Vielleicht hatte Spengler doch recht mit seiner markigen These vom „Untergang des Abendlandes“. Statt Abendland sprechen wir, obwohl es geographisch kaum mehr Sinn macht, inzwischen von „dem Westen“. Desgleichen weckt das Wort Untergang irreführende Assoziationen, es klingt nach plötzlichem Verschwinden, z.B. einer Stadt wie Atlantis oder Pompeji. Gemeint aber hatte es Spengler anders, nämlich als langsamen und schmerzhaften Niedergang, als Martyrium des kulturellen Verfalls im großen Maßstab.
Oswald Spengler und der Untergang des Abendlandes
Über Lembke Robert
35 Artikel
Robert Lembke, geb. 1980, bis 2005 Studium der Philosophie, Germanistik und Psychologie. Von 2006 bis 2008 Mitarbeiter und Doktorand an der Universität Jena. Seit 2008 freier Autor und Schriftsteller (Gedichtband „Stadien“, 2010). Veröffentlichte u.a. in „FUGE – Zeitschrift für Religion und Moderne“.
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