Sammlung Moderne Kunst | Stiftung Ann und Jürgen Wilde 2022/23

Friedrich Seidenstücker, Pfützenspringerin, 1925, Silbergelatineabzug, 16,5 x 12,2 cm, Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen

AKTUELLE AUSSTELLUNG – ALBERT RENGER-PATZSCH. FRÜHE BÜCHER

Sammlung+ | Saal 25

BIS 25. SEPTEMBER 2022

Albert Renger-Patzsch (1897-1966) zählt zu den bedeutendsten Protagonisten der Fotografie der 1920er und 1930er Jahre. Er steht mit seinen Werken für ein bildnerisches Konzept, das mit der Konzentration auf die technisch optischen Möglichkeiten des Mediums die objektive Wiedergabe „des Wesens der Dinge“ als leitende Idee der fotografischen Darstellung anwendet. Durch seinen 1928 veröffentlichten Bildband „Die Welt ist schön“ – der als visuelles Manifest der Fotografie der Neuen Sachlichkeit betrachtet gilt – wurde seine Bildsprache zum richtungsweisenden Stil in der Fotografie.

Die Ausstellung „Albert Renger-Patzsch. Frühe Bücher“ präsentiert erstmals eine umfangreiche Werkauswahl aus der Schaffenszeit vor 1928 aus den vielseitigen Beständen des Albert Renger-Patzsch Archivs der Stiftung Ann und Jürgen Wilde. Der Fokus liegt auf frühen Bildserien, die Renger-Patzsch auch als Buchwerke unter Titeln wie „Die Welt als Pflanze“ (1924), „Die Halligen“ (1927) und „Wegweisung der Technik“ (Frühjahr 1928) veröffentlichte. Anhand von über 50 Fotografien und zahlreichen Dokumenten und seltenen Buchexemplaren wird die Entwicklung und die Ausarbeitung von Renger-Patzschs stilprägender Bildsprache und sein bedeutender Beitrag zur Entwicklung des Fotobuchs sichtbar.

Sammlung+

Unter dem Titel „Sammlung+“ präsentieren die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne das Format von Studioausstellungen im Kontext der Sammlung: Präsentationen von Neuerwer-bungen, Leihgaben und Künstler:innenräume zeigen die intensive Sammlungs- und Forschungsarbeit, die fachlich fundierte Auseinandersetzung und die Aktualität der Sammlungen.

 

www.pinakothek.de/albert-renger-patzsch

 

Albert Renger-Patzsch, Krabbenfischerin, 1927, aus der Serie:
Die Halligen, Silbergelatineabzug, 23 x 17 cm
Albert Renger-Patzsch Archiv / Stiftung Ann und Jürgen Wilde,
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
© Ann und Jürgen Wilde, Zülpich / VG Bild-Kunst, Bonn 2022

AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN

bis 05. September 2022, Centre Georges Pompidou, Paris:
Werkleihgaben von Aenne Biermann und Albert Renger-Patzsch in der Ausstellung „Allemagne / Années 20 / La Nouvelle objectivité / August Sander“

https://www.centrepompidou.fr/en/program/calendar/event/dEOe6u0

  1. September 2022 bis 14. Januar 2024, Pinakothek der Moderne, München:
    Zahlreiche Werke u.a. von Aenne Biermann, Karl Blossfeldt, Anna und Bernd Blume, Lee Friedlander, Florence Henri, Germaine Krull, Albert Renger-Patzsch und August Sander in der Ausstellung „Mix & Match. Die Sammlung neu entdecken“

https://www.pinakothek.de/mixandmatch

 VORSCHAU

Sommer 2023:Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt. Fotografien der 1920er bis 1940er Jahre“. Eine Sonderausstellung der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München

Friedrich Seidenstücker (1882-1966) zählt zu den bedeutenden Chronisten des Alltagslebens im Berlin der Weimarer Republik. Seine atmosphärischen Großstadtaufnahmen erzählen von beiläufigen Ereignissen und Begebenheiten: vom leichten Sonntagsvergnügen und vom beschwerlichen Arbeitsalltag, von Kinderspielen auf der Straße und dem geschäftigen Treiben auf Bahnhöfen. Dabei wirft Seidenstücker einen augenzwinkernden, oftmals humoristischen Blick auf die Menschen und das Leben in der Metropole und zeigt zugleich auch die Härten der Großstadtexistenz.

Die Ausstellung wurde von der Stiftung Ann und Jürgen Wilde 2021 für das Käthe Kollwitz Museum in Köln konzipiert. Für die Ausstellungsstation in München wird sie um zahlreiche Archivalien und historische Dokumente erweitert und präsentiert über 100 Originalfotografien aus Stiftungsbeständen.

Es erscheint ein begleitender Katalog. Friedrich Seidenstücker – Leben in der Stadt (cedon.de)

Friedrich Seidenstücker, Pfützenspringerin, 1925,
Silbergelatineabzug, 16,5 x 12,2 cm,
Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Bayerische Staatsgemäldesammlungen

ZUR STIFTUNG ANN UND JÜRGEN WILDE 

Die Stiftung Ann und Jürgen Wilde ist seit 2010 mit ihrer Sammlung moderner und zeitgenössischer Fotografie sowie mit den Archiven Karl Blossfeldt und Albert Renger-Patzsch dauerhaft den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angegliedert und ergänzt auf herausragende Weise die Sammlung Fotografie und Zeitbasierte Medien der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne.

Zweck der Stiftung Ann und Jürgen Wilde ist, in Ausstellungen und Publikationen die Stiftungsbestände der Öffentlichkeit vorzustellen und im Kontext der Sammlungen an der Pinakothek der Moderne neue Blicke auf Fotografie als künstlerisches Ausdrucksmittel in der Geschichte und Gegenwart des Mediums zu ermöglichen.

Neben Sonderausstellungen wie zuletzt „Aenne Biermann. Vertrautheit mit den Dingen“ (2019) werden zahlreiche Werke aus Stiftungsbeständen innerhalb des Rundgangs der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne kontinuierlich präsentiert. Des Weiteren werden Werke aus den Stiftungsbeständen national und international in Ausstellungen entliehen.

Kontakt: Dr. Simone Förster, Kuratorin der Stiftung

www.pinakothek.de/stiftung-wilde