Im Juli lagen die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland mit 315.000 Neuwagen um 5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Dies ist der bislang geringste Rückgang im laufenden Jahr. In den ersten sieben Monaten wurden 1,5 Mio. Pkw neu zugelassen (-30 Prozent).
Nach den außerordentlich schwachen Vormonaten, in denen der Handel und die Zulassungsstellen nur sehr eingeschränkt arbeiten konnten, realisiert sich eine angestaute Nachfrage. Diese kann jedoch die Flaute der vergangenen Monate nur teilweise ausgleichen. Der Auftragseingang aus dem Inland lag im abgelaufenen Monat erneut über Vorjahresniveau (+21 Prozent). Von Januar bis Juli gingen jedoch insgesamt 22 Prozent weniger Aufträge aus dem Inland ein.
Aus dem Ausland wurden im Juli in etwa so viele Bestellungen wie im Vorjahresmonat verbucht. Im bisherigen Jahresverlauf lag der Auftragseingang aus dem Ausland noch um 21 Prozent unter Vorjahresniveau. Die Juli-Zahlen können Anlass zur Hoffnung geben, dass die erwartete Erholung in der zweiten Jahreshälfte langsam erfolgt.
Im Juli liefen 334.00 Pkw in Deutschland vom Band (-6 Prozent). Nach sieben Monaten lag die Fertigung bei 1,8 Mio. Einheiten (-36 Prozent). Das Exportgeschäft ist weiterhin schwach:
242.800 Pkw wurden an Kunden in aller Welt ausgeliefert (-15 Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf wurden knapp 1,4 Mio. Fahrzeuge exportiert (-36 Prozent).
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), betonte: „Die Zahlen zeigen: Wir können noch lange nicht wieder von einem Normalzustand sprechen , aber es geht – verglichen mit den Wochen des Produktionsstillstandes – wieder voran. Wir rechnen damit, dass die Minusraten im zweiten Halbjahr gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat langsam wieder kleiner werden. Für Deutschland gehen wir von rund 2,8 Mio. Pkw-Neuzulassungen im Gesamtjahr aus. Das entspricht einem Rückgang von 23 Prozent. All diesen Erwartungen liegt die Annahme zugrunde, dass es gelingt, die Corona-Pandemie in Europa, aber auch in anderen Teilen der Welt einzudämmen.“
Die VDA-Präsidentin unterstrich zudem: „Die Unternehmen – Hersteller wie Zulieferer – stehen aufgrund der Corona-Folgen unter einem enormen Anpassungsdruck: Die Kapazitäten müssen der geringeren Nachfrage angepasst werden. Hinzu kommen die großen Effekte der Transformation, die durch massive Investitionen in die Elektromobilität und alternative Antriebe sowie die Digitalisierung geprägt ist. Wir müssen daher leider mit einem weiteren Rückgang bei der Beschäftigung rechnen. Die hohe Anspannung in der Beschäftigung wird durch die Kurzarbeit derzeit noch etwas überdeckt. Betroffen sind vor allem die Zulieferer.“