Der geniale chinesische Schriftsteller und bekennender Kommunist Mo Yan erhält den Literaturnobelpreis 2012. Er steht der Kommunistischen Partei nahe und verteidigt die Zensur in China. Zensur sei notwendig genau wie lästige Sicherheitskontrollen an Flughäfen. Verleumdungen, Verunglimpfungen, Gerüchte und Beleidigungen muss man zensieren. Mit dieser Ansicht steht Mo Yan nicht allein. In Deutschland teilen nicht nur Salafisten und orientalische Geistliche seine Meinung.
Im Gegensatz zu seinem Literaturnobelpreiskollegen Grass sind die meisten Bücher Mo Yans lesenswert.
Grass hat seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS vergessen zu erwähnen, weil er zu Unrecht befürchtet hat, nicht den Literaturnobelpreis ausgehändigt zu bekommen. Es ist nicht das Verdienst Grass`, dass seine SS-Laufbahn derart kurz ausfiel. Hätten die Nazis dank freiwilliger SS-Helfer den Krieg gewonnen, so wäre er auf Grund seines literarischen Könnens und seiner angepassten Überzeugung, die noch nach Jahrzehnten aus letzter Tinte tropft, Reichsliteraturführer geworden und wenigstens mit einem, wenn nicht mehreren Nobelpreisen geehrt worden.
Es ist auch nicht das Verdienst Mo Yans, dass die Kommunisten immer noch in China herrschen. Im Gegensatz zu Grass gibt er offen sein politische Nähe zu Partei und Staat zu. Wir wissen natürlich nicht, wie er sich verhalten hätte, wenn der Kommunismus aus China vertilgt worden wäre. Vielleicht hätte er seine Nähe zur Diktatur wie Grass verschwiegen, um den begehrten Literaturnobelpreis zu ergattern. Verdient hat er ihn allemal.
Es ist verständlich, dass chinesische Künstler und Schriftsteller gegen die Verleihung des Literaturnobelpreises an Mo Yan protestieren. Manche vergleichen ihn mit deutschen Lobliedermachern auf Adolf Hitler und Joseph Goebbels. Diese Freiheit der Meinung würden sich deutsche Künstler und Schriftsteller niemals herausnehmen – nicht einmal gegen Mo Yan.
Solange Grass seinen Nobelpreis nicht zurückgibt, ist es Mo Yan hoch anzurechnen, dass er durch die Annahme des Literaturnobelpreis dafür sorgt, dass der Literaturnobelpreis nicht auf das Niveau eines Friedensnobelpreises fällt.
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