Herr Dr. Blüm, Sie sprechen in Ihrem Buch „Ehrliche Arbeit, Ein Angriff auf den Finanzkapitalismus und seine Raffgier“ von der Liturgie der Globalisierung! Die Rede ist aber auch von der Infantilisierung der Gesellschaft, was ist damit gemeint? Groß: Das Herzwort des Neoliberalismus ist das Wort „Mehr“ und immer „Mehr“. Ohne Wachstum ist die neoliberale Welt nicht denkbar. Das ist aber eine kindliche Illusion. Und das Wesen der Erziehung muss es sein, zu lernen, dass die Welt Grenzen sowie das Leben Grenzen hat. Der heutige Finanzkapitalismus ist von der Raffgier erfaßt und hat sich damit von der wirklichen Welt entfernt. Die Finanzmärkte übertreffen bei weitem die Wertschöpfung, sie laufen seit Jahren der Wertschöpfung davon, und dies ist ein kindliches Denken, das gerade zusammenbricht.
Norbert Blüm: „Wer das Neue will, trägt die Beweislast
25. April 2014 Stefan Groß-Lobkowicz Allgemein, Gesellschaft 0
Finanzen
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