gemälden bedeckt, sie sind Werke vom italienischen Maler Gregorio Guglielmi.[58] Das mittlere Fresko stellt das Wohlergehen der Monarchie unter der Herrschaft Maria Theresias dar. Umringt von den personifizierten Tugenden der Herrschaft thronen in der Mitte Franz Stephan und Maria Theresia. Allegorien der Kronländer mit ihren jeweiligen Reichtümern sind um diese zentrale Gruppe angeordnet.
Neben Konzerten und Veranstaltungen wird die Große Galerie nach wie vor für staatliche Empfänge verwendet. 1961 fand hier das Treffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und dem sowjetischen Premier Nikita Chruschtschow statt.[59] Im Frühjahr 2010 fing eine zweijährige Sanierung an. 1.400 m² Wand- und Deckenfläche werden von rund 15 Experten aufwendig gereinigt und restauriert. Die Kosten der Sanierung wurden auf 2,6 Millionen Euro geschätzt.
Der Zeremoniensaal wurde in erster Linie als Vorzimmer der Appartements des Kaiser Franz Stephan verwendet. Hier versammelte sich die kaiserliche Familie für Feste wie Taufen, Namenstage, Geburtstage und für große Hoftafeln, und um die Oratorien der Schlosskapelle zu betreten. Sechs große Gemälde sind das bestimmende Element in diesem Saal, die Maria Theresia bei Martin van Meytens und seiner Werkstatt in Auftrag gab.[60]
Fünf dieser Gemälde handeln von der Hochzeit zwischen dem Thronfolger und späteren Kaiser Joseph II. mit Isabella von Parma im Jahre 1760. Die Vermählung war nicht nur ein gesellschaftliches sondern vor allem politisches Ereignis, es sollte die Beziehungen zwischen dem Hause Habsburg und dem französischen Königshaus der Bourbonen verbessern.[61]
Der Gemäldezyklus ist chronologisch geordnet, die einzelnen Gemälde zeigen die wichtigsten Höhepunkte der Feierlichkeiten.[62] Das erste und größte Gemälde stellt den feierlichen Einzug der Prinzessin vom Schloss Belvedere zur Hofburg dar. Eine unendliche Cortege von festlichen Kutschen, Karossen und Reitern schlängelt sich durch ein Siegestor Richtung Hofburg. Die weiteren Gemälde zeigen die Trauung in der Augustinerkirche, die anschließende Hoftafel im Rittersaal und das Souper sowie abschließend die Serenade im Redoutensaal der Hofburg.[63] Van Meytens malte die Bauwerke und Personen und ihre Kleider so detailgetreu, dass eine individuelle Identifikation möglich ist. Bei dem Gemälde der Serenade im Redoutensaal der Hofburg wird sogar der kleine Mozart in der rechten unteren Ecke vermutet.
In der Mitte der östlichen Wand, zwischen den Gemälden der Trauung in der Kirche und der Serenade im Redoutensaal, befindet sich ein großes Porträt Maria Theresias.[64] Es zeigt sie stehend, als „Erste Dame Europas“ in einem kostbaren Kleid aus Brabanter Klöppelspitze neben einem Tisch auf dem sich vier Kronen auf einem roten Samtkissen mit goldenen Quasten befinden.[65] Ihre rechte Hand ruht auf einem Zepter, mit ihrer linken Hand deutet sie auf die Kronen ihrer Würde: die Reichskrone, die böhmische Wenzelskrone, die ungarische Stephanskrone sowie den österreichischen Erzherzogshut.
Das ehemalige Arbeitszimmer von Kaiser Franz I. nennt sich das Vieux-Laque-Zimmer. Nach seinem Tod 1765 ließ seine Witwe Maria Theresia sein Zimmer als Gedächtnisraum umgestalten.[66]
Das Zimmer ist vom Boden bis zur Decke mit Nussholz vertafelt. Zwischen dem Nussholz sind schwarze Lacktafeln aus Peking eingesetzt, die mit vergoldeten Rokoko-Rahmen versehen sind. Weiters befinden sich drei Porträts, die in Auftrag gegeben wurden. In der Mitte hängt das Gemälde von Franz I., welches vier Jahre nach seinem Tod im Jahre 1769 von Pompeo Batoni vollendet wurde. Auf der rechten Seite befindet sich das Gemälde von Kaiser Joseph II. und seinem jüngeren Bruder Großherzog Leopold von der Toskana, dem späteren Kaiser Leopold II. Dieses Gemälde wurde ebenfalls von Batoni im Jahre 1769 ausgeführt.
Die Lacktafeln waren ursprünglich Teil eines chinesischen Paravents, der in Einzelteile als Wanddekoration zersägt wurde.[67] Durch die Zersägung entstanden Risse, die mit der Zeit stärker wurden. Die Einzelteile wurden den ästhetischen Anspruch des Zimmers angepasst, nicht nach der ursprünglichen, chinesischen Anordnung. Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen griffen die Lacksubstanz im Laufe der Zeit weiter an, Ultraviolettlicht bleichte die Goldoberflächen aus.[68] Die Risse und die Oberfläche wurden zwar mehrmals ausgebessert, aber eine grundlegende Sanierung fing 2002 an und dauerte drei Jahre. Die letzte Sanierung davor war im Jahre 1872, als das Schloss für die Weltausstellung herausgeputzt wurde. Für die Sanierung wurden die 138 größeren und 84 kleinen Tafeln der Wände, Türfüllungen und Supraporten nacheinander abmontiert, restauriert und wieder eingefügt. Ältere, fehlerhafte Reparaturen wurden entfernt und fachgerecht ausgebessert um die Tafeln wieder dem ursprünglichen Erscheinungsbild zurückzuführen. Um die Tafeln in Zukunft besser zu schützen wird das Zimmer kontinuierlich vom Sonnenlicht abgeschirmt und ist nur mit gedämpften, elektrischem Licht beleuchtet.
Der ursprüngliche Wandschirm zeigte reale sowie fantasievolle Szenen aus der chinesischen Landschaft.[69] Erkennbar sind Motive mit Seen, Felsen, Pavillons und Berge auf denen Heilige und Genien ruhen, sowie Paläste, Jagd- und Alltagsszenen der chinesischen Adelsschicht mit ihrer Dienerschaft. Glück und Reichtum oder Vergänglichkeit und Unsterblichkeit werden durch Tier-, Früchte- und Blumenmotive symbolisiert.[70]
Als Napoleon in den Jahren 1805 und 1809 Wien besetzte, wählte er das Schloss als Hauptquartier.[71] Während dieser Zeit benutzte er vermutlich diesen Raum als Schlafzimmer. Durch seine Vermählung mit Erzherzogin Marie-Louise von Österreich, der Tochter Kaiser Franz II./ I., im Jahre 1810 sollte der Friede zwischen den beiden Reichen besiegelt werden. Aus dieser Verbindung ging der Sohn Napoleon Franz Bonaparte hervor, der später von seinem Großvater Kaiser Franz I. zum Herzog von Reichstadt ernannt wurde. Nach der Niederlage und Abdankung Napoleons brachte Marie-Louise den zweijährigen Jungen nach Wien. Dort wuchs er am Hofe seines Großvaters wohlbehütet auf. Als Liebling des Großvaters, teilte er dessen Interesse für Botanik.[72]
Der junge Herzog verstarb in diesem Zimmer im Jahre 1832 im Alter von 21 Jahren an Tuberkulose. Im Raum befinden sich seine Totenmaske und eine konservierte Haubenlerche, die sein geliebtes Haustier war.
Theresia als Spiel- und Arbeitszimmer. Das blau-weiß bemalte, holzgeschnitzte Rahmenwerk imitiert Porzellan und überzieht den gesamten Raum bis zur Decke.[73] Die Entwürfe zur Dekoration der Wände stammen vermutlich von Maria Theresias Schwiegertochter Isabella von Parma. 213 blaue Tuschzeichnungen sind in das Rahmenwerk eingefügt. Sie stammen von Kaiser Franz I. Stephan und einigen seiner Kinder und wurden nach Vorlagen von François Boucher und Jean-Baptiste Pillement ausgeführt. Lediglich der Lüster im Zimmer ist trotz des Namens aus Porzellan hergestellt.
Das Millionenzimmer ist eines der kostbarsten im ganzen Schloss.[74] Ursprünglich als Feketin-Kabinett bezeichnet, erhielt dieser Raum aufgrund seiner überaus wertvollen Vertäfelung aus Palisanderholz die Bezeichnung. In 60 Rokokokartuschen sind indo-persische Miniaturen eingelassen, die Szenen aus dem Privat- und Hofleben der Mogulherrscher im Indien des 16. und 17. Jahrhunderts zeigen.[75] Es gab keine direkte Verbindung zwischen dem österreichischen Königshaus in den Mittleren Osten, so dass die indo-persischen Miniaturen wahrscheinlich dem zu dieser Zeit herrschenden Exotismus geschuldet waren.
Um die Miniaturen den asymmetrischen Formen der Kartuschen anzupassen, wurden die Einzelblätter von Mitgliedern der kaiserlichen Familie zerschnitten und in einer Art Collage zu neuen Bildern wieder komponiert. Der Luster ist eine Wiener Handarbeit von 1760 und ist aus Bronze, mit Emaille-Blumen verziert. Die Büste hinter dem Sofa zeigt Maria Theresias jüngste Tochter Erzherzogin Marie Antoinette, die spätere Königin von Frankreich. Auf beiden Seiten des Raums sind Kristallspiegel angebracht, die sich gegenseitig reflektieren und so die Illusion eines unendlichen Raumes erzeugen.[76]
Neben dem Millionenzimmer befindet sich das Miniaturenkabinett. Die Wände dieses vergleichbar kleinen Raumes sind mit einer Vielzahl von kleinen und zum Teil signierten Bildern ausgestattet, die vom Gemahl und den Kindern Maria Theresias stammen. Die Wände und Decke sind mit Stuck aus dem Barock verziert, der Parkettboden weist ein Rautenmuster in drei Holzarten vor. In den weiß gestickten Spitzengardinen befindet sich in der Mitte der kaiserliche Doppeladler. Diese stammen aus der Zeit von Franz Joseph I.[77]
An den Wänden des Raumes hängen Brüsseler Tapisserien aus dem 18. Jahrhundert, genannt Gobelin, die Markt- und Hafenszenen zeigen. Der große Gobelin in der Mitte stellt den Hafen von Antwerpen dar. Antwerpen war damals ein Teil der Österreichischen Niederlande. Die sechs Fauteuils sind ebenfalls mit Tapisserien überzogen und zeigen die zwölf Monate des Jahres mit den dazugehörigen Tierkreiszeichen.[78]
Zuletzt wurde der Salon von Erzherzogin Sophie, der Mutter Kaiser Franz Josephs, als Wohnsalon verwendet. Nach dem Tod der Erzherzogin erhielt der Raum im Jahre 1873 anlässlich der Wiener Weltausstellung die heutige Ausstattung.
Ursprünglich diente der Raum als Bibliothek. Hinter den Täfelungen, die geöffnet werden können, befinden sich die Bücherregale.[79] Im 19. Jahrhundert wurde der Raum als Schreibzimmer der Kaisermutter Erzherzogin Sophie eingerichtet und war somit ein Teil der Appartements der Eltern von Kaiser Franz Joseph.Der rote Salon erhielt seinen Namen von den bespannten Seidentapeten an den Wänden. Auch die Vorhänge sind aus roter Samt und Seide hergestellt, der Teppich ist ebenfalls in rot.
Im Salon befinden sich mehrere Staatsportraits der habsburgischen Kaiser im Ornat des Ordens vom Goldenen Vlies, unter anderem Leopold II. seinen Sohn und Nachfolger Franz II., Ferdinand I. sowie seine Gattin Maria Anna von Savoyen. Die Doppelportraits von Kaiser Ferdinand I. und Kaiserin Maria Anna wurden von Leopold Kupelwieser gemalt. Rechts im Eingangsbereich des Vorhofes befindet sich auch ein Schlosstheater, das 1745 erbaut und bereits 1747 eröffnet wurde.[80] Dieser Hang zur Selbstdarstellung und der jeweiligen Vorfahren war ein klassisches Zeichen der absolutistischen Macht zu dieser Zeit.
Zunächst Anhänger des Wiener Klassizismus wurde Kupelwieser im Zuge eines Aufenthaltes in Rom im Jahr 1824 von den Nazarenern um Friedrich Overbeck beeinflusst. Nach dem Tod des russischen Adligen Alexander Beresin, in dessen Auftrag er Illustrationen angefertigt hatte, kehrte er nach Wien zurück und etablierte sich als Porträt- und Historienmaler. Kupelwieser beschäftigte sich aber ebenso mit Gebrauchsmalerei, so war er zum Beispiel für seine Ladenschilder bekannt.
Er war Mitglied des Freundeskreises um Franz Schubert, den „Schubertianern“, die sich im Sommer häufig im Schloss Atzenbrugg aufhielten. Von diesem Freundeskreis schuf er einige Bildnisse, darunter Franz Schubert, Franz Joseph Vinzenz von Bruchmann, Moritz von Schwind und Franz von Schober. Am 17. September 1826 heiratete er die am 26. Dezember 1803 geborene Maria Johanna Evangelista Augustina Stephania Theodora Lutz. Zu diesem Anlass widmete ihm Schubert den „Kupelwieser-Walzer“, der in der Familie mündlich tradiert wurde, bis er durch Richard Strauß als Gast im Hause Mautner-Markhof aufgezeichnet wurde. Leopold hatte zahlreiche Kinder, von denen acht das Erwachsenenalter erreichten. 1831 war er Korrektor und ab 1836 Professor für Historienmalerei an der Wiener Akademie und beschäftigte sich zunehmend mit religiösen Motiven und Freskenmalerei. Dort gehörte Adam Brenner zu seinen Schülern.[81]
1841 wurde der Sohn Carl Kupelwieser, der Onkel des späteren Philosophen Ludwig Wittgenstein, und 1842 der Sohn Paul Kupelwieser, ein späterer Industrieller, geboren (drei weitere Söhne hatten ähnliche Stellungen wie Paul). 1850 wurde Kupelwieser das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen. 1850 bis 1852 war er Professor der Vorbereitungsschule und 1852 bis 1862 Leiter einer Meisterschule für Malerei. Leopold Kupelwieser lebte ab 1840 eine Zeit lang im Schönbornpalais in der Rotenturmstraße. Er starb an Entkräftung und wurde am 19. November 1862 im Allgemeinen Währinger Friedhof beerdigt. Am 30. März 1883 wurden seine Überreste exhumiert und in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Grinzinger Friedhof in Wien wiederbestattet.
Auch Kupelwiesers älterer Bruder, der Theaterdichter Josef Kupelwieser gehörte dem Kreis um Franz Schubert an; er dichtete für Schubert 1823 das Libretto zu Fierrabras. Zu Leopold Kupelwiesers namhaftesten Nachfahren zählen die Malerin Ida Kupelwieser (1870–1927), eine Schülerin Hugo Charlemonts, die mit Maximilian Lenz (1860–1948) verheiratet war, Marie Anna Mautner-Markhof („Pussi“, 1900–1990), der Bildhauer Hans Kupelwieser und Virgil Widrich.
Leopold Kupelwieser ist heute noch bekannt durch seine Bilder, die er von Franz Schubert und dessen Freundeskreis anfertigte. Seine Hauptwerke sind religiöse Altarbilder und Fresken, die er für Kirchen in Wien und im gesamten Bereich der Monarchie schuf. Ab den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts nahm die Monumentalmalerei eine immer bedeutendere Stellung in seinem Werk ein. Kupelwieser gehörte der Schule der Nazarener an und ist zusammen mit Joseph von Führich der Hauptvertreter der religiösen romantischen Malerei in Wien.
Die Schloss Schönbrunn Suite wurde im Frühjahr 2014 eröffnet und wird von den Austria Trend Hotels betrieben. Die Suite befindet sich im Osttrakt des Hauptgebäudes. Sie erstreckt sich über 167 Quadratmeter und bietet Platz für vier Personen. Es gibt zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, einen Wohnsalon, ein Esszimmer und eine Küche, die im imperialen Stil gehalten sind, inklusive Himmelbett und Stuckarbeiten. Das Service wird vom nahegelegenen Parkhotel Schönbrunn ausgeführt, welches ebenfalls von der Kette betrieben wird.
Der Hofgarten gehörte zu spätestens seit der Aufklärung zu jeder europäischen Residenz.[82] Er war der Rahmen der Gartenfeste, für die eine Kammerordnung den Ablauf, die Zahl und den Rang der Gäste ordnete. Die Feste unterlagen zwar nach außen einem festen Zeremoniell, waren aber oft innerhalb ihres Ablaufs so zwanglos, dass es für die vielen aus ihnen hervorgegangenen unehelichen Kinder einen festen Begriff gab, die „Bankerts“. Spätmittelalterliche Gartendarstellungen waren oft verbunden mit dem Genuss von Speis und Trank, Musizieren, Spiel und erotischen Anspielungen.

Noch im 18. Jh. traf sich der deutsche Adel im Sommer mindestens zweimal in der Woche in seinen Hofgärten (z.B. in München am Sonntag, Dienstag und Donnerstag jeweils am Abend. Es wurden bei Musik Getränke und Konfekt gereicht, als Getränk bis 1740 in der Regel Wein, danach Kaffee und Tee).
Die Aufgabe dieser Feste war es, die soziale Stellung eines Fürsten hervorzuheben, seinen Machtanspruch zu demonstrieren und zu legitimieren. Gleichzeitig wurde dabei der kleine Adel unterhalten und ruhig gestellt. Durch seine Teilnahme wurde ihm das Bewusstsein einer exklusiven Sonderstellung vermittelt. Zwischen den Fürsten waren die Feste auch der Ausdruck ihres Konkurrenzkampfes. So können die Versailler Feste von 1660- 1680 auch als eine Reaktion Ludwig XIV. auf die Gartenfeste Fouquets gesehen werden. Berühmt wurden in dieser Beziehung auch die beiden Hochzeiten von 1719 in Dresden und München, als die Erbprinzen der beiden Kurfürsten eine Kaisertochter heirateten.
Der Zweck dieser Feste war immer eine Verherrlichung des Fürsten. Immer wieder musste bei den Veranstaltungen symbolisch auf sie eingegangen werden (oder auf die Geschichte ihrer ruhmreichen Familie). Dabei war oft nicht der Anlass des Festes das Entscheidende, sondern dessen künstlerische Ausgestaltung. Als Anlass benutzte man die Geburts- oder Namenstage eines Familienmitgliedes, ein politisches Ereignis, den Besuch eines anderen Fürsten oder etwas Ähnliches. Unser heutiges Wissen über diese Feste ist oft stark geschönt, da die Fürsten die Informationen über sie oft im Sinne der gewünschten Selbstdarstellung beeinflussten.
Besonders die Gartenfeste Ludwig XIV. haben in Europa Maßstäbe gesetzt. Tausende von Hilfskräften und die besten Künstler des Landes waren an ihren Vorbereitungen beteiligt. Schon lange vor dem Ausbau des Versailler Schlosses wurde der Garten für sie angelegt und benutzt. Berühmt wurden die drei Feste „Les plaisir de l'Isle enchantée“ von 1664,1668 und 1674.
Solche Feste konnten mehrere Tage, aber auch mehrere Wochen dauern. Zwischen dicht gedrängten Veranstaltungstagen gab es Ruhezeiten (u.a. zur Vorbereitung neuer Höhepunkte). Sie wurden durch zwanglosere Veranstaltungen wie Wettspiele, Jagden, Bootsfahrten oder Schlendern durch die Gartenanlagen überbrückt. Die Darbietungen steigerten sich von Höhepunkt zu Höhepunkt und endeten in der Regel mit einem Feuerwerk.
Das Schloss und sein Park bilden ein untrennbares Ensemble.[83] Zwar ist die Anlage bereits in Fischer von Erlachs Entwurf skizziert, doch geht die gartenarchitektonische Gestaltung auf Jean Trehet, einen Schüler Le Nôtres, zurück, der 1695 mit den Planungen begann und bis 1699 ständig in Schönbrunn beschäftigt war.[84] Späteres, wenigstens zeitweiliges, Wirken ebenda ist anzunehmen. Auf Trehet geht die Breite des Parterres zurück (das sich damals aber vermutlich nur in halber jetziger Länge erstreckte), und er ließ die seitlich davon liegenden Boskette anlegen. Zu Trehets Anlage gibt es zwar Notizen, doch leider keine Abbildungen.
Nachdem Maria Theresia 1742 das Schloss zur Sommerresidenz erkoren hatte, wurde das Parterre um 1750 auf die jetzige Größe erweitert.[85] Um die Umgestaltung der Anlage kümmerte sich insbesondere Kaiser FranzI. Stephan, der 1752 den Tiergarten und 1753, auf dafür zugekauftem Grund, der westlich an das bisherige Areal anschloss, den Holländisch-Botanischen Garten einrichten ließ. Er beauftragte damit den Holländer Adrian van Steckhoven und seinen Gehilfen Richard van der Schot. Zwar wurde 1755 das jetzige Orangeriegebäude fertig gestellt, doch Pläne für die Gestaltung des Hügels gediehen zu Lebzeiten des Kaisers nur so weit, dass eine das Parkett fortführende Schneise in den Wald geschlagen wurde.[86]
Erst sieben Jahre nach dem Tode ihres Gemahls gab Maria Theresia eine gründliche Umgestaltung des Hügels und des Parks in Auftrag, und zwar an Hetzendorf von Hohenberg, den ihr Berater Kaunitz bereits 1765 bei Hof eingeführt hatte.[87] Hohenbergs erstes Projekt (1771/72) sah ein großes Bassin auf der Anhöhe vor, das eine Anzahl von Springbrunnen speisen sollte, beispielsweise neben dem Neptunbrunnen vier weitere im Großen Parterre. Die Bauarbeiten wurden 1773 begonnen. Ein in der Mittelachse des Parterres seit etwa 1700 bestehendes sternförmiges Becken wurde in das westliche Boskett versetzt, wo es bis heute als Sternbassin oder Westlicher Najadenbrunnen besteht.[88]
Erst 1776/77 stellte sich endgültig heraus, dass der Wasserbedarf der Brunnen von Hohenbergs erstem Entwurf nicht gedeckt werden konnte, weshalb zwölf bereits gegrabene Brunnenbecken wieder zugeschüttet wurden, die vier im Großen Parterre, die anderen am Hang.[89] Hohenberg vollendete stattdessen den Obeliskbrunnen (1777) und die Ruine (1778) und konzentrierte sich danach auf die Gestaltung des Neptunbrunnens. Dieser konnte 1780, noch zu Lebzeiten Maria Theresias, in Betrieb genommen werden.
Der Park wurde um 1779 von Kaiser JosephII. zum Unmut des Hofadels der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und stellt seither ein wichtiges Erholungsgebiet für die Wiener Bevölkerung dar.[90] Bedeutender Hofgartendirektor war Friedrich Leo von Rottenberger, der die Leitung von 1918 bis 1934 erfolgreich innehatte. Nach dem Ende der Monarchie wurden die Gärten von den Bundesgärten Wien Innsbruck verwaltet. Nachfolger von Rottenberger wurde Franz Matschkai. Derzeit liegt die Leitung unter Brigitte Mang.[91]
Zentrum des Parks bildet das Große Parterre, das sich seit etwa 1780 an der Hauptachse der Anlage bis zum Gloriette-Hügel erstreckt (es hatte um 1750 bloß die halbe Größe, und etliche spätere Ideen konnten nicht umgesetzt werden. Insbesondere ein Entwurf von etwa 1770, der vier große Springbrunnen vorsah, war mangels Wassers nicht realisierbar.)[92]
Die 32 Skulpturen, die am Rand des „großen Parterre“ aufgestellt wurden, entstanden, wie auch die übrigen Figuren im Park, großteils im Atelier von Johann Christian Wilhelm Beyer und nach seinem Konzept; sie stellen Gestalten aus der griechisch-römischen Mythologie oder deren Geschichte dar.[93]
Am Fuß des Hanges steht der beeindruckende Neptunbrunnen, der mit überlebensgroßen Figuren das Parterre optisch abschließt und gleichzeitig den Übergang zum Hügel bildet. Nach vierjähriger Bauzeit konnte er noch kurz vor dem Tode Maria Theresias vollendet werden. Die dargestellte Meerfahrt des Neptun steht als Gleichnis für den Fürsten, der sein Land über die Fährnisse des Schicksals hinwegzulenken versteht.[94]
Die von Hohenberg entworfene und 1778 errichtete künstliche Ruine orientiert sich an Piranesis Darstellungen der Ruine des römischen Vespasian-und-Titustempels.[95] Sie hieß zunächst Ruine von Karthago. Bei der Restaurierung, die 2003 abgeschlossen war, wurde anhand eines zeitgenössischen Aquarells und auf den Steinen verbliebener Farbreste die ursprüngliche Färbelung wieder aufgebracht.
Die Anlage besteht aus einem mächtigen Rundbogen und seitlichen Mauerflügeln, die ein rechteckiges Bassin umfassen und dabei den Eindruck eines versinkenden antiken Palastes erwecken.[96] Im Bassin befindet sich auf einer künstlichen Insel eine von Beyer geschaffene Figurengruppe aus Sterzinger Marmor, welche die Flussgötter von Moldau und Elbe darstellt.[97]
Aus halber Höhe des Hanges im Hintergrund, exakt in der Achse des Torbogens, überragt die Statue des die Mächte des Bösen bekämpfenden Herkules das Ensemble. Geplant war, von dort aus Wasserkaskaden, einer Sintflut gleich, auf Karthago hinzuleiten, was jedoch nie umgesetzt wurde: Es mangelte an Wasser und Geld. In der bestehenden grasbewachsenen Schneise sind die dafür angelegten Terrassen jedoch noch erkennbar.[98]
Künstliche Ruinen, die im Zuge der aufkommenden Romantik ab Mitte des 18. Jahrhunderts sehr beliebt wurden, symbolisieren ambivalent den Untergang einstiger Größe ebenso wie den Bezug zur eigenen heroischen Vergangenheit (indem sie deren vorgebliche Überreste verherrlichen). Dies erklärt auch die Umdeutung des Gemäuers, das erst seit etwa 1800 Römische Ruine genannt wird und dadurch den Anspruch der Habsburger ausdrückt, dieses Imperium fortzuführen. Unweit davon ergänzt der kurz zuvor errichtete Obelisk-Brunnen das ikonographische Programm der Gartengestaltung und vertieft denselben Anspruch.[99] Der Obeliskbrunnen wurde ebenfalls von Hohenberg geplant und, wie in der vergoldeten Sockelinschrift kundgetan, 1777 vollendet.[100]
Ein Grottenberg, der sich aus dem Becken erhebt, wird von Flussgottheiten bevölkert und von einem Obelisken bekrönt, der auf vier goldenen Schildkröten ruht. Auf der Spitze ein vergoldeter Adler: Symbol absoluter Stabilität, hier mit ausdrücklichem Bezug auf die Pharaonen, und Ausdruck des Fortdauerns des Hauses Habsburg. Die zur Verherrlichung der Herrscher in den Obelisken geschnittenen Hieroglyphen waren zu diesem Zeitpunkt allerdings noch längst nicht entschlüsselt.
Die Gloriette wurde im Jahr 1775 als letzte Baulichkeit des Gartens nach Plänen von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg als „Ruhmestempel“, zugleich Hauptblickfang (Point de vue) des Gartens und Aussichtspunkt über denselben erbaut.[101] Die Galerie und die Säulen sind aus hartem, weißem Kaiserstein gefertigt und wurden bei der Gloriette ebenso wiederverwendet wie die Stierköpfe und andere Teile. Die Hauptabmessungen sind in der Länge 84,3m, mit Stufenanlage 135,3m, der Breite 14,6m und der Höhe 25,95m.
Die Gloriette diente später als Speise- und Festsaal sowie als Frühstückszimmer für Kaiser Franz JosephI.[102] Der Speisesaal wurde bis zum Ende der Monarchie benutzt, heute befindet sich ein Café darin; auf dem Dach ist eine Aussichtsplattform mit Blick über Wien. Der Skulpturenschmuck stammt von Johann Baptist Hagenauer. Die Gloriette wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschädigt, jedoch bereits 1947 wiederhergestellt. 1995 wurde sie erneut restauriert.[103]
Von 1790 bis 1910 waren die drei mittleren Bögen der Gloriette verglast. Danach war die Gloriette ohne Verglasung und deshalb ein offener Raum.[104] Nach einer Debatte, in der vor allem von Architektenseite „zeitgemäße“ Gestaltung reklamiert wurde, wurde im Laufe der Restaurierung in den 1990er Jahren eine Verglasung im historischen Stil basierend auf alten Fotografien eingebaut und ab April 1996 das Café Gloriette dort eingerichtet. Weiter östlich befindet sich die sogenannte Kleine Gloriette.[105]
Wenig abseits liegt der Schöne Brunnen, der dem Schloss und der Anlage den Namen gab.[106] Ein vom Hofgärtner Adrian van Steckhoven errichtetes Brunnenhaus wurde 1771 durch einen Neubau von Hofarchitekt Isidore Canevale ersetzt. Es hat die Form eines Pavillons mit quadratischem Grundriss und ist auf der Vorder- und Rückseite durch einen Rundbogen geöffnet.[107] Vor der Rückwand befindet sich mittig, auf einem Becken ruhend, eine allegorische Statue der Quellnymphe Egeria. Sie stammt von Wilhelm Beyer und wurde 1780 aufgestellt. Ihr rechter Arm umfasst die Vase, aus der einst das Quellwasser floss. Die Innenwände des Hauses sind reliefartig mit Tropfstein- und Pflanzendekor überzogen, die Außenseite trägt Tropfsteindekor. Das Bauwerk erstrahlt seit seiner Restaurierung 2012–2014 wieder in Weiß. Aus dem Brunnen wurde bis zum Bau der Hochquellenwasserleitung Trinkwasser für den Hof entnommen, das täglich in die Hofburg gebracht wurde.
Das Taubenhaus wurde bereits um 1750 errichtet. Es ist eine hohe runde Voliere aus Drahtgitter, den oberen Abschluss bildet ein kupfernes kuppelartiges Dach, das von einem Knauf bekrönt wird. Dem luftigen Rundbau wurden vier gemauerte Nischen angefügt, um den Vögeln Schlafplätze zu bieten.[108]
Das Wegesystem, das um die Anlage herumführt, wurde um 1760 in ringförmigen und radialen Gängen angelegt, die im Schönbrunner Jargon „Ringelspiel“ genannt werden.[109] Das Haus wurde durch die wachsenden Bäume im Lauf der Zeit verdeckt und geriet „aus den Augen“. Die mit Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe verbundenen Auflagen nötigten die Betreiber, Bäume und Sträucher in der Nähe des Hauses so weit zu stutzen, dass es wieder im Sinn der früheren Gartengestaltung zur Geltung kommt.[110]
Eine weitere künstlerische Höchstleistung im Schlosspark ist das Palmenhaus.[111] Es wurde von Kaiser Franz JosephI. 1880 bei seinem Hofarchitekten Franz Xaver Segenschmid in Auftrag gegeben, um die bis dahin auf mehrere Glashäuser verteilten umfangreichen aus aller Welt zusammengetragenen habsburgischen Pflanzensammlungen in würdigem Rahmen zu präsentieren, und nach nur zwei Jahren Bauzeit eröffnet.[112] 1883 war die erste Bepflanzung abgeschlossen. Mit einer Gesamtlänge von 111m, einer Breite von 28m und einer Höhe von 25m ist das Palmenhaus Schönbrunn das größte Glashaus des europäischen Festlands und eines der drei größten der Welt. Es beherbergt rund 4500 Pflanzenarten, von denen nur ein Teil fest eingepflanzt ist, ein größerer Teil aber je nach Saison als blühende Kübelpflanzen präsentiert wird.[113]
Kaiser Franz I., Gemahl und Mitregent Maria Theresias, hatte 1753 von der Gemeinde Hietzing ein Areal an der Westseite des Schlossparks gekauft, auf dem er einen Holländischen Garten anlegen ließ. Adrian van Steckhoven und sein Gehilfe Richard van der Schot errichteten dort ein großes Treibhaus im Norden und vier Glashäuser im Westen des Gebietes, das in drei Bereiche aufgeteilt war: Der Grundstock der Exotensammlung, darunter die ursprüngliche „Maria Theresien-Palme“, eine Fächerpalme, wurde 1754 in Holland eingekauft. Wegen der Sammelleidenschaft der Habsburger war bereits unter Joseph II. die Erweiterung des Treibhauses um zwei Flügel und die Errichtung dreier zusätzlicher Glashäuser erforderlich, denen später noch zwei weitere Objekte folgten.[114]
1828 wurde in der Nähe das Alte Palmenhaus errichtet. Zwar blieben pflegerische Erfolge nicht aus, obwohl die nur ostseitige Glasfront dieses gemauerten Gebäudes der einwandfreien Kultur lichtbedürftiger Pflanzen abträglich war, doch war spätestens mit der Wiener Weltausstellung klar, dass nur eine vollverglaste Eisenkonstruktion optimale Bedingungen schaffen konnte. Das abseits gelegene Alte Palmenhaus ausgenommen, wurden alle Glashäuser südwestlich des Schlosses im Zuge des Neubaus abgetragen.[115]
Nach nur zwei Jahren Bauzeit eröffnete Kaiser Franz Joseph I. am 19. Juni 1882 das vom Hofschlosser und Eisenkonstrukteur Ignaz Gridl nach Plänen des Hofarchitekten und Brückenbauexperten Franz-Xaver von Segenschmid erbaute Palmenhaus. Für die Statik verantwortlich war Sigmund Wagner.
Der k.u.k. Hofgarten-Inspektor Adolf Vetter war verantwortlich für die gärtnerische Ausgestaltung, die er im März 1883 abschloss. Das größte Problem machte die Übersiedlung der höchsten Schönbrunner Palme, einer Livistona chinensis, aus dem alten Palmenhaus ins neue. Diese später wohl aus Sentimentalität Maria-Theresien-Palme genannte bildete das Zentrum des neuen Hauses, bis sie 1909 zu groß geworden war und ersetzt werden musste. Zuvor war sie einige Zeit durch Stahlseile schräg gestellt worden, um ihr eine Galgenfrist zu geben. Auch ihre drei Nachfolgerinnen wurden als Maria-Theresien-Palme bezeichnet.
Eine weitere Attraktion ist das Wüstenhaus, das 2004 im 1904 erbauten Sonnenuhrhaus präsentiert wurde.[116]
Das Gebäude wurde, ebenfalls im Auftrag von Kaiser Franz JosephI. und nach Entwürfen von Alfons Custodis, errichtet, um die „Neuholländer-Sammlung“ unterzubringen, die neben den Pflanzen aus Australien, die der Sammlung den Namen gegeben hatten, inzwischen um Exemplare aus Südafrika sowie Süd- und Nordamerika angewachsen war. Auch wurde es als Überwinterungshaus genutzt.
Nach der Generalsanierung wurde 2004 in diesem Objekt das Wüstenhaus eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt von Bundesgärten und Tiergartenverwaltung, Gegenstück zum 2002 geschaffenen Regenwaldhaus des benachbarten Tiergartens: Neben den Sukkulenten werden Vögel, Reptilien und Kleintiere aus Wüstengebieten vorgestellt.
Der Schlosspark Schönbrunn wurde im 19. Jahrhundert auch für die militärische Ausbildung der Prinzen genutzt.[117] In der Meidlinger Vertiefung westlich des Schlosses zwischen Lichter Allee und Finsterer Allee wurde ein Spiel-, Turn- und Exerzierplatz für die kaiserlichen Kinder angelegt. Eine miniaturhafte Festung diente als Übungs- bzw. Spielbastion und Hilfsmittel zur Vermittlung militärischer Kenntnisse.[118]
Auf dem Areal entstand 1835 darüber hinaus ein Gartenpavillon, umgeben von einem Kleintierzoo und einer Indianerhütte aus Stroh.[119] Der Pavillon mit einer Fläche von etwa 120 Quadratmetern diente als Unterstand bei Regen und Schutz bei starker Sonne. Anders als die Spielbastion gibt es ihn noch heute. Er wurde 1927 erstmals als Kaffeehaus eröffnet und wird seit 2013 als Landtmann’s Jausen Station von der Familie Querfeld geführt.
Des Weiteren erwähnenswert sind der Irrgarten mit einem neuen Spielplatz und mit interessanten Klang-Stationen[120], der Kronprinzengarten (beide kostenpflichtig) und der (als reiner Schaugarten nicht betretbare, seit 1917 bestehende) Japanische Garten. Demgegenüber ist der am äußerst westlichen Rand liegende Botanische Garten ein von der Bevölkerung gern genutzter Park und Erholungsort.[121]
Der Irrgarten wurde im 18. Jahrhundert angelegt und geriet zunehmend in Vergessenheit und verfiel.[122] Er wurde in den 1990er Jahren nach ursprünglichem Muster wiederhergestellt. Der an der Ostfassade des Schlosses gelegene Garten wird seit 1875 als Kronprinzengarten bezeichnet, da er direkt am ehemaligen Appartement von Kronprinz Rudolf lag. Bis 1918 war dies der Privatgarten der kaiserlichen Familie.[123]
Der von wildem Wein bewachsene Laubengang wurde seit jeher zum Lustwandeln genutzt.[124] Das Treillagewerk des hufeisenförmigen Laubenganges wurde bereits um 1770 durch eine Eisenkonstruktion ersetzt. Die im Gang eingefügten ursprünglichen fünf Treillagepavillons sind weiß-grün bemalte, kunstvoll geschnitzte Holzkonstruktionen, bekrönt durch eine bemalte Kuppel.[125]
Der fünfte und mittlere Pavillon in der Laubengangmitte wurde 1962 auf Grund von Bauarbeiten entfernt und 2002 von Embacher Wien mit einem modernen Aussichtspavillon ersetzt.[126] Der neue Pavillon wurde aus gebürstetem Nirosta-Stahl mit Lochmuster der ursprünglichen Konstruktion nachempfunden erbaut. Dieses Gartensalettl wurde 2003 im Rahmen des alle zwei Jahre verliehenen Adolf Loos Staatspreis Design mit dem bronzenen Joseph Binder Award, dem Preis für Räumliche Gestaltung, ausgezeichnet.
Der Japanische Garten wurde im Jahr 1913 angelegt, geriet aber nach dem Ersten Weltkrieg in Vergessenheit. Er wurde in den 1990er Jahren mit Unterstützung durch das japanische Kulturinstitut und japanische Experten wiederhergestellt.[127]
Johann Christian Wilhelm Beyer (1725-1796) war ein deutscher Bildhauer, Porzellankünstler, Maler und Gartenarchitekt. Beyer hat den größten Anteil an der Ausgestaltung des Schönbrunner Schlossparks mit Statuen, was als sein Hauptwerk gilt. Beyer zog schon früh von Gotha nach Stuttgart, weil sein Vater, der fürstlich sächsische Hofgärtner Johann Nicolaus Beyer, in den Dienst des Herzogs Carl Eugen von Württemberg trat, und war dort „Garten-Ingenieur“. Zwischen 1748 und 1751 hielt sich Beyer auf Wunsch seines Dienstherrn in Paris auf, um Architektur und Malerei zu studieren. In Rom setzte er unmittelbar danach das Studium der Malerei fort, wandte sich aber der Bildhauerei zu, nachdem er sich an Ausgrabungen antiker Statuen beteiligt hatte (Begegnungen mit Abbate Vineti, dem päpstlichen Antiquar und Oberaufseher der römischen Altertümer, und Winckelmann).
Nach seiner Rückkehr nach Stuttgart 1759 arbeitete Beyer als herzoglich württembergischer Hofmaler und bis 1767 als Modellmeister der Porzellan-Manufaktur Ludwigsburg, der er mit seinen Werken zu rascher Blüte verhalf. Ebenfalls 1759 legte er deutschen Fürsten seinen Plan zur Gründung einer deutschen Kunstakademie in Rom vor. Nachdem Beyer aus dem herzoglichen Dienst im Februar 1767 ausgeschieden war, ging er nach Wien. Bereits 1768 war er Mitglied der k.k. Akademie, 1769 bei Hofe angestellt und wurde 1770 k.k. Hofmaler, Statuarius (Bildhauer) und Kammerarchitekt. Beyers Ruf als Künstler steht allerdings sein Geltungsbedürfnis gegenüber, das ihn, zusammen mit regelmäßigem Unterbieten der Konkurrenz, bei Künstlerkollegen und Mitarbeitern sehr unbeliebt machte.[128]
Er heiratete 1771 die aus Lothringen stammende Malerin Gabriele Bertrand, Tochter des Schlosshauptmanns von Schönbrunn, Zeichenlehrerin der Erzherzoginnen Marie Caroline und Marie Antoinette, der Töchter Maria Theresias, und eines der wenigen weiblichen Mitglieder der Akademie. 1778 erwarb er ein Haus in Hietzing, später auch angrenzende Liegenschaften.
1779 erschien sein zweibändiges Kupferstichwerk Österreichs Merkwürdigkeiten die Bild- und Baukunst betreffend, das detaillierte Erläuterungen mit Verweisen auf die mythologischen Quellen zur Mythologie (Vergil, Ovid, Plutarch und zeitgenössische Lexika) zu den von ihm verfassten Entwürfen enthielt (und damals unbekannte Fehler dieser Quellen enthält). Nach Beendigung der Arbeiten für Schönbrunn und nach dem Tod seiner Gönnerin Maria Theresia, 1780, widmete er sich wieder der Gartengestaltung. In ab 1784 entstandenen Werken zur deutschen Garten- und Landschaftsgestaltung tritt er für einen Mittelweg zwischen französischer und englischer Gartenkunst ein.
Seine wichtigste Arbeit wurde ein Auftrag, den Maria Theresia im Mai 1773 erteilte. Binnen dreier Jahre 32 Statuen nebst einer Anzahl von Vasen von weißem Marmor gegen einen Betrag von 1000 Gulden pro Stück, zuzüglich Nebenkosten, herzustellen. Wie aus den Rechnungen hervorgeht, war gemeint „pro Figur“, für Statuen mit zwei oder drei Figuren wurde annähernd das Mehrfache abgerechnet. Beyer hatte diesen Auftrag erhalten, nachdem es ihm gelungen war, in der Gegend um Sterzing hochwertigen Marmor ausfindig zu machen, der dem von Carrara gleichkam, und darüber hinaus eine günstige Transportmöglichkeit zu finden (der Wunsch, das Schönbrunner Gartenparterre mit Marmorskulpturen auszustatten, war mangels preisgünstigen hochwertigen Materials nicht früher verwirklicht worden).
Bereits im Sommer 1773 war Beyer mit einer Gruppe von 15 Bildhauern bei Sterzing unterwegs, um die Rohlinge zu gewinnen. Nach seinen Entwürfen wurden die Figuren vor Ort grob zurechtgehauen, um das Gewicht für den Transport zu verringern. Die Blöcke wurden im Winter auf Schlitten bis an die Brennerstraße gebracht, von wo Tiroler Fuhrleute sie kostengünstig nach Hall beförderten. Von dort weg war der ebenfalls preisgünstige Wasserweg über Inn und Donau möglich.
In Schönbrunn verfügte er über die Winterreitschule als Atelier.[129] Er selbst arbeitete dort nicht handwerklich, sondern nahm organisatorische und gestalterische Aufgaben wahr. Vom Preis der Statuen erhielt der ausführende Bildhauer rund die Hälfte, der Rest wurde für Gestaltung und Aufwand einbehalten. Signieren durften Beyers Mitarbeiter ihre Arbeiten nie, weshalb diese in der Mehrzahl der Fälle bloß als Arbeiten Beyers bekannt sind.
Angesichts des hochwertigen und preisgünstigen Materials ließ die Krone auch die Skulpturen der Innsbrucker Triumphpforte, die Johann Baptist Hagenauer zunächst aus Holz und Stuck geschaffen hatte, von Balthasar Ferdinand Moll in Marmor umsetzen. Auch an den Kurfürsten von Bayern wurde 1773 Marmor für dreizehn Statuen abgegeben, die im Schloss Nymphenburg aufgestellt wurden. Ab 21. März 1775 wurden die Statuen aufgestellt, und zwar vermutlich an den Ecken der Parterre-Felder, wie im Entwurf für das Große Parterre (Stich von Carl Schütz, 1772), dargestellt. Das heutige Arrangement entstand erst später. Beyer hatte für das Aufstellen eigens eine Maschine konstruiert.
Vier Figurengruppen für die vorgesehenen vier Brunnen des Großen Parterre entstanden 1776 (zwei in Beyers Atelier, eine bei Hagenauer, eine bei Zauner), mussten aber wegen der neuen Disposition 1777 anderweitig untergebracht werden: die aus Beyers Atelier in der Ruine und im Obeliskbrunnen, die anderen beiden in den Brunnen des Ehrenhofs. Beyers letzter großer Entwurf für Schönbrunn waren die Figuren für den 1780 noch kurz vor Maria Theresias Tod fertiggestellten Neptunbrunnen.
Der Neptunbrunnen ist gut hundert Meter lang, knapp fünfzig Meter breit und ohne Figuren etwas über sieben Meter hoch.[130] Die Grabungen für das Bassin (und vier weitere im Großen Parterre vorgesehene Brunnen) wurden 1776 begonnen, doch musste das Konzept 1777 abgeändert werden, nachdem sich herausgestellt hatte, dass keine entsprechenden Mengen Wassers herbeigeleitet werden könnten. Dies führte dazu, dass gegrabene Bassins wieder zugeschüttet werden mussten und dass die Fertigstellung des Neptunbrunnens sich bis 1780 verzögerte.
Der Entwurf der aus Ziegeln gemauerten, aber mit Kaiserstein verkleideten Anlage stammt von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg. Die Herstellung der Skulpturen aus weißem Sterzinger Marmor wurde dem k.k. Hofstatuarius (Hofbildhauer) Johann Christian Wilhelm Beyer übertragen und in seinem Atelier ausgeführt. Der Brunnen liegt in der Hauptachse zwischen Schloss und Gloriette am Rande des Großen Parterres, das die über-lebensgroßen Figuren abschließen, während sie gleichzeitig den Übergang zum Hügel akzentuieren. Er besteht aus einem großen Bassin, das gegen den Hang durch eine geschwungene Stützmauer abgeschlossen wird. In deren Mitte befindet sich eine künstliche Felsgrotte, darüber der Meeresgott Neptun auf einem Muschelwagen, gestützt auf seinen Dreizack.
Zu seiner Rechten kniet die Meeresnymphe Thetis, die seine Gunst für die sichere Seefahrt ihres Sohnes Achill nach Troja erfleht. Thetis ist eine Nymphe aus der griechischen Mythologie.[131] Sie war die Schönste der Nereiden genannten zahlreichen Töchter des Meeresgottes Nereus. Die Titanin Tethys war ihre Großmutter. In einer Prophezeiung der Themis war vorausgesagt worden, dass der Sohn der Thetis stärker und mächtiger als sein Vater werden würde. Deshalb wollte keiner der Götter die Göttin Thetis heiraten, und sie überließen ihr den sterblichen Peleus zum Mann.
Peleus überraschte Thetis schlafend in einer Grotte, packte sie und ließ sie nicht mehr los.[132] Nun versuchte sie, sich ihm durch Verwandlungen in verschiedene Gestalten zu entziehen: Sie wurde zu Feuer und zu Wasser, zu einem Löwen und zu einer Schlange. Sie verwandelte sich in einen Tintenfisch. Peleus hielt sie die ganze Zeit weiter fest, obwohl er verbrannt, durchnässt, übel zerkratzt, gebissen und mit Tinte bespritzt wurde. Letztlich blieb Peleus der Sieger dieses harten Ringkampfes. Aus dieser Verbindung ging Achill hervor, den Thetis in den Fluss Styx tauchte, um ihn unverwundbar zu machen; nur seine Ferse, an der sie ihn hielt, blieb unbenetzt – dies war dann die sprichwörtliche Achillesferse.
Zu der Hochzeit des Peleus und der Thetis waren alle olympischen Götter eingeladen, bis auf Eris, die Göttin der Zwietracht. Diese warf aus Rache einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Der Schönsten“ unter die Gäste. Den daraufhin ausbrechenden Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite sollte Zeus entscheiden, doch dieser gab die Entscheidung (und damit den Apfel) an den trojanischen Prinzen Paris weiter. Alle drei Göttinnen suchten ihn durch Versprechen für sich zu gewinnen. Aphrodite versprach ihm die schönste Frau, und er entschied sich für sie. Die versprochene Frau war Helena, die jedoch bereits verheiratet war. Paris entführte sie mit Aphrodites Hilfe ihrem Mann Menelaos, was dann zum Trojanischen Krieg führte, in dem Achill als stärkster Heros der Griechen seinen Ruhm gewann, jedoch am Skäischen Tor fiel.
Zu Neptuns Linken, zu seinen Füßen, eine Nymphe mit Füllhorn, Hinweis auf den überquellenden Reichtum der Meere. Umgeben wird die Hauptgruppe von vier Tritonen, den Bändigern der Hippocampen (Meerespferde), die Neptuns Wagen ziehen. Die ursprünglich sieben Figurengruppen (neben der Hauptgruppe mit Neptun und den vier Tritonengruppen noch zwei Najadengruppen, die im Bassin aufgestellt werden sollten) führten zu Streit und einigem amtlichem Schriftverkehr: Die Najadengruppen waren gegenüber den anderen so unproportional klein ausgeführt, dass man sie in die beiden Becken des östlichen und westlichen Rondells (jetzt Rundes und Sternenbecken) setzen musste. Beyer wurde beschuldigt, dies absichtlich herbeigeführt zu haben, um anderen Bildhauern, die sonst für diese Bassins gearbeitet hätten, mit vollendeten Tatsachen zuvorzukommen.
Der die Meere beherrschende Neptun stand in der Kunst des 16. bis 18. Jahrhundert als Gleichnis für den sein Land lenkenden Souverän.[133]
Der römische Gott Neptun entspricht dem griechischen Wassergott Poseidon und war ursprünglich vermutlich der Gott der fließenden Gewässer, der springenden Quellen oder sogar des Wetters. Ab dem beginnenden 3. Jahrhundert v. Chr. wurde er dem griechischen Poseidon gleichgesetzt, womit er auch zum Gott des Meeres wurde. Seine Eltern sind der Mythologie nach Saturnus und Ops, seine Brüder Pluto und Jupiter, mit letzterem teilte er sich zudem die Herrschaft über die Oberwelt. Neptun war im römischen Mythos mit Salacia verheiratet, die der griechischen Amphitrite entspricht. Ob Triton auch in der römischen Mythologie als sein Sohn angesehen werden kann, ist ebenfalls umstritten. Es wird vermutet, dass er keine Nachkommen hatte. Auch ist seine Verwandtschaft mit Jupiter und Pluto nicht vor der Gleichsetzung mit dem griechischen Poseidon belegt.
Er wird meistens mit seinem Symbol, dem Dreizack, Seewesen oder Delphinen dargestellt. In den häufigsten Fällen trägt er einen Bart und lange Haare. Oft stellt er seinen Fuß auf eine Prora. Zu seinen Ehren wurden schon sehr früh am 23. Juli im Römischen Reich die Neptunalia gefeiert. Über das Fest selbst ist nicht viel bekannt, man weiß nur, dass Laubhütten errichtet wurden, zu welchem Zweck ist jedoch nicht genau belegt (Schutz vor Sonne, Verkaufsstände, Bitte um Regen).
Er wohnte in der Meerestiefe mit großem Gefolge niederer Meeresgottheiten und war Herrscher über die von Pontos und Gaia hervorgebrachten Meeresgottheiten Nereus, Phorkys und Keto. Die antiken Quellen (vor allem Plinius, Livius und Cassius Dio) überliefern mindestens zwei ihm gewidmete Kultstätten auf dem Marsfeld in Rom. Einen Tempel, der vor 206 v. Chr. im Gebiet des Circus Flaminius geweiht wurde und die sogenannte Basilica Neptuni, die 25 v. Chr. von Marcus Agrippa zu Ehren des Augustus, in unmittelbarer Nähe zum Pantheon, erbaut wurde. Auch in der Provinz und italienischen Städten außerhalb Roms, wurde er, vor allem an Flüssen, Seen oder in Meeresnähe verehrt.
Hinter dem Brunnen befindet sich ein in den Hang gemauertes Gebäude, durch das ein Ziegelgewölbe mit bis zu eineinhalb Meter dicken Mauern unterhalb des Brunnens und ein Verbindungsstollen zum hinteren Glorietteteich zugänglich werden.[134] Das Wasser wird durch eine Gravitationsleitung von dort zum Neptunbrunnen geführt. Wegen Wassermangels wurde der Brunnen früher nur bei besonderen Anlässen in Betrieb genommen, und nach jedem der beiden Weltkriege gar nicht. Erst seit der letzten und kompletten Sanierung des Brunnens ist ein Wasserkreislauf vorhanden und damit ein Dauerbetrieb möglich.


[1] Kleindel, W. (Hrsg.): Die Chronik Österreichs. 4., ergänzte und aktualisierte Auflage. Wien 1999, S. 67
[2] Brauneder, W./Höbelt, L. (Hrsg.): Sacrum Imperium. Das Reich und Österreich 996-1806, Wien 1996, S. 39
[3] Kleindel, W. (Hrsg.): Die Chronik Österreichs. 4., ergänzte und aktualisierte Auflage. Wien 1999, S. 120f
[4] Brauneder, W./Höbelt, L. (Hrsg.): Sacrum Imperium. Das Reich und Österreich 996-1806, Wien 1996, S. 136
[5] Bamberger, R. u.a.(Hrsg.): Österreich-Lexikon. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2004, S. 238
[6] Bruckmüller, E.: Sozialgeschichte Österreichs. 2. Auflage, Wien 2001, S. 100
[7] Scheuch, M.:: Österreich im 20.Jahrhundert (Von der Monarchie zur Zweiten Republik), Wien 2000, S. 26
[8] Brauneder, W./Höbelt, L. (Hrsg.): Sacrum Imperium. Das Reich und Österreich 996-1806, Wien 1996, S. 149
[9] Karner, S./Mikoletzky, L. (Hrsg.): Österreich. 90 Jahre Republik. Beitragsband der Ausstellung im Parlament. Innsbruck 2008, S. 15
[10] Bamberger, R. u.a.(Hrsg.): Österreich-Lexikon. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2004, S. 332
[11] Berger, P.: Kurze Geschichte Österreichs im 20.Jahrhundert. 2. Auflage, Wien 2008, S. 27
[12] Scheuch, M.:: Österreich im 20.Jahrhundert (Von der Monarchie zur Zweiten Republik), Wien 2000, S. 24
[13] Konrad, H./Maderthaner, W. (Hrsg.): Das Werden der Ersten Republik.…der Rest ist Österreich. Wien 2008, S. 27
[14] Bruckmüller, E.: Sozialgeschichte Österreichs. 2. Auflage, Wien 2001, S. 156
[15] Berger, P.: Kurze Geschichte Österreichs im 20.Jahrhundert. 2. Auflage, Wien 2008, S. 29
[16] Karner, S./Mikoletzky, L. (Hrsg.): Österreich. 90 Jahre Republik. Beitragsband der Ausstellung im Parlament. Innsbruck 2008, S. 21
[17] Berger, P.: Kurze Geschichte Österreichs im 20.Jahrhundert. 2. Auflage, Wien 2008, S. 30
[18] Bamberger, R. u.a.(Hrsg.): Österreich-Lexikon. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2004, S. 178
[19] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 25f
[20] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 65
[21] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 27
[22] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 76
[23] Kugler, G.: Schloß Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 20
[24] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 34
[25] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 57
[26] Kugler, G.: Schloß Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 25
[27] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 19
[28] Seemann, H./ Lunzer, C.: Schönbrunn 1860-1920, Wien 2006, S. 31
[29] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 27
[30] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 69
[31] Kugler, G.: Schloß Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 43f
[32] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 29f
[33] Glaser, J.: Schloss Schönbrunn, Wien 1962, S. 43
[34] Schreiber, G.: Schloss Schönbrunn, Wien 2001, S. 16
[35] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 24
[36] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 71
[37] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 52
[38] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 39
[39] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 28
[40] Kugler, G.: Schloß Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 48
[41] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 31
[42] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 54
[43] Glaser, J.: Schloss Schönbrunn, Wien 1962, S. 51f
[44] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 74f
[45] Stradal, O.: Wunderbares Schönbrunn, Wien 1968, S. 36
[46] Hájos, B.: Die Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien 2000, S. 47
[47] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 42
[48] Hassmann, E.: Von Katterberg zu Schönbrunn. Die Geschichte Schönbrunns bis Kaiser Leopold I.,Wien 2004, S. 63
[49] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 70
[50] Pernkopf, F./ Baumann-Kay, E.: Schönbrunn, Wien 1967, S. 47
[51] von Ingenheim, M.: Sissy. Ein Walzer in Schönbrunn., Wien 2000, S. 71
[52] Knöbl, H.: Das Neugebäude und sein baulicher Zusammenhang mit Schloss Schönbrunn, Wien 1988, S. 47
[53] Glaser, J.: Schloss Schönbrunn, Wien 1962, S. 48
[54] Sokop, H.W.: Schönbrunner Spaziergang, Wien 2006, S. 37
[55] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 41
[56] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 12
[57] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 57
[58] Kugler, G.: Schloß Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 78
[59] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 72
[60] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 79
[61] Schreiber, G.: Schloss Schönbrunn, Wien 2001, S. 56
[62] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 37
[63] Iby, E.: Zur frühen Baugeschichte, Wissenschaftliche Reihe Schönbrunn. Bd. 2, Wien 1996, S. 48
[64] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 34
[65] Seemann, H./ Lunzer, C.: Schönbrunn 1860-1920, Wien 2006, S. 68
[66] Glaser, J.: Schloss Schönbrunn, Wien 1962, S. 58
[67] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 51
[68] Iby, E.: Zur frühen Baugeschichte, Wissenschaftliche Reihe Schönbrunn. Bd. 2, Wien 1996, S. 107
[69] Sokop, H.W.: Schönbrunner Spaziergang, Wien 2006, S. 72
[70] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 82
[71] Hassmann, E.: Von Katterberg zu Schönbrunn. Die Geschichte Schönbrunns bis Kaiser Leopold I.,Wien 2004, S. 55
[72] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 82
[73] Kugler, G.: Schloß Schönbrunn. Die Prunkräume, Wien 1998, S. 78
[74][74] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 68
[75] Pernkopf, F./ Baumann-Kay, E.: Schönbrunn, Wien 1967, S. 62
[76] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 86
[77] Schreiber, G.: Schloss Schönbrunn, Wien 2001, S. 87
[78] Stradal, O.: Wunderbares Schönbrunn, Wien 1968, S. 54
[79] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 15
[80] Glaser, J.: Schloss Schönbrunn, Wien 1962, S. 63
[81] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 89
[82] Jaumann, M..: Das Zeitalter der Aufklärung, Weinheim 1986, S. 89f
[83] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 45
[84] Kurdiovsky, R.: Die Gärten von Schönbrunn, Wien 2005, S. 76f
[85] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 77
[86] Knöbl, H.: Das Neugebäude und sein baulicher Zusammenhang mit Schloss Schönbrunn, Wien 1988, S. 67
[87] von Ingenheim, M.: Sissy. Ein Walzer in Schönbrunn., Wien 2000, S. 81
[88] Berger, E.: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 264
[89] Kurdiovsky, R.: Die Gärten von Schönbrunn, Wien 2005, S. 133
[90] Stradal, O.: Wunderbares Schönbrunn, Wien 1968, S. 33
[91] Molin Pradel, M.: Österreich. Das Schloß Schönbrunn in Wien, Herrsch, 1989, S. 97
[92] Knöbl, H.: Das Neugebäude und sein baulicher Zusammenhang mit Schloss Schönbrunn, Wien 1988 , S. 67
[93] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 91
[94] Glaser, J.: Schloss Schönbrunn, Wien 1962, S. 65
[95] Berger, E.: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 265
[96] Kurdiovsky, R.: Die Gärten von Schönbrunn, Wien 2005, S. 88
[97] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 52
[98] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 31
[99] Sokop, H.W.: Schönbrunner Spaziergang, Wien 2006, S. 59f
[100] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 66
[101] Seemann, H./ Lunzer, C.: Schönbrunn 1860-1920, Wien 2006, S. 104
[102] Berger, E.: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 267
[103] von Ingenheim, M.: Sissy. Ein Walzer in Schönbrunn., Wien 2000, S. 102
[104] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 24
[105] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 63
[106] Hájos, B.: Die Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien 2000, S. 86
[107] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 86
[108] Schreiber, G.: Schloss Schönbrunn, Wien 2001, S. 128
[109] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 46ff
[110] Hájos, B.: Die Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien 2000, S. 108
[111] Glaser, J./ Glaser, H.: Führer durch Schönbrunn, Wien 1964, S. 98
[112] Friedl, I./Gletterhofer, M.: Schönbrunn für Kinder. Das Schloss und seine berühmten Bewohner, Wien 2011, S. 24
[113] Iby, E.: Zur frühen Baugeschichte, Wissenschaftliche Reihe Schönbrunn. Bd. 2, Wien 1996, S. 114
[114] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 49
[115] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 26
[116] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 56
[117] Raschauer, O.: Schönbrunn. Der Schlossbau Kaiser Josephs I., Wien 1960, S. 72
[118] Schloß Schönbrunn Wien, Wien 1985, S. 32
[119] Iby, E./ Koller, A.: Schönbrunn, Wien 2007, S. 126
[120] Friedl, I./Gletterhofer, M.: Schönbrunn für Kinder. Das Schloss und seine berühmten Bewohner, Wien 2011, S. 38
[121] Pernkopf, F./ Baumann-Kay, E.: Schönbrunn, Wien 1967, S. 39
[122] Eigl, E./Hubmann, F./Barndstätter, C.: Schönbrunn. Ein Schloß und seine Welt, Wien 1982, S. 104
[123] Hájos, B.: Die Schönbrunner Schloßgärten. Eine topographische Kulturgeschichte. Wien 2000, S. 127
[124] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 97
[125] Hassmann, E.: Von Katterberg zu Schönbrunn. Die Geschichte Schönbrunns bis Kaiser Leopold I.,Wien 2004, S. 78
[126] Berger, E.: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 270
[127] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 82
[128] Berger, E.: Historische Gärten Österreichs. Garten- und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930. Band 3. Wien 2004, S. 263–271, hier S. 269
[129] Glaser, J: Führer durch Schönbrunn, Wien 1968, S. 64f
[130] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 76ff
[131] Ebd., S. 78
[132] Vahsen, J.: Mythologische Fabelwelten, Leipzig 1999, S. 278ff
[133] Ebd., S. 178
[134] Frohmann, E./ Doblhammer, R.: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Wien 2005, S. 80

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Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.

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