Die Art und Weise der Kandidatennominierung für das Amt des/der Kommissionspräsidenten/in hat viele Menschen zurecht abgestoßen und hinterlässt einen katastrophalen Eindruck über die politische Arbeit der Regierungschefs der europäischen Mitgliedsstaaten. Das Hinterzimmer hat gewonnen, Demokratie und Parlamentarismus haben verloren. Der französische Präsident Macron hat die Fassade fallen lassen und bekämpfte gemeinsam mit fast autokratisch agierenden Regierungschefs aus Ungarn und Polen sowie den Sozialisten unseren demokratisch gewählten Spitzenkandidaten Manfred Weber. Der menschliche und politische Umgang mit Manfred Weber war skandalös, teilweise sogar widerlich. Auch wenn mit Ursula von der Leyen, die ich persönlich schätze und mag, eine deutsche Christdemokratin Kommissionspräsidentin werden kann, weiß ich nicht, wie man ein derartiges Verhalten über 200 Millionen Wählerinnen und Wähler erklären soll.
Für alle, egal ob Mandatsträger oder ehrenamtlich Engagierte im Europawahlkampf und auch für mich persönlich eine herbe Enttäuschung.