Nachdem sie das Ende des Sozialismus ausgerufen hatten, suchten linke Karrieristen und rechte Abzocker nach einer neuen Legitimation dafür, sich den Ratlosen und Ratsuchenden in aller Welt als Heilsbringer ideell und materiell zu empfehlen. Bemerkenswerterweise einigten sich Links und Rechts auf die Ideologie des Multikulturalismus als neue Menschheitsbeglückung. Selbst bei großzügigster Interpretation aller vorliegenden Veröffentlichungen zum Multikulturalismus läßt sich aber leider nur feststellen, daß es überhaupt keine konkreten Vorstellungen davon gibt, wie eine multikulturelle Gesellschaft funktionieren soll. Denn was Links und Rechts unter Multikultur als Lösung des Problems halbwegs friedfertigen Zusammenlebens von unterschiedlichen Ethnien, Sprach- und Kulturgemeinschaften Wirtschafts- und Gesellschaftsformen ausgeben, ist bestenfalls die Benennung oder Beschreibung des Problems, nicht aber seine Lösung.
Multikulti war gestern
Über Brock Bazon
2 Artikel
Prof. Dr. Bazon Brock, geboren 1936, ist Professor emeritus für Ästhetik an der Bergischen Universität Wuppertal. Er beteiligte sich als Künstler und Theoretiker an der Durchsetzung von Pop-art und Happening in Deutschland. Er realisierte Hunderte von Ausstellungen und veröffentlichte zahlreiche Bücher und Beiträge zu Kunst, Design, Alltagskultur und Ästhetik.
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