Lange Zeit war Deutschland eines der wenigen Länder in der Europäischen Union, das keine einheitlichen Glücksspielregeln hatte. Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der im Juli dieses Jahres in Kraft trat, sollte sich das ändern. Wir haben uns angesehen, was sich seitdem getan hat und wie es aktuell um Online Casinos bestellt ist.
Viele neue Regeln für Glücksspielbetreiber
Zwar gibt es mit Seiten wie Check dein Spiel schon Organisationen, die sich der Gefahren des Glücksspiels im Internet annehmen, doch der Staat selbst blieb lange Zeit unbeteiligt. Online Casinos mit unterschiedlichen Lizenzen sind seit Jahren bei deutschen Spielern beliebt. Vergleichsportale und seriöse Bewertungen helfen zwar dabei, schwarze Schafe zu enttarnen. Ein bekanntes Portal finden Sie zum Beispiel, wenn Sie hier klicken. Doch erst im Jahr 2020 konnte man sich auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag einigen, der Online-Casino-Spiele in Deutschland einheitlich regulieren soll. Mit den neuen Gesetzen gehen viele Regeln zum Spielerschutz einher. Bei Spielautomaten ist in deutschen Casinos nur noch ein Maximaleinsatz von einem Euro pro Spin gestattet – andere Spiele, wie zum Beispiel jene mit Live-Dealer-Software, müssen gänzlich aus deutschen Casinos verschwinden. Monatliche Einzahlungslimits hat die Bundesregierung ebenfalls festgelegt, maximal 1000 Euro dürfen monatlich noch verspielt werden.
Eine weitere wichtige Änderung umfasst das Spielersperrsystem OASIS. An dieses sind alle Casino und Spielhallen gekoppelt, online wie auch offline. Jeder Glücksspielbetreiber, der in Deutschland aktiv ist, muss das Sperrsystem implementieren. Sperren sich Spieler von einer Seite (oder werden von Angehörigen gesperrt), sind sie automatisch für alle Glücksspielseiten mit deutscher Lizenz geblockt. Lokale Spielhallenbetreiber sind ebenfalls dazu verpflichtet, den Status ihrer Besucher zu überprüfen.
All die neuen Gesetze sollen den Spielerschutz deutlich verbessern und für einheitliche Regeln sorgen. Momentan finden sich auf der White-Liste von Schleswig-Holstein, hier ist die deutsche Glücksspielbehörde ansässig, nur wenige Buchmacher sowie Online-Anbieter von Spielautomaten und Poker.
EU-Casinos im Visier
Im Besonderen richten sich die neuen Gesetze an Casinos aus dem EU-Raum. Denn die meisten großen Casinos haben ihren Sitz im Ausland. Lizenzgeber wie die Malta Gaming Authority haben eine große Spielergemeinschaft – und darunter auch viele deutsche Spieler. In diesen Casinos sind deutlich höhere Einsätze möglich, es gibt keinerlei Gewinnsteuer und auch die Auswahl an Glücksspielen ist wesentlich größer. Offiziell sind diese Seiten in Deutschland nicht mehr legal, doch in Anbetracht der Dienstleistungsfreiheit in der Europäischen Union bieten sie ihre Spiele weiterhin an. Solange die EU-Casinos weiterhin verfügbar sind, werden sich viele deutsche Spieler künftig wohl für diese Seiten entscheiden. Denn ohne Limits und Sperrdatei sowie mit größerem Angebot an Glücksspielen spielt es sich doch oft ungenierter und mit mehr Nervenkitzel – aber auch wesentlich gefährlicher.
Vor übermäßigem Spielen schützen Seiten mit ausländischen Lizenzen nur selten. Denn wer sein Spiel nicht unter Kontrolle hat, kann in ausländischen Casinos ohne Probleme mehrere tausend Euro in wenigen Minuten verspielen. Zwar gibt es auch hier die Möglichkeit, sich selbst sperren zu lassen, doch der Klick ins nächste Casino ist dann nicht weit. Es gibt weder einheitliche Sperrdateien noch nennenswerte Einsatz- oder Verlustlimits.
Ob deutsche Spielhallen künftig das Rennen machen oder die Glücksspielseiten mit Lizenzen aus Ländern wie Malta oder Curacao weiterhin für viele Spieler die erste Anlaufstelle sein werden, bleibt abzuwarten. Nach aktuellem Stand hat sich in den ersten Monaten noch nicht allzu viel getan. Wir sind gespannt, was im nächsten Jahr passiert.