Der erste Meilenstein für das zukünftige Museum für Life Sciences (Bio-, Geo- und Umweltwissenschaften) konnte bereits im Dezember 2012 genommen werden. Der Förderkreis Naturkundemuseum Bayern e.V., unter dem Vorsitz von Dr. Auguste von Bayern, Prinzessin zur Lippe, hatte die erforderliche Anschubfinanzierung von einer Million von 14 Gründungsmäzenen und einer großen Zahl weiterer engagierter Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich eingeworben. Daraufhin hat der Freistaat im Doppelhaushalt 2013/14 die rund 2,6 Millionen Euro für die Planungs- und Vorbereitungsphase des Projekts ausgewiesen. Im April 2013 wurden die 14 Gründungsmäzene, darunter Persönlichkeiten wie Prof. Claus Hipp, Julia Oetker und Karl Ludwig Schweisfurth, die die Realisierung erst möglich machten, in einem großen Gründungsfestakt im Museum Mensch und Natur geehrt.
Nachdem die ersten Gelder bewilligt wurden, lief der Architektenwettbewerb Mitte dieses Jahres für das zukünftige Naturkundemuseum an. Auf die Ausschreibung haben sich Architekten aus ganz Europa beworben, aus denen 35 ausgewählt wurden. Bis Weihnachten müssen die Entwürfe abgegeben werden. Ende Februar 2014 wird der Sieger, ausgewählt vom Preisgericht bestehend aus Vertretern des Freistaats, des Stadtrats, der SNSB und des Förderkreises, feststehen. Und 2015 könnte dann bereits schon mit dem Aus- und Umbau begonnen werden. Dabei wird das Museum Mensch und Natur seine Fläche fast verdreifachen, von derzeit 2500 auf über 6500 Quadratmeter Ausstellungsfläche und weitere Arbeits- und Verwaltungsflächen.
Die Baukosten belaufen sich nach derzeitigem Stand auf 70 Millionen Euro. Für die Ausstattung sind weitere 14 Millionen Euro eingeplant. Mit dem Neubau sollein hochmodernes internationales Naturkunde- und Life Sciences Museum entstehen, das mit den führenden Museen in Europa konkurrieren wird. Die Themen sollen interdisziplinär und vor allem interaktiv und auf höchstem museumspädagogischen Niveau vermittelt werden. Gleichzeitig soll eine Diskussionsplattform für die Öffentlichkeit und für Forscher entstehen. Der historische Sammlungsbestand von über 30 Mio. Sammlungsobjekten der Staatlich Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns, kurz SNSB, wird dabei als Erläuterung und Illustration dienen. Zugleich soll das zukünftige Museum auch von internationalen Rotations- und Wanderausstellungen profitieren.
Ein großes Museum und die damit eingehende Vermittlung der Bildungsinhalte aus den Life Sciences, das heißt den Bio-, Geo- und Umweltwissenschaften, sind wichtig, wenn Bayern den Anschluss an die Entwicklung in Europa nicht verlieren und auch in Zukunftseine Führungsrolle in Forschung und Wirtschaft in den Bereichen der Life Sciences behalten will. Insbesondere, da sich das Wissen allein in den Biowissenschaften rasant vermehrt. Alle zwei Jahre verdoppelt es sich. Es benötigt daher eine Plattform, die dieses Wissen aufbereitet und weitergibt. Außerdem kann das Museum dabei helfen, für den dringend notwendigen naturwissenschaftlichen Nachwuchs zu sorgen. Es soll bei jungen Leuten möglichst früh Interesse für die Naturwissenschaft wecken und Ihnen spannende berufliche Perspektiven aufzeigen.
Ziel ist es, ein einzigartiges Museum in Deutschland und Europa zu schaffen, das als Pendant zum Technik-orientierten Deutschen Museum, die Life Sciences abdeckt und damit eine neue europaweite Museumsattraktion schaffen wird.Einzigartig, wird es allein schon wegen der unvergleichlich schönen Lage. Das Museum wird sich harmonisch in die Schlossanlage, den Park, den Botanischen Garten, den lebendigen Stiftungen, der Porzellanmanufaktur und das Schlossrondell einfügen. Eine wahrhafte Kultur- und Naturmeile gibt es so kein zweites Mal in Deutschland.
Zugleich wird es eine wichtige Lücke in der bayerischen Museenlandschaft schließen. Mit seinemMuseumskonzept stellt es den Menschen in den Mittelpunkt und seine Interaktion mit seiner Umwelt. Es wird zeigen, wie der Einfluss des Menschen bereits heute die Zukunft formt. Bei den Umweltwissenschaften geht es um die vielen zukunftsentscheidenden Themen und der Lösung Ihrer Probleme, wie dem Klimawandel, Knappheit der Ressourcen oder Welternährung. Das Gesamtbild und die Zusammenhänge sollen aufgezeigt werden, und ein Verständnis dafür geschaffen werden. Es wird allen Bürgern, egal welchen Alters oder Bildungsgrad einen Zugang zu den großen, wichtigen naturwissenschaftlichen Themen geben und neben den Inhalten bei den Besuchern ein Bewusstsein für Ihre Umwelt und Ihren Planeten schaffen. Denn nur was man kennt, schätzt man und nur was man schätzt, schützt man auch. Besonders wichtig ist es Dr. Auguste von Bayern, die nächste Generation und unsere Kindern wieder an die Natur heranzuführen, ihnen ein Naturverständnis mitzugeben und sie für die Naturwissenschaften möglichst früh zu begeistern.
Wenn alles nach Plan verläuft, wird das Naturkundemuseum Bayern im Schloss Nymphenburg bereits 2018 die Türen für seine ersten Besucher öffnen können. Damit es zu keinen Verzögerungen kommt und weiterhin das höchstmögliche Niveau für das Museum angestrebt wird, muss der Förderkreis weiterhin Unterstützer suchen und Spenden sammeln. Bürgerengagement wird weiterhin wie bei allen staatlichen Projekten dringend notwendig sein, um das Projekt politisch voranzutreiben. Mehr Informationen zur Initiative und den Fördermöglichkeiten finden Sie unter www.namu-bayern.de
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