Energie ist Leben. Pflanzen und Tiere kämpfen um Energie in der Form von Sonnenlicht und Nahrung. Die Menge an verfügbarer Nahrung bestimmt, wie groß eine Population sein kann.Lange Zeit galt dies auch für den Menschen. Vor 2000 Jahren lebten nur 5 Millionen Menschen im Gebiet des heutigen Deutschlands, denn mehr konnte das Land nicht ernähren. Dank seines Erfindungsreichtums durchbrach der Mensch diese Begrenzung durch die Erschließung neuer Energiequellen. Seither gibt es Energie und Nahrung im Überfluss. Die Energie treibt Maschinen an, die dem Menschen die Arbeit abnehmen und sie ist die Grundlage für eine hochproduktive Landwirtschaft, die die Versorgung von mehr als sieben Milliarden Menschen ermöglicht. Aber irgendwann werden Kohle, Erdöl und Erdgas erschöpft sein und dann scheint der Übergang in eine Ökogesellschaft, die nur die erneuerbaren Energien nutzt, unvermeidlich zu sein.
Viele Mitbürger fordern bereits heute aus Angst vor einer Klimakatastrophe den möglichst raschen Ausstieg aus den fossilen Energien. Die moderne Naturwissenschaft kann beweisen, dass es als Folge der menschlichen Treibhausgasemissionen wärmer wird. Aber löst die Rückkehr in eine energiearme Ökogesellschaft das Problem? Die Antwort ist nein. Der Übergang zu den erneuerbaren Energien kann die Klimaerwärmung nicht aufhalten, denn er ist zu langsam und für die meisten Menschen auf der Erde unbezahlbar. Dazu kommt, dass die Klimaerwärmung nicht das größte Problem der Menschheit ist. Die wirklich dringenden Probleme sind Armut und Bevölkerungswachstum. Drei Milliarden Menschen haben nicht einmal das Notwendigste zum Leben. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung alle zwölf Jahre um eine Milliarde. Eine Ökogesellschaft würde diesen Problemen hilflos gegenüber stehen.
Die Befürworter der Energiewende sehen die Ökogesellschaft als attraktive Zivilisationsform, in der die Bürger in autarken Nullenergiehäusern in einer grünen Landschaft ohne Autobahnen und ohne Industrie wohnen. Ganz so attraktiv ist dieses Leben allerdings nicht. Eine von der Bundesregierung finanzierte Studie* beschreibt einen Staat, in der die Freiheit der Bürger massiv eingeschränkt wird. Unter dem Motto des Klimaschutzes wird der Alltag der Bürger durch unzählige, teilweise sinnlose Vorschriften geregelt. Damit die Vorschriften eingehalten werden, sollen „Ombudsmänner“ die Bürger überwachen. Darin ähnelt die Öko-Gesellschaft anderen totalitären Ideologien. Ein Beispiel für eine sinnlose Bevormundung ist die Diskussion um das Methan aus der Viehhaltung. Selbst eine weltweite Umstellung auf eine veganische Ernährung hätte keinen merklichen Einfluss auf das Klima. Dagegen wäre ein Verbot ganzer Klassen von Nahrungsmitteln eine drastische Einschränkung der Freiheit der Bürger.
Neben der Bevormundung gibt es noch ein weiteres Problem. Eine Ökogesellschaft strebt ein Leben im Einklang mit der Natur an. Hat sie diesen Zustand erreicht, verharrt sie im Stillstand. Es gibt kein Wachstum, keine Visionen und keine Herausforderungen. Aber die Intelligenz des Menschen hat sich erst durch den Zwang entwickelt, ständig neuen Herausforderungen entgegenzutreten zu müssen. In einer stillstehenden Gesellschaft wird die Intelligenz verkümmern.
Ein Alternative zur Ökogesellschaft ist eine globale Hochtechnologiezivilisation. Sie nutz alle Möglichkeiten von Wissenschaft und Technik, um die Probleme der Zukunft zu lösen. Die zwei dringendsten Probleme sind Armut und Bevölkerungswachstum. Den zwölf Milliarden Menschen, die im Jahr 2100 auf der Erde leben werden, muss ein minimaler Lebensstandard ermöglicht werden, denn sonst drohen Verelendung, Fundamentalismus und Bürgerkriege. Die Geburtenraten sinken auf ein akzeptables Maß, wenn die Menschen der bittersten Armut entkommen können. Dazu muss die globale Wirtschaft weiter wachsen und dies ist nur möglich, wenn ausreichend viel bezahlbare Energie zur Verfügung steht. Daher werden die Treibhausgasemissionen zunächst weiter ansteigen. Die Hochtechnologiezivilisation kann auch das Klimaproblem lösen. Bereits heute werden verschiedene Methoden einer Klimakühlung diskutiert, von denen einige durchaus machbar sind. Allerdings wird dazu viel Energie benötigt. Energie ist auch der Schlüssel zur Freiheit. Stehen ausreichend starke und bezahlbare Energiequellen zur Verfügung, können die Bürger weiterhin ohne Einschränkungen reisen und ein abwechslungsreiches Leben voller Entfaltungsmöglichkeiten führen. Kohle, Erdöl und Erdgas reichen noch mindestens 200 Jahre. Bis dahin muss die Wissenschaft neue starke Energiequellen finden. Eine solche Energiequelle könnte die Fusion sein. Ihre großtechnische Nutzung ist aber bisher noch nicht gelungen.
Die Ökogesellschaft ist ein vornehmlich europäischer Traum weitab der globalen Realität. In Asien gibt es bereits heute hochmoderne Megacities, die ihren Bürgern trotz hoher Bevölkerungsdichte ein hohes Maß an Freiheit, Lebensstandard und Mobilität bieten. Wollen die Menschen in Europa nicht den Anschluss verlieren, müssen sie sich ideologiefrei der Realität stellen und die Skepsis vor neuen Technologien verlieren. Eines Tages könnte eine globale Hochtechnologiezivilisation sogar zu den Sternen greifen.
* „Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“, Wissenschaftler Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen, 2011.
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